Woche gegen Rassismus 2019

"Psychische Gewalt ist strukturell" - 16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Frauenrechte sind Menschenrechte. Und dennoch werden sie jeden Tag verletzt. Heute, am 25. November, startet die internationale Kampagne der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen, mit dem diesjährigen Fokusthema "Psychische Gewalt". Zum achten mal, veranstalten IAMANEH Schweiz zeitgleich das frauenstark! Filmfestival. Der Bundesrat hat währenddessen diesen Mittwoch bekannt gegeben, dass  ab 2025/26 keine Gelder für Präventionskampagnen für sexualisierte Gewalt mehr gesprochen werden. von Mirco Kaempf

Psychische Gewalt ist unsichtbar, bis sie sichtbar wird. Sie steht am Anfang einer Gewaltspirale, welche bis zu Femiziden führen kann - Filme hingegen sind ein Medium, welches vor allem Zustände visualiert. Zum achten Mal finden von IAMANEH Schweiz Filmvorführungen, Gespräche, eine Fotoausstellung zu Genitalbeschneidungen in Senegal und ein Konzert des Vokalensembles FIMMENE.

Statistiken zeigen, dass letztes Jahr 19'978 Straftaten im häuslichen Bereich registriert wurden (Zahlen steigend). Das entspricht 40% aller polizeilich erfassten Straftaten. Weltweit ist steht die Schweiz damit an der Spitze - in 70% der Fälle sind Frauen die Opfer.

Marilyn Umurungi von der Festivalkoordination von frauenstark! erklärt, dass sie das Thema der Psychischen Gewalt aufnehmen, aber auch darüber hinausgehen, mit einem Blick auch über die Schweizer Landesgrenzen hinaus: Es werden Filme gezeigt, die uns nach Mali, in die Türkei, nach Argentinien oder Gambia mitnehmen. 

IAMANEH ist eine Organisation, die vor 45 Jahren gegründet wurde, um die sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte zu fördern und die Beseitigung geschlechtsspezifischer Gewalt voranzutreiben, zusammen mit Partnerorganisationen in Westafrika und dem Westbalkan.

Heute startet die Kampagne der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen. Es gibt noch viel zu tun, um die patriarchalisch-strukturell verankerte geschlechtsspezifische Gewalt in unserer Gesellschaft zu bekämpfen. Das würde nur funktionieren, wenn wir Muster durchbrechen, aktiv eingreifen und aktiv uns am Diskurs einbringen, sagt uns auch Marilyn Umurungi.

Was zu denken gibt – am vergangenen Mittwoch hat der Bundesrat aufgrund eines Antrags von Bundesrätin Karin-Keller Suter sämtliche Gelder für die nationale Präventionskampagnen gegen Gewalt an Frauen gestrichen. Die 16 Tage Gewalt gegen Frauen, von den Vereinten Nationen auch als Orange-the-World-Kampagne bezeichnet, wurde ursprünglich 1981 in Kolumbien gestartet. Die Schweiz beteiligte sich jedoch erst ab 2008, dank der feministischen Friedensorganisation FRIEDA

Heute startet die Kampagne der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen. Es gibt noch viel zu tun, um die patriarchalisch-strukturell verankerte geschlechtsspezifische Gewalt in unserer Gesellschaft zu bekämpfen. Das würde nur funktionieren, wenn wir Muster durchbrechen, aktiv eingreifen und aktiv uns am Diskurs einbringen, sagt uns auch Marilyn Umurungi.

Was zu denken gibt – am vergangenen Mittwoch hat der Bundesrat aufgrund eines Antrags von Bundesrätin Karin-Keller Suter sämtliche Gelder für die nationale Präventionskampagnen gegen Gewalt an Frauen gestrichen. Die 16 Tage Gewalt gegen Frauen, von den Vereinten Nationen auch als Orange-the-World-Kampagne bezeichnet, wurde ursprünglich 1981 in Kolumbien gestartet. Die Schweiz beteiligte sich jedoch erst ab 2008, dank der feministischen Friedensorganisation FRIEDA

Am 10. Dezember eröffent IAMANEH zusätzlich die Fotoausstellung "Ganz Frau" im kHaus welche einen Einblick auf das Thema der weiblichen Genitalbeschneidung gewährt. (Fotos von Claudia Link, kuratiert von Sarah Martin, zu einem Projekt von IAMANEH Schweiz und EUSOBUL Senegal. Zum 45-Jahr-Jubiläum von IAMANEH Schweiz.) Mehr Infos via IAMANEH.ch 

Die Woche

Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019

Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.

Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.

Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019

Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm

 

 
Das Programm


Montag, 18. März 2019

Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus. 

19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)

Eintritt frei. 

 

Dienstag, 19. März 2019

Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo

19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)

Eintritt frei.

 

Mittwoch, 20. März 2019

Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*ShTheater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.

17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Donnerstag, 21. März 2019

Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.

Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).

Moderation: Bernard Senn, SRF

Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.

19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Freitag, 22. März 2019

Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)

Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch

19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel

Eintritt frei.

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Samstag, 23. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien

The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required. 

14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen

 

Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg

16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr 

Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.

20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

 

Sonntag, 24. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch

14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)

Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.

Eintritt frei.

 

 

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.

 

** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.

 
Ausstrahlungstermine

 

Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)

Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus

u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus

 

Donnerstag 21.3., 18 h  & Samstag 23.3.19, 13 h

Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein

 

Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h

Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen

Kontakt

tatiana.vieira@radiox.ch

rebecca.haeusel@radiox.ch

Social Media

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Die Woche gegen Rassismus wird unterstützt durch:

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