Olivia Ronzani hinter einem durchscheinenden Tuch, ihr Rücken ist zum Publikum gekehrt. Auf das Tuch ist eine Nahaufnahme ihres Gesichtes projiziert, ihr Mund steht offen und scheint die Silhouette zu schlucken.

Wer war meine Nonna?

Wer war sie, wenn sie alleine war? Hat sie sich selbstbefriedigt? Wollte sie ihr Leben so leben oder war es für sie ein Zwang der gesellschaftlichen Normen? Es sind unter anderem solche Fragen, die sich Olivia Ronzani über ihre Grossmutter stellt. In ihrem Stück IO ATTRAVERSO LEI erkundet sie das Leben ihrer Nonna, einer Modistin, Mutter, Ehefrau, und navigiert bruchstückhaft zwischen eigenen und fremden Erinnerungen. von Noemie Keller

23.01.11 IO ATTRAVERSO LEI

IO ATTRAVERSO LEI ist eine bruchstückhafte Erzählung, ein Navigieren zwischen eigenen und fremden Erinnerungen an Olivia Ronzanis Grossmutter: Das Stück läuft am 11., 12. und 14. Januar im Roxy Theater.

Olivia Ronzani war acht, als ihre Grossmutter starb und ihr das Nähkästchen vermachte. Im Lockdown 2020 findet das Nähkästchen wieder in Ollivias Hände und wirft Fragen auf. Warum ist da eine Anstecknadel mit der italienischen Flagge? Als zweite Generation von Italiener:innen in der Schweiz war die Familie doch sehr bedacht darauf, sich zu integrieren und sich sprachlich (oder doch auch kulturell?) von Italien zu entfernen. Mit dem Nähkästchen und der Anstecknadel als Anstupser beginnt Olivia Ronzani, sich immer mehr Fragen zu stellen: Wer war meine Grossmutter überhaupt? Wie blickten andere auf sie? Was ist mein eigener Blick?

Im Stück IO ATTRAVERSO LEI nimmt uns Ronzani mit auf ihre Reise durch Erinnerungen, Gespräche, Briefe, Filme und versucht, das Leben ihrer Nonna zu fassen. Dabei konfrontiert Ronzani sich selbst mit ihren eigenen Denkweisen und Blickwinkel.

IO ATTRAVERSO LEI läuft heute, 11. Januar, und morgen, 12. Januar, um jeweils  20:00 und am Samstag, 14. Januar, um 18:00 im Theater Roxy in Birsfelden.