BuchBasel 2019
Live vom Literaturfestival
Radio X überträgt die BuchBasel am Samstag, 9. November und am Sonntag, 10. November aus der KLARA. Mit Autoren*innen live im Interview, Gästen aus aller Welt und der Übertragung des 12. Schweizer Buchpreises aus dem Theater Basel. Kommt vorbei und setzt euch zu uns - wir verraten euch die neusten und spannendsten literarischen Leckerbissen.
Lee Krasner, verkannte Heldin des Abstrakten Expressionismus
Als Lee Krasner 1908 in eine jüdisch-orthodoxe Einwandererfamilie hineingeboren wurde, durften Frauen in den USA noch nichtmal wählen gehen. Sie entschied sich Malerin zu werden, prägte eine Kunstströmung und wurde dennoch meist als die Frau Jackson Pollocks bezeichnet. Doch diese Zeiten sind vorbei. von Mirco Kaempf
20.02.09 Lee Krasner im Zentrum Paul Klee
Die Kunst Lee Krasners wurde im letzten Jahrhundert symptomatisch übergangen. Nun widmet das Zentrum Paul Klee jenen Werken den gebührenden Raum in einer grossen Retrospektive.
"Es reicht nicht, die Bilder nur anzuschauen. Du musst der enormen Körperlichkeit und Energie nachempfinden, die in diese Malereien einging" (Mark Patiky, Fotograf)
Die Schulbücher zur Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts müssen überarbeitet werden. Zu oft seien diese durchzogen von glorifizierenden Anekdoten über alkoholsüchtige, männliche Künstlergenies. Das würde sich vielleicht gut lesen, sei aber inakurat und würde der Wahrheit nicht gerecht werden. Vor allem nicht Künstlerinnen wie Lee Krasner, die einen enormen Beitrag an Kunstströmungen wie dem Abstrakten Expressionismus geleistet haben. Die Barbican Kuratorin Eleanor Nairne hat in diesem Sinne ihren Champion gefunden, denn was von Lee Krasner in der Wanderausstellung Living Colour im Zentrum Paul Klee zu sehen ist, ist grosse Kost, angereichert mit den Tumulten des 20. Jahrhunderts. Es ist nach Frankfurt und vor Bilbao die dritte von vier Stationen der Ausstellung, die ihren Ursprung letzten Mai in London hatte. Über 50 Jahre nach der letzten Ausstellung Lee Krasners in Europa. Die Direktorin des Zentrum Paul Klee nennt diesen Zusammenschluss der Institutionen eine "ganz dringende Nachholbedarfsausstellung". Zu sehen noch bis am 10. Mai. (Titelbild: Lee Krasner um 1938)