Treibhaus: Für eine klimagerechte Landwirtschaft - die Geschichte von Samba Khrj Diea
Unser Ernährungssystem steckt in der Krise: Rund ein Drittel der globalen CO2-Emissionen entstammen dem landwirtschaftlichen Anbau, dem Vertrieb, Verkauf und Konsum von Lebensmitteln. Der Ruf nach einer agrarökologischen Transition wird deshalb immer lauter.
Eine Transition, die sich stark vom spezifischen Wissen von indigenen Gemeinschaften und lokalen, stark an einem Ort verankerten Bäuer:innen speist. Und eine Transition, die wieder den Menschen und das Ökosystem, in welches dieser eingebunden ist, ins Zentrum rückt und nicht den Profit von wenigen Konzernen. Wir zeigen in dieser Episode, wie die Agrarökologie die Resilienz von Bäuer:innen im Senegal stärkt – und sprechen mit ETH-Professorin Johanna Jacobi über den Wert von indigenem Wissen für die agrarökologische Transition.
23.04.22 und 23.04.23 Treibhaus - der Klimapodcast
...
Seit den 50er-Jahren wird von Regierungen und Agrochemiekonzernen gepredigt, dass durch Monokulturen, Dünger und Pestizide die Ernährungsproduktion gesteigert werden müsse, um die Weltbevölkerung zu ernähren. Die Absurdität dieses System wird mit der Klima- und Biodiversitätskrise jedoch immer offensichtlicher. Die Böden sind ausgelaugt, die Wasserquellen versiegen, vielerorts sinken die Ernten, die Vielfallt an Insekten und Saatgut geht rapide zurück, Bäuer:innen verarmen und wandern in die Städte ab.
Genauso wie das Wissen von indigenen Gemeinschaften (siehe Episode 40), genauso geht auch die Vielfalt in der Ernährung zunehmend verloren. Nach Schätzungen der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) ging die Vielfalt an Kulturpflanzen im 20.Jh. weltweit um 75% zurück. In den USA wurden im Laufe des 20. Jh. über 80 Prozent der Apfel-, Kohl-, Mais-, Erbsen- und Tomatensorten aufgegeben. Laut einem Factsheet der «Akademien der Naturwissenschaften Schweiz», ist der grösste Treiber für diesen Verlust die industrielle Landwirtschaft; also der Anbau von nur wenigen, standardisierten Pflanzensorten in riesigen Monokulturen.
Im Weltagrarbericht von 2009 kamen über 400 Wissenschaftler:innen zum Schluss: Die Agrarökologie ist der vielversprechendste Ansatz, um unser Ernährungssystem klimagerechter zu gestalten. Seither ist der Weltklimarat (IPCC) und die «Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services» (IPBES) dieser Einschätzung gefolgt. Die Agrarökologie ist zugleich eine Wissenschaft, eine soziale Bewegung und ein Bündel an landwirtschaftlichen Praktiken. Und immer mehr Forschende, Aktivist:innen, Kleinbäuer:innen und Kounsument:innen setzen sich für eine agrarökologische Transition des Ernährungssystem ein.
Treibhaus: Für eine klimagerechte Landwirtschaft - die Geschichte von Samba Khrj Diea
Unser Ernährungssystem steckt in der Krise: Rund ein Drittel der globalen CO2-Emissionen entstammen dem landwirtschaftlichen Anbau, dem Vertrieb, Verkauf und Konsum von Lebensmitteln. Der Ruf nach einer agrarökologischen Transition wird deshalb immer lauter.
Eine Transition, die sich stark vom spezifischen Wissen von indigenen Gemeinschaften und lokalen, stark an einem Ort verankerten Bäuer:innen speist. Und eine Transition, die wieder den Menschen und das Ökosystem, in welches dieser eingebunden ist, ins Zentrum rückt und nicht den Profit von wenigen Konzernen. Wir zeigen in dieser Episode, wie die Agrarökologie die Resilienz von Bäuer:innen im Senegal stärkt – und sprechen mit ETH-Professorin Johanna Jacobi über den Wert von indigenem Wissen für die agrarökologische Transition.
23.04.22 und 23.04.23 Treibhaus - der Klimapodcast
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Seit den 50er-Jahren wird von Regierungen und Agrochemiekonzernen gepredigt, dass durch Monokulturen, Dünger und Pestizide die Ernährungsproduktion gesteigert werden müsse, um die Weltbevölkerung zu ernähren. Die Absurdität dieses System wird mit der Klima- und Biodiversitätskrise jedoch immer offensichtlicher. Die Böden sind ausgelaugt, die Wasserquellen versiegen, vielerorts sinken die Ernten, die Vielfallt an Insekten und Saatgut geht rapide zurück, Bäuer:innen verarmen und wandern in die Städte ab.
Genauso wie das Wissen von indigenen Gemeinschaften (siehe Episode 40), genauso geht auch die Vielfalt in der Ernährung zunehmend verloren. Nach Schätzungen der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) ging die Vielfalt an Kulturpflanzen im 20.Jh. weltweit um 75% zurück. In den USA wurden im Laufe des 20. Jh. über 80 Prozent der Apfel-, Kohl-, Mais-, Erbsen- und Tomatensorten aufgegeben. Laut einem Factsheet der «Akademien der Naturwissenschaften Schweiz», ist der grösste Treiber für diesen Verlust die industrielle Landwirtschaft; also der Anbau von nur wenigen, standardisierten Pflanzensorten in riesigen Monokulturen.
Im Weltagrarbericht von 2009 kamen über 400 Wissenschaftler:innen zum Schluss: Die Agrarökologie ist der vielversprechendste Ansatz, um unser Ernährungssystem klimagerechter zu gestalten. Seither ist der Weltklimarat (IPCC) und die «Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services» (IPBES) dieser Einschätzung gefolgt. Die Agrarökologie ist zugleich eine Wissenschaft, eine soziale Bewegung und ein Bündel an landwirtschaftlichen Praktiken. Und immer mehr Forschende, Aktivist:innen, Kleinbäuer:innen und Kounsument:innen setzen sich für eine agrarökologische Transition des Ernährungssystem ein.