Woche gegen Rassismus 2019
Die politische Woche für dich zusammengefasst
Im politischen Wochenrückblick von heute blicken wir auf vier Themen: Die Basler Regierung rudert bei der Lohnanalyse für Gleichstellung zurück, der Streit um einen neuen Gesamtarbeitsvertrag am Theater Basel erreicht eine neue Eskalationsstufe, die Architektin Barbara Buser wird mit dem Basler Kulturpreis ausgezeichnet, und am Donnerstag hat der Bundesrat die Krankenkassenprämien für 2025 bekannt gegeben – ein brisantes Thema für viele. von Nahom Mehret
24.09.29 Wochenrückblick
Der politische Wochenrückblick informiert über das politische Geschehen im Raum Basel
Die Basler Regierung rudert bei der Lohnanalyse für Gleichstellung zurück
Im November 2023 beschloss der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt, dass Unternehmen mit mindestens zehn Mitarbeitenden eine Lohnanalyse zur Gleichstellung durchführen müssen, wenn sie öffentliche Aufträge vom Kanton erhalten. Diese Regelung wurde jedoch am Dienstag gelockert. Nun müssen nur noch Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden eine Lohnanalyse durchführen, während kleinere Betriebe mit weniger als 50 Mitarbeitenden lediglich einen Fragebogen zur Lohngleichheit ausfüllen müssen. Die Lockerung erfolgte nach Kritik von Wirtschaftsverbänden und einigen Mitgliedern des Grossen Rats. Ein Hauptkritikpunkt war, dass eine Stichprobe von zehn Mitarbeitenden statistisch nicht aussagekräftig sei. Trotz der Vorgaben in der Bundes- und Kantonsverfassung, die gleichen Lohn für gleiche Arbeit garantieren, verdienen Frauen 2020 im Schnitt noch 18 Prozent weniger, was etwa 1'500 Franken ausmacht.
Theater Basel wiedermal in den Schlagzeilen
Die technischen Angestellten des Theaters Basel haben sich am Mittwoch mit einem offenen Brief an die Theaterleitung und den Verwaltungsrat gewandt. Seit über einem Jahr laufen Verhandlungen über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) zwischen dem Technikpersonal und der Theaterleitung. Diese Verhandlungen haben eine neue Eskalationsstufe erreicht, nachdem die Theaterleitung und der Verwaltungsrat in einem schriftlichen Statement behaupteten, dass die Gewerkschaften mit einem Ultimatum drohten und die Verhandlungen vorübergehend gestoppt seien. Das technische Personal zeigte sich in seinem offenen Brief empört über die Preisgabe von Verhandlungsdetails gegenüber den Medien, was sie als Vertrauensbruch werten. Die Hauptforderungen des Technikpersonals umfassen eine substanziell höhere Lohnanpassung, eine Reduktion der Arbeitszeit sowie eine Anpassung der Dienstpläne, um die Work-Life-Balance zu verbessern. Die Theaterleitung erklärte, dass bei den Arbeitszeiten bereits Verbesserungen erzielt wurden, ist jedoch bezüglich Lohnerhöhungen nicht kompromissbereit. Der neue GAV soll laut Verwaltungsrat kostenneutral bleiben. Das Technikpersonal beharrt auf seinen Forderungen, zeigt jedoch Kompromissbereitschaft und erwartet bis zum 9. Oktober ein konkretes Angebot von der Theaterleitung.
Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024
Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser wird mit dem Basler Kulturpreis 2024 ausgezeichnet. Die Basler Regierung würdigt damit ihren bedeutenden Beitrag zur lebendigen Stadtkultur durch Umnutzungsprojekte wie das Unternehmen Mitte, das Gundeldinger Feld, die alte Markthalle und das Tanzhaus auf dem Frank Areal. Die Jury bezeichnet Buser als Pionierin für eine qualitativ hochwertige und nachhaltige Baukultur. Mit ihren Projekten schafft sie Begegnungsorte und fördert ein vielfältiges Kulturleben in Basel. Der Kulturpreis ist mit 20'000 Franken dotiert und wird ihr am 18. November von Regierungspräsident Conradin Cramer im Rathaus überreicht.
Bund gibt die Krankenkassenprämien fürs Jahr 2025 bekannt
Am Donnerstag wurden die Krankenkassenprämien vom Bundesrat bekanntgegeben, und der Trend zeigt weiterhin nach oben. Schweizweit steigen die Prämien im Durchschnitt um 6 Prozent. In Basel-Stadt bleibt der Schock jedoch aus, da hier die niedrigste Prämienerhöhung verzeichnet wird. Die Prämien steigen nur um etwa 1,5 Prozent, was auf die bedarfsorientierte Spitalplanung, die Verlagerung von stationären zu ambulanten Leistungen sowie auf die ambulante Zulassungssteuerung in der Gesundheitsregion zurückgeführt wird. Ausserdem können die Krankenversicherer in Basel-Stadt 2024 mit einem Überschuss von etwa 2 Prozent rechnen. Anders sieht es im Baselland aus, wo die Prämien um 5,1 Prozent steigen. Der Anstieg wird durch die Kostenentwicklung bei Leistungen, die von der Krankenversicherung getragen werden, sowie durch den Ausbau der Krankenkassenreserven erklärt. Zudem spürt Baselland den hohen Anteil älterer Menschen und die dichten Versorgungsstrukturen.
Die Woche
Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019
Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.
Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.
Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019
Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm
Das Programm
Montag, 18. März 2019
Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus.
19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)
Eintritt frei.
Dienstag, 19. März 2019
Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo
19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)
Eintritt frei.
Mittwoch, 20. März 2019
Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*Sh, Theater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.
17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Donnerstag, 21. März 2019
Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.
Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).
Moderation: Bernard Senn, SRF
Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.
19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Freitag, 22. März 2019
Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)
Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch
19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Samstag, 23. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien
The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required.
14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen
Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg
16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr
Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.
20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Sonntag, 24. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch
14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)
Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.
Eintritt frei.
* Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.
** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.
Ausstrahlungstermine
Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)
Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus
u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus
Donnerstag 21.3., 18 h & Samstag 23.3.19, 13 h
Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein
Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h
Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen
Kontakt
tatiana.vieira@radiox.ch
rebecca.haeusel@radiox.ch