Woche gegen Rassismus 2019

Keine Chancengleichheit für Frauen* im Schweizer Kulturbetrieb

Frauen* sind im Schweizer Kulturbetrieb in vielen Bereichen stark untervertreten. Dieses Ergebnis einer Vorstudie vom Zentrum Gender Studies der Universität Basel, die im Auftrag von Pro Helvetia und dem Swiss Center for Social Research durchgeführt worden ist, erstaunt wohl niemanden. Die Zahlen könnten aber helfen, nun konkrete Massnahmen in die Wege zu leiten. von Claire Micallef

21.06.24. Keine Chancengleichheit im Kulturbetrieb

Keine Überraschung: Eine Vorstudie zeigt, die Chancengleichheit zwischen Männern* und Frauen* gibt es im Kulturbetrieb noch nicht.

Konkret lassen sich aus der Vorstudie folgende drei Punkte schliessen: Frauen* sind viel seltener in Führungspositionen zu finden, sie sind mit ihren Werken weniger sichtbar und sie erhalten weniger Lohn. Als Beispiel: Auf der Ebene der strategischen Leitung machen bei jenen Kulturhäusern und -betrieben, die in der Studie untersucht worden sind, Frauen* in den Präsidien gerade mal knapp 29 Prozent aus. Allerdings unterscheidet sich die Anzahl Frauen* in Führungspositionen je nach Sparte. Am ausgeglichensten sieht es beispielsweise in der Literatur aus, das Schlusslicht bildet dagegen die Sparte Musik. Letztere hinkt allerdings nicht nur in der Präsenz von Frauen* in Führungspositionen hinterher. Auch bei der Sichtbarkeit von Frauen* und ihren Werken zeichnet die Vorstudie in der Sparte Musik kein gutes Bild. Warum dies so sei, würde Helvetiarockt seit über zehn Jahren diskutieren, sagt Yvonne Meyer, Projektleiterin von Helvetiarockt on Tour & Diversity Roadmap. Gewiss sei: «Es liegt an der Sozialisierung, den damit verbundenen Geschlechterstereotypen, den fehlenden Vorbildern und an den vorherrschenden Machtstrukturen.» Die viel spannendere Frage sei aber, wie die Musikbranche etwas verändern möchte, sagt Meyer.

Bei Helvetiarockt zeigt sich mensch nicht erstaunt über die Resultate der Vorstudie. Dass Frauen* bei strategischen und operativen Leitungspositionen allerdings lediglich 13 Prozent ausmachen, schmerze schon. Deswegen soll laut Helvetiarockt eine Quote her: 40 Prozent Frauen*anteil in den Strukturen.  «Wir brauchen die Quote, um den Frauen*anteil insbesondere in Teams, in Vorständen und Kommissionen effektiv zu erhöhen», sagt Meyer. Und es brauche weitere Zahlen, Daten und Analysen. Dieser Meinung ist auch Seraina Rohrer, Mitglied der Geschäftsleitung von Pro Helvetia. Jetzt bräuchte es konkrete erste Massnahmen. Pro Helvetia würde nun mit dem Bundesamt für Kultur nächste Schritte besprechen. «Dabei ist wichtig, dass wir zusammen mit dem Kulturbetrieb diese Fragen angehen und zusammen mögliche Lösungsansätze entwickeln», sagt Rohrer.

Klar ist, das Ergebnis der Vorstudie zu den Geschlechterverhältnissen im Schweizer Kulturbetrieb erstaunt nicht. Essentiell ist nun, wie die Daten und Zahlen genutzt werden, um konkrete Massnahmen zur Chancengleichheit in die Wege zu leiten.

Die Woche

Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019

Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.

Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.

Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019

Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm

 

 
Das Programm


Montag, 18. März 2019

Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus. 

19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)

Eintritt frei. 

 

Dienstag, 19. März 2019

Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo

19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)

Eintritt frei.

 

Mittwoch, 20. März 2019

Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*ShTheater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.

17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Donnerstag, 21. März 2019

Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.

Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).

Moderation: Bernard Senn, SRF

Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.

19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Freitag, 22. März 2019

Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)

Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch

19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel

Eintritt frei.

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Samstag, 23. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien

The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required. 

14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen

 

Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg

16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr 

Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.

20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

 

Sonntag, 24. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch

14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)

Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.

Eintritt frei.

 

 

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.

 

** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.

 
Ausstrahlungstermine

 

Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)

Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus

u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus

 

Donnerstag 21.3., 18 h  & Samstag 23.3.19, 13 h

Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein

 

Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h

Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen

Kontakt

tatiana.vieira@radiox.ch

rebecca.haeusel@radiox.ch

Social Media

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Die Woche gegen Rassismus wird unterstützt durch:

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