Tag der Muttersprache

Heute ist der internationale Tag der Muttersprache. Der HSK Unterricht ist für die Förderung der Muttersprache bei ausländischen Kindern da. In Basel gibt es ihn in rund 40 Sprachen. Oftmals wird der Unterricht von Elternvereinen finanziert. Bei gewissen Sprachen wird er aber auch von der jeweiligen Botschaft oder dem Konsulat finanziert. von Luca Frabotta

20.02.21 HSK

Heute ist der Tag der Muttersprache. Um Muttersprache geht es auch beim HSK Unterricht. Dort lernen Schülerinnen und Schüler die Sprache und Kultur ihres Heimatlandes kennen.

Interview mit Fatima Kandaz

Fatima Kandaz ist Türkin und koordiniert den HSK Unterricht auf Türkisch.

 

Luca Frabotta:

Warum braucht es den HSK Unterricht?

Fatima Kandaz

HSK ist etwas Besonderes in Basel. Wir sind die Brücke zweier Kulturen.

Die Schüler, die hier sind, die sind nicht mehr türkische Kinder. Die werden hier weiterleben. Deswegen finde ich unsere Arbeit, wegen der Integration, sehr sehr wichtig.

Luca Frabotta:

Lernen die Kinder zuhause bei den Eltern kein türkisch oder warum muss man ihnen das noch zusätzlich beibringen?

Fatima Kandaz:

Doch sie lernen zuhause, mit den Eltern, türkisch aber der Unterricht 1 Mal in der Woche auf Türkisch ist etwas Besonderes. Sie lernen ihre Kultur und ihre Geschichte. Das ist wichtig.

Nicht nur die Sprache. Die Sprache können sie natürlich.

Luca Frabotta:

Sie stammen aus der Türkei. Was hat türkisch als Sprache für die türkischen Kinder in Basel für eine Bedeutung?

Fatima Kandaz:

Die Muttersprache ist sehr wichtig. Wenn ein Kind seine Eigene Muttersprache nicht kennt, ob türkisch oder egal was für eine, dann hat er auch Integrationsprobleme. Deswegen finde ich türkisch sehr sehr wichtig, um die Kinder zu motivieren sich mehr zu integrieren.

Luca Frabotta:

Was für Probleme gibt es bei HSK?

Fatima Kandaz:

Der Unterricht ist freiwillig. Deswegen haben wir Probleme. Die Schüler möchten nicht gerne am HSK Unterricht teilnehmen, weil es Freiwillig ist und es keine Noten gibt.

Wir haben immer am Nachmittag Unterricht und sind meist die Einzigen in der Schule. Die Freunden der Kinder spielen draussen und der Schüler oder die Schülerin muss in den Unterricht kommen.

Für die Schüler, egal ob sie ihre Sprache lieben oder die Eltern sie zwingen. Das macht für die Schüler keinen Spass. Das ist unsere Schwierigkeit.

Luca Frabotta:

Sehen Sie Lösungen für diese Probleme?

Fatima Kandaz:

Seit 5 Jahren bin ich hier und in dieser Zeit haben wir viel darüber gesprochen. Aber leider gibt es keine Lösung dafür, weil man braucht Schüler. Es ist nicht wie in Deutschland. Ich kenne das System auch aus Deutschland und dort wurde es in das Schulsystem integriert. Aber hier ist das schwieriger. Aber ich verstehe das jetzt. Es gibt hier nicht genügend Schüler und man kann es deswegen nicht ins Schulsystem integrieren. Aber ein Notensystem wäre super. Wenn die Noten gültig wären. Also wenn im Zeugnis nicht nur steht "der Schüler nimmt am HSK Unterricht teil", sondern wenn es Noten gäben würde wäre es super. Das könnte etwas bringen. Noten sind sehr wichtig.

Luca Frabotta:

Kann euch der Kanton dabei unterstützen?

Fatima Kandaz:

Der Kanton könnte uns helfen, damit wir eine Note geben könnten, die auch gültig ist.