Woche gegen Rassismus 2019

Double: Kunst, die herkömmliches Denken hinterfragt

Die Doppelausstellung Double im Kunstraum Riehen besteht aus den Teilen „Sobjects“ und „Paradox“. „Sobjects“ besteht aus Objekten, die voller optischer Täuschungen sind. Der Ausstellungsteil „Paradox“ kritisiert die Unterdrückung der Frau in der Gesellschaft.   von Malik Iddrisu

25.04.01 Double

Im Kunstraum Riehen sind zwei Ausstellungen zu sehen. Die eine Ausstellung "Sobjects" von Kathrin Sonntag handelt von optischen Täuschungen.Die zweite Ausstellung "Paradox" kritisiert mithilfe von Zeichnungen die Unterdrückung von Frauen in der Gesellschaft.

Die beiden Ausstellungsteile im Kunstraum Riehen challengen dich, mit einem anderen Blick durch den Alltag zu gehen. Der eine Teil „Sobjects“ tut dies auf humorvolle Art mit einem Augenzwinkern, der andere Teil „Paradox“ eher mit einem ernsteren Unterton.

Sobjects

Der Ausstellungsteil „Sobjects“ ist konzipiert von Kathrin Sonntag, einer deutschen bildenden Künstlerin. Zu sehen ist dieser im hinteren Bereich des Kunstraums Riehen auf drei Stockwerken. Im Kern besteht sie aus Gegenständen, welche nicht das sind, wonach sie aussehen. Den Beginn von „Sobjects“ bildet ein Esstisch im Erdgeschoss, der bedeckt ist mit Leckereien. Kommt man aber näher, merkt man, dass die vermeintlichen Esswaren aus Wachs sind und somit nicht zum Verzehr geeignet sind. Eine angebissene Wassermelone oder eine geschälte Banane nehmen zum Beispiel die Funktion einer Kerze ein. Das eigene Auge wird auf amüsante Art und Weise von der Künstlerin reingelegt. In der dreistöckigen Ausstellung ist auch die Fotografie ein wichtiger Bestandteil der Ausstellung. Verschiedene Fotos von Kathrin Sonntag sind ausgestellt, die auch wiederum optische Täuschungen enthalten. Ins Auge stechen dabei jene Fotos, auf denen gewisse Gegenstände überdimensional gross erscheinen. Sichtbar wird das auf einem Foto, das einen Silberkelch mit einer riesigen Banane drin zeigt. Die Fotografie sieht so echt aus, dass man auf dem ersten Blick meinen könnte, die Tasse gäbe es wirklich. Kathrin Sonntag hat dabei jedoch in die Trickkiste gegriffen, indem sie von dem Kelch einen Ausdruck gemacht hat und anschliessend eine echte Banane draufgelegt hat, um davon wiederum ein Foto zu machen. So kamen die surrealen Proportionen auf den Fotografien zustande.

Paradox

Der zweite Ausstellungsteil ist konzipiert von der spanischen Künstlerin Paula Santomé, die in Basel lebt. "Paradox" geht ein auf die  Unterdrückung der Frauen. Dabei deckt sie auf, wie gerade das Zuhause für viele Frauen ein Ort ist, der ihnen Freiheit raubt und für sie Gefahren birgt. "Paradox" ist im Erdgeschoss des Kunstraums ausgestellt. Die Mehrheit der Werke besteht aus Zeichnungen, welche die Künstlerin auf dünnen Aluminiumplatten angefertigt hat. „Unterdrückung an Frauen ist ein strukturelles Problem, an dem wir als Gesellschaft alle ein Teil davon sind“, sagt Paula Santomé. Um dies zu veranschaulichen, hat sie unter Anderem die Arbeit „Bedrock“ entworfen. Sie besteht aus dünnen Aluminiumplatten, welche auf dem ganzen Boden eines Raums ausgelegt sind. Auf den Platten sind Zeichnungen von verschiedenen Frauen, die sich in einem Trance-Zustand befinden. Als Besucher:in hat man gar keine andere Wahl, als auf die Platten mit den gezeichneten Frauen draufzutreten. Bei jedem Schritt sieht man, wie sich Falten in den Platten bilden. Genau das ist aber das Ziel der Künstlerin. „Indem du auf die gezeichneten Frauen drauftrittst, machst du dich mitverantwortlich für die strukturelle Unterdrückung an Frauen“, so die Künstlerin. Laut Paula Santomé würde die westliche Gesellschaft von der Frau erwarten, dem Mann gegenüber unterwürfig zu sein und aus dieser Haltung nicht auszubrechen. Ihre Arbeit „Ornament“ illustriert diesen Aspekt. „Ornament“ besteht aus einer quadratischen Aluminiumplatte, auf der ein lächelndes Gesicht ohne Augen sichtbar wird. Für Paula Santomé hat es etwas von einem Fake-Smile.  „Was zuhause passiert bleibt zuhause“, sagt sie. Es gäbe Konflikte im Haus, doch von der Frau wird oftmals verlangt, trotzdem ein Lächeln zu bewahren. Mit ihrem Ausstellungsteil „Paradox“ regt Paula Santomé dazu an, dass unter den Besucher:innen ein Diskurs über Themen wie der häuslichen Gewalt an Frauen entsteht. Die Ausstellungsteile „Sobjects“ von Kathrin Sonntag und „Paradox“ von Paula Santomé sind bis am 21. April im Kunstraum Riehen ausgetellt.

Die Woche

Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019

Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.

Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.

Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019

Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm

 

 
Das Programm


Montag, 18. März 2019

Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus. 

19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)

Eintritt frei. 

 

Dienstag, 19. März 2019

Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo

19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)

Eintritt frei.

 

Mittwoch, 20. März 2019

Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*ShTheater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.

17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Donnerstag, 21. März 2019

Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.

Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).

Moderation: Bernard Senn, SRF

Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.

19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Freitag, 22. März 2019

Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)

Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch

19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel

Eintritt frei.

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Samstag, 23. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien

The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required. 

14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen

 

Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg

16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr 

Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.

20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

 

Sonntag, 24. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch

14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)

Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.

Eintritt frei.

 

 

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.

 

** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.

 
Ausstrahlungstermine

 

Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)

Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus

u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus

 

Donnerstag 21.3., 18 h  & Samstag 23.3.19, 13 h

Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein

 

Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h

Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen

Kontakt

tatiana.vieira@radiox.ch

rebecca.haeusel@radiox.ch

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Die Woche gegen Rassismus wird unterstützt durch:

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