Wahlen 2019

Am 20. Oktober wird das Schweizer Parlament neu gewählt. Auf dieser Seite haben wir für dich das Wichtigste zu den nationalen Gesamterneuerungswahlen für Basel-Stadt und Basellandschaft für zusammengefasst. Von Claire Micallef.

Der Ständerat

© Parlamentsdienste 3003 Bern
© Parlamentsdienste 3003 Bern

Der Ständerat, auch Stöckli genannt, ist die kleine Kammer im Parlament und setzt sich aus 46 Mitgliedern zusammen, welche die Schweizer Kantone vertreten. Jeder Kanton entsendet 2 PolitikerInnen in den Ständerat, die früheren Halbkantone Obwalden, Nidwalden, Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden haben je eine Vertretung im Ständerat. 

Von den amtierenden Ständeratsmitgliedern tritt fast die Hälfte am 20. Oktober nicht zur Wiederwahl an - darunter auch viele Frauen. Seit 2003 ist der Frauenanteil im Ständerat gesunken und liegt aktuell mit 13 Prozent auf dem niedrigsten Wert sei 1991. 

Basel-Stadt

In Basel-Stadt sind drei Frauen im Rennen für die Nachfolge von Anita Fetz (SP) im Ständerat: die aktuelle Finanzdirektorin Eva Herzog (SP), LDP-Präsidentin und Grossrätin Patricia von Falkenstein und Präsdientin der SVP Frauen und Grossrätin Gianna Hablützel-Bürki. Dabei gilt Eva Herzog als Favoritin. Patricia von Falkenstein kann auf die Unterstützung der bürgerlichen Parteien - ausser der SVP - rechnen. Gianna Hablützel-Bürki hat ihre Unterstützung vor allem bei der SVP. 

Wie stehen die drei Ständeratskandatinnen zum Rahmenabkommen? Braucht es ihrer Meinung nach eine Frauenquote? Oder wie hoch ist irh Budget für den Wahlkampf?

Wir haben Eva Herzog, Patricia von Falkenstein und Gianna Hablützel-Bürki zum Interview getroffen und genau das gefragt: 

19.09.29. Eva Herzog

Ständeratskandidatin Eva Herzog im Interview.

19.09.29. Patricia von Falkenstein

Das Portrait von Patricia von Falkenstein.

19.09.29. Gianna Hablützel-Bürki

Das Portrait von Gianna Hablützel Bürki.

 

Basel-Landschaft

Auch im Baselbiet tritt der amtierende Ständerat Claude Janiak (SP) am 20. Oktober nicht zur Wiederwahl an. Gleich vier Kandidierende wollen seine Nachfolge antreten: Nationalrätin Maya Graf (Grüne), Nationalrat Eric Nussbaumer (SP), Nationalrätin Daniela Schneeberger (FDP) und alt Landratspräsidentin Elisabeth Augstburger (EVP). Letzterer werden allerdings kaum Wahlchancen zugerechnet. Da auch von den die drei anderen Kandidierenden am 20. Oktober wohl kaum jemand das absoltue Mehr erreichen wird,  ist ein zweiter Wahlgang so gut wie sicher. 

19.10.02. Daniela Schneeberger

Ständeratskandidatin Daniela Schneeberger im Interview.

19.10.02. Maya Graf

Ständeratskandidatin Maya Graf im Interview.

19.10.02 Elisabeth Augstburger

Das Interview mit Elisabeth Augstburger.

19.10.02 Eric Nussbaumer

Das Interview mit Eric Nussbaumer.

Der Nationalrat

Der Nationalrat ist die grosse Kammer im Schweizer Parlament und besteht aus 200 Mitgliedern. Die Sitze werden proportional zur Bevölkerung auf die 26 Kantone verteilt. Anders als im Ständerat werden die Mitglieder im Nationalrat durch Proporzwahl gewählt. Das heisst, die Parteien stellen Listen mit ihren Kandidierenden auf. Diese Listen dürfen höchstens so viele Namen enthalten, wie es Sitze für den entsprechenden Wahlkreis zu belegen gibt. In Basel-Stadt sind das zum Beispiel fünf, im Baselbiet sieben.

Wie viele Sitze eine Partei im Nationalrat erhält, hängt davon ab, wie viele Stimmen ihre Liste erhalten hat. Die Sitze pro Partei gehen dann an die Personen, die auf ihrer Liste die meisten Stimmen gemacht haben. 

Daher gehen Parteien gerne Listenverbindungen ein. Das heisst, verschiedene Parteien können ihre Listen innerhalb eines Wahlkreises verbinden und alle Stimmen der einzelnen Listen gehen dann an die übergeordnete Listenverbindug. Und mehr Stimmen bedeuten dann auch mehr Sitze im Nationalrat.

© Parlamentsdienste 3003 Bern
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Bevor wir zu Basel-Stadt und Basellandschaft kommen, noch zwei Begriffe, die bei vielen Bauchschmerzen auslösen: Kumulieren und Panaschieren.

