"Tanzen ist Zwang!" Taranja Wu releast Debütalbum im Humbug
Taranja Wu ist ein Rock&Roll Superstar. Ein Phänomen mit Abgründen und aufmischenden Parolen. Heute Abend fungiert sie als Charon der Tänze - als Dancefloor-Fährifrau mit der Einladung, wir mögen uns doch bitte bewegen: zur ihrem Debütalbum Dance with Taranja Wu - ab 21Uhr im Humbug. von Mirco Kaempf
23.11.23 Dance with Taranja Wu
Heute tauft Taranja Wu ihr Debütalbum im Humbug. Die Kunstfigur mit den dunklen Untertönen spielt zusammen mit Landi Bandi und Batbait.
"Wer ist Taranja Wu?" "Was macht sie und woher kommt sie?" Antworten auf solch grundlegende Fragen des Lebens sind nicht immer ganz greifbar. Klar ist, heute Abend tauft sie ihr Debütalbum im Humbug, zusammen mit den Anarcho Exi's Landi Bandi und den Zürcher Garagerock-Heldinnen Batbait. Das Debütalbum selbst Offenbarung und Aufforderung zugleich und trägt den LP-Titel: 'Dance with Taranja Wu'.
Taranja Wu, das ist eine Frau mit einer Mission. Mit 'ambition' und 'volition'. Taranja Wu, das ist hierbei eher Phänomen als Person und vielmehr Projektionsfläche als Bühnenpräsenz, wobei das auch nur ein Teil der Wahrheit ist: Taranja Wu gilt als Figur ohne Vergangenheit und Zukunft, welche nur im Moment des Auftritts existiert. Wenn wir ihr zuhören, erkennen wir womöglich Teile unser Selbst in den Plots der Songs.
Taranja Wu mag Beats. War mal Schlagzeugerin und hat vor ein paar Jahren ihren Sound gefunden. Damals zog sie noch mit ihrem partner in crime Olifr M Guz als Naked in English Class durch die Clubs. Mit Synthesizer, Gitarre, Drum Machines und Rock'n'Roll-Akkorden entstand eine subversive Mischung, welche gleichzeitig auf die Musikgeschichte zurückgriff, aber diese auch neu durchgemischt hat. Nachdem Guz im Winter 2019 die Welt verlassen hatte, entschied sich Taranja Wu, alleine weiterzumachen.
Das nun vorliegende Debütalbum (24. November via Ikarus Records) ist ein vollendetes DIY-Produkt. Songs, Aufnahmen, Produktion und Mastering tragen ihre Handschrift. Und so ist 'Dance with Taranja Wu' zu einem Statement geworden und klingt wie Selbstermächtigungs-Rock'n'Roll ohne Wenn und Aber, mit teilweise erschütternden Untertönen, beschwingenden Parolen und der allumfassenden Aussage: "Tanzen ist Zwang".