5 Jahre Humbug: "Kulturarbeit ist Prekäre Arbeit"
Heute feiert das Humbug das fünfjährige Bestehen mit Chilli, Crème Solaire, Jessica Jurassica, Deli Girls und hauseigenen DJs. Auch nach schwierigen Pandemiezeiten bleibt das Humbug ein Space für Community, Kultur und einer politischen Haltung. von Mirco Kaempf
24.03.29 5 Jahre Humbug
Das Humbug wird fünf Jahre alt und feiert mit Creme Solaire, Jessica Jurassica und Deli Girls. Im Interview sprachen wir übers Arbeiten im Kollektiv und die Kulturszene Schweiz.
Schon als das Humbug vor fünf Jahren eröffnet wurde, sollte es ein Raum mit Potenzial zum Wachsen sein, mit verschiedenen Disziplinen und Genres: von Lesungen, Theater, DJ-Nächten bis hin zu Konzerten. Vieles von dem, was damals erträumt wurde, steht heute noch im Zentrum. Das Humbug soll ein kultureller, alternativer, queerfreundlicher Raum für Menschen sein mit einem Klangspektrum von laut bis leise. Das Humbug sagt, sie wollen gemeinsam mit der Community Abende und Räume gestalten. Das heisst zum einen, dass man sich Vernetzen will, so zum Beispiel auf sozial-politischer Ebene mit Awareness Lectures, zusammen mit anderen Basler Clubs, und natürlich auf musikalischer Ebene mit Reihen wie Humbooks, Queer Friday, Night on Earth oder Rather Ripped.
Das erfordert viel Elan und Idealismus vom Kollektiv. Oftmals kommt es im Kulturbereich zu vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden um nicht zu sagen, Selbstausbeutung. Diese Arbeit gilt es nicht nur wertzuschätzen, sondern auch finanziell zu entgüten. Denn, Kultur fange nicht erst an wenn der Vorhang aufgeht, sondern schon viel früher. Es sei Arbeit, die auch von der Politik gewürdigt werden solle. Wollen wir wirklich in einer Welt leben, wo Kulturlokale finanziell abhängig sind von Menschen, welche besonders viel Alkohol konsumieren?
Die Arbeit im Kulturbereich und insbesondere im alternativen Kulturbereich ist immer prekär. Umso freudiger darf man sein, mit dem Humbug heute Abend ihren 5. Geburtstag zu feiern. Mit einem dichten Programm an Punk, Techno & Headbanging.
Übrigens: Morgen geht es direkt weiter mit einer Carte Blanche für die Fog Studios, die lokale, experimentelle und künstlerische Projekte vorstellen. Nächste Woche wird im Rahmen von Humbooks Anna Rosenwasser am Donnerstag zu Gast sein, und am Freitag geht es dann weiter mit dem Queer Friday und Dub Spencer und Trance Hill am Samstag. Das gesamte Programm findet ihr online auf humbug.club.