Schweizer Buchpreis 2020
Eigentlich wäre Basel am Wochenende vom 6. bis zu 8. November in einen Lesemantel gehüllt worden. Neue Bücher wären entdeckt, diskutiert worden. Autor*innen hätten aus ihren Werken vorgelesen, Geschichten hinter den Geschichten erzählt. Eigentlich hätten wir dieses Wochenende unser Live-Studio in der Klara aufgebaut, hätten dort Autor*innen begrüsst, zu ihren Werken interviewt. Eigentlich. Aber das Literaturfestival BuchBasel 2020 musste abgesagt werden. Corona. Trotzdem, ganz lassen wir uns dieses Literaturwochenende nicht nehmen.
Zum einen haben die Köpfe hinter der BuchBasel verschiedene literarische Angebote zusammengestellt, die du digital nutzen kannst - gemütlich in eine Decke eingekuschelt von deinem Sofa aus. So zum Beispiel den digitalen Resonanzraum, der zusammen mit Studierenden von Gender Studies an der Universität Basel ins Leben gerufen wurde. Dabei wird das Buch Chelsea Girls der Autorin Eileen Myles mit biographischem Material, Videos von Interviews mit der Autorin oder einem Instagram-Kanal zum Thema Schwierigkeiten der Übersetzung in den digitalen Raum befördert. "Der digitale Resonanzraum bietet ganz verschiedene Zugänge zum Buch, die man als Besucher*in unserer Website anklicken kann und auf immer neue Wege zum Buch, zur Autorin und zum Thema herangeführt wird", sagt Katrin Eckert, Co-Leiterin des Literaturfestivals BuchBasel.
Ebenfalls vom Sofa aus geniessen kannst du zum Beispiel den Literatur-Podcast eins.sieben.drei. Der Name verrät bereits das Konzept: Ein Buch wird besprochen, sieben Fragen werden gestellt und drei Macher*innen stehen hinter dem Podcast, führen Gespräche mit Autor*innen, die an die BuchBasel mitgemacht hätten, und führen dich als Hörer*in mit einer angenehmen Leichtigkeit an die verschiedenen Bücher heran.
Wenn du dein Wochenende nicht drinnen auf der Couch verbringen willst, kannst du auch mit der App Hör mal! des Literaturhauses durch Basel flanieren. "Der Spaziergang nimmt dabei Bezug auf 20 Jahre Literaturhaus", sagt Katrin Eckert. Je nachdem, wo du dich in Basel befindest, bietet dir die App andere Lesungen, Texte oder auch Fotografien. Die Texte stammen dabei aus den Federn von Herta Müller, T.C. Boyle oder Simone Lappert und vielen mehr.
Kein Literaturwochenende? Doch! Irgendwie...
Auch wenn das Literaturfestival BuchBasel coronabedingt abgesagt wurde, ganz auf Literatur verzichten musst du dieses Wochenende nicht.
Die Gewinnerin des Schweizer Buchpreises 2020 - Anna Stern
Anna Stern gewinnt mit ihrem Roman "Das alles hier. jetzt" den Schweizer Buchpreis 2020. Sie habe das alte Thema der Trauer und des Todes auf eine Weise erzählt, die volkommen neu sei, begründet die Jury den Entscheid.
Die Nominierten auf Radio X
Dorothee Elmiger, Tom Kummer, Charles Lewinsky, Karl Rühmann, Anna Stern: Aus über 83 Titeln hat die Jury die Werke dieser fünf Autorinnen und Autoren für den Schweizer Buchpreises 2020 nominiert. Wir haben die fünf Bücher gelesen, uns in der Redaktion ausgetauscht, über Handlung, Sprache, Stil diskutiert, gewerweisst, wer denn am Sonntag den Schweizer Buchpreis gewinnen wird. Und am wichtigsten, wir haben die Nominierten zu ihren Büchern interviewt:
Dorothee Elmiger - Aus der Zuckerfabrik
Dorothee Elmiger im Interview mit Noemie Keller zu ihrem Buch "Aus der Zuckerfabrik".
Karl Rühmann - Der Held
Karl Rühmann im Interview mit Claire Micallef zu seinem Buch "Der Held".
Anna Stern - das alles hier, jetzt
Anna Stern im Interview mit Mirco Kämpf zu ihrem Buch "das alles hier, jetzt".
Tom Kummer - von schlechten Eltern
Tom Kummer im Interview mit Marcello Capitelli zu seinem Buch "Von schlechten Eltern".
Charles Lewinsky - Der Halbbart
Janina Labhardt analysiert "Der Halbbart" von Charles Lewinsky.