Wie gesagt, beim Nationalrat wählst du mit vorgegebenen Listen. Diese kannst du aber nach deinem Gusto abändern. Genau, mit Kumulieren und Panaschieren. 

Kumulieren bedeutet ganz einfach, dass du einen Kandidaten auch zweimal auf einer Liste aufführen kannst. So erhält der Kandidat zwei Stimmen und hat bessere Chancen, einen Sitz für sich zu gewinnen. 

Beim Panaschieren nimmst du eine vorgegebene Liste und ergänzt diese mit Kandidierenden von anderen Listen. Da eine Liste nicht mehr Namen enthalten darf, als Sitze zu vergeben sind, musst du für jeden neu aufgeführten Namen einen der bestehenden Namen auf der Liste streichen. 

Selbstverständlich kannst du auch eine eigene Liste kreiren. Das heisst, du füllst eine leere Liste selbst mit deinen Kandidierenden aus und wählst, welcher Partei du deine Stimme geben willst. Beachte aber, auch auf dieser Liste darfst du nur Kandidierende wählen, die auf irgendeiner Parteiliste stehen. 

Noch einige wichtige Zahlen und Fakten zu den diesjährigen Nationalratswahlen: 

  • Noch nie gab es so viele Kandidierende für den Nationalrat: 4600. Das sind über 20 mal so viel, wie es Sitze zu verteilen gibt und ein Fünftel mehr als bei den letzten nationalen Gesamterneuerungswahlen vor vier Jahren. 
  • Ein Drittel der Kandidierenden ist unter 30 Jahre alt.
  • Der Frauenanteil ist mit 40 Prozent so hoch wie noch nie.
  • Alle grossen parteien haben deutlich mehr Listen eingerecht. Zudem gibt es einen starken Trend zu Unterlisten. 

Basel-Stadt

Basel-Stadt hat fünf Sitze im Nationalrat. Diese Sitze sind aktuell folgendermassen verteilt: Sibel Arslan (Grünes Bündnis), Sebastian Frehner (SVP), Christoph Eymann (LDP), Silvia Schenker (SP) und Beat Jans (SP). Einzig Silvia Schenker tritt am 20. Oktober nicht zur Wiederwahl in den Nationalrat an. Als Favorit für ihre Nachfolge gilt Mustafa Atici (SP). 

Der Sitz der LDP und die beiden Sitze der SP gelten als relativ sicher. Am schwierigsten wird wohl die Wiederwahl von Sibel Arslan (Grünes Bündnis) und Sebastian Frehner (SVP). 

Um einen weiteren Sitz  im Nationalrat zu erobern haben sich die bürgerlichen Parteien LDP, FDP, CVP, BDP, EVP und GLP zu einer Listenverbindung zusammengeschlossen. Zusätzlich bilden GLP, BDP und EVP die Unterlistenverbindung "Mitte". Dies könnte einen Sitz für die GLP im Nationalrat bedeuten. 

19.10.02 Natioalratswahlen BS

Nationalratswahlen BS

Basel-Landschaft

Der Kanton Basellandschaft hat sieben Sitze im Nationalrat, welche aktuell folgendermassen belegt sind: Samira Marti (SP), Eric Nussbaumer (SP), Sandra Sollberger (SVP), Thomas de Courten (SVP), Elisabeth Schneider-Schneiter (CVP), Daniela Schneeberger (FDP), Maya Graf (Grüne). Alle aktuellenn Nationalräte treten am 20. Oktober zur Wiederwahl an. 

19.09.18 Nationalrat BL Teil 1

Nationalrat Baselland

19.09.18 Nationalrat BL Teil 2

Nationalrat Baselland

Fokus Diversität

Wie bereits gesagt, noch nie gab es so viele Nationalratskandidierenen wie dieses Jahr: 4600. Das sind über 20 Mal so viele, wie es Sitze zu vergeben gibt und ein Fünftel mehr als bei den letzten Gesamterneuerungswahlen vor vier Jahren. Ein Drittel aller Kandidierenden ist dabei unter 30 Jahre alt und der Frauenanteil hat mit 40 Prozent einen neuen Rekord. Führt diese stärkere Vielfalt im Wahlkampf aber zu mehr Vielfalt in Parlament? 

In unserer HörboX befassen wir uns mit dem Thema Diversität bei National- und Ständeratswahlen mit den Schwerpunkten Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund. Dafür haben wir die Nationalrätin Maya Graf, die Nationalrätin Samira Marti, den Nationalratskandidaten Mustafa Atici, den Journalisten Bruno Kauffmann und die Projektleiterin der Migranten und Migrantinnensession Zaira Esposito interviewt. 

19.09.19 und 19.09.21. Xplus Diversität Wahlen

Diversität in den nationalen Gesamterneuerungswahlen - wir schauen genauer hin.