Schweigen statt lärmen - Kulturschaffende protestieren als Lichterkette

Rund tausend Menschen aus der Kulturszene bildeten gestern zwischen Stadtcasino und Predigerkirche eine Lichterkette. Sie fordern eine differenziertere Beurteilen der Veranstaltungsbeschränkungen und Finanzhilfen. von Mirco Kaempf

20.11.10 Lichterkette Kultur Schweigen

Gestern Abend bildeten Kulturschaffende eine Lichterkette zwischen Stadtcasino und Predigerkirche. Ihre stille Forderung: Ein politisches Bekenntnis zur Systemrelevanz der Kultur.

Es seien keine unverständlichen, aber unverhätlnismässige Massnahmen, die der Bundesrat jüngst beschlossen hat, sagt uns Jörg-Andreas Bötticher. "Ohne den Ernst der Lage anzuzweifeln, bedeuten die vom Bund beschlossenen neuen Massnahmen einen Lockdown für den Kulturbereich. Das ist nicht nur sehr schmerzhaft, sondern für sehr viele Kulturschaffende existenzbedrohend." Heisst es in einer Petition, gerichtet an Bund und Kanton. Man könne nicht verstehen, dass die Kulturbranche vor so einschneidendende Massnahmen gestellt wird, ohne finanzielle Kompensation, wenn andere Branchen gestützt werden. "Seit August haben u.a. im neueröffneten Stadtcasino Konzerte mit bis zu 1000 Zuschauern stattgefunden. Keine einzige. Infektion wurde bisher gemeldet oder nachgewiesen. Was rechtfertigt die Entscheidung des Bundes, Kirchen, Konzerthäuser und Theater quasi zu schliessen, während Shoppingcenter geöffnet bleiben und der Flugverkehr weitergeht?"

Um auf diesen so bezeichneten 'kulturellen Lockdown' aufmerksam zu machen, wurde gestern im Kerzenschein zwischen 18Uhr und 18:30Uhr protestiert.  Lanciert wurde diese stille (von der Polizei bewilligten) Kundgebung vom Initiativkomittee https://kulturschweigen.ch/.

Der Flyer, der gestern ausgehändigt wurde (Vorderseite)
Der Flyer, der gestern ausgehändigt wurde (Vorderseite)
Der Flyer, der gestern ausgehändigt wurde (Rückseite)
(Rückseite)