BuchBasel 2019

Live vom Literaturfestival

Radio X überträgt die BuchBasel am Samstag, 9. November und am Sonntag, 10. November aus der KLARA. Mit Autoren*innen live im Interview, Gästen aus aller Welt und der Übertragung des 12. Schweizer Buchpreises aus dem Theater Basel. Kommt vorbei und setzt euch zu uns - wir verraten euch die neusten und spannendsten literarischen Leckerbissen. 

BuchBasel KLARA
Moderatorinnen Hanna Girard und Claire Micallef live aus der KLARA, BuchBasel 2018

Album der Woche: What's Bad Enough? von Comfort

Seit vier Jahren veröffentlichen Comfort ziemlich unbequeme Musik. Sie sind laut, weil ihre Geistes-Genoss:innen nicht gehört werden. Mit ihrem neuen Album Whats Bad Enough? stellen sie die Frage, wie schlecht es noch werden muss, bis es besser wird.  von Mirco Kaempf

Album der Woche - What's Bad Enough? - Comfort

Comfort veröffentlichen ihr neues Album Whats Bad Enough? via Fatcat Records

"Glasgow Based Bangers"

Im Zentrum der Musik von Comfort steht Nathalie McGhee, die mit ihren Lyrics das raushaut, was sie im Alltag bewegt. Als Transfrau, als Mensch mit Working Class Background, in einem Land mit einer Regierung, welche, so bezeichnet sie es selbst, einfach nur faschistisch sei, hat sie mehr als genug Themen.

Comfort sind eine avantgardistische, minimalistische, experimentelle Punkband, auch wenn sie sich selber eher als Popband sehen. Und so richtet sich auch ihre Message an die gesamte Gesellschaft. Doch massentauglich, ist dieser Sound nicht. Das Geschwisternpaar Nathalie Sean McgGhee kommen aus Aberdeen und haben sich in Glasgow niedergelassen, um einen Anker zu finden. Um sich kreativ auszudrücken in einer Szene, welche für DIY, Underground und für Queerness steht.

Wie sehr knallt Musik, welche aus einem Leben gegriffen wird, wo der Alltag als nahe einer humanitären Krise erlebt wird? Auf experiementelles Gewebe von Industrial Beats und synth-elektronischen Glitches, singt, schreit, krächzt und resümmieren Comfort über den Zwang, als queere Person sich angleichen zu sollen, über strukturellen Hass, über Kaptialismus. Eigentlich business as usual?

Doch genau dies sei der springende Punkt. Comfort sagen, dass wir als Gesellschaft gelernt hätten, diesen Zustand für bare Münze zu nehmen. Zu sagen, dass es uns zwar schlecht gehe, aber anderen würde es ja noch schlechter gehen. Es ginge darum, dieses Denken zu ändern. Und so plädiert auch What's Bad Enough für eine gesellschaftliche Transformierung: Einen Alltag ohne Zwang zu schaffen und ohne Furcht, sich anderen angleichen zu müssen. Zu sein können, wer mensch ist. 

Out of the comfort zone and into the comfort zone: Am 14. September kommen Comfort nach Basel ins Humbug!

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