Woche gegen Rassismus 2019
Kathartischer Lärm: A Place To Bury Strangers
Heute Abend spielt die so betitelte loudest band of New York im Humbug. Mit ihrem neusten Release See Through You beweist das Trio, dass ein Noise, Feedback und Reverb Schallgewitter auch viel Raum für Schwelgerei lässt. von Mirco Kaempf
23.07.08 A Place To Bury Strangers
Heute Abend spielen die New Yorker Band A Place To Bury Strangers im Humbug, mit Support von Samuel Tschudin
Es liegt eine Vertrautheit in den strömenden Krach-Molekülen, welche APTBS an ihren Konzerten ausspucken. Wer sich durch ihre sechs Studioalben der letzten 20 Jahre hört, wird stets empfangen von einer störrischen, stoischer, Kakophonie. Gitarren-chords werden zu einem herabkrachenden Himmel und stechende, gleissende Rückkopplungskanten legen sich entsinnend über euer Haupt. A Place To Bury Strangers sind Virtuos:innen der Verruchtheit. Mit ihrem 2022 Album See Through You knüpfen Oliver Ackermann, Sandra & John Fedowitz an die Destruktive Hoheit der Band aus den 00er Jahren an, mit noch stringenteren Songs, die dennoch Chaos-afficionados zu befriedigen wissen.
Auferstanden sind APTBS vor rund 20 Jahren in Brooklyn. Heransozialisiert von so namenhaften Zeitgenoss:innen wie dem Brian Jonestown Massacre, Jesus and the Mary Chain, Black Rebel Motorcycle Club oder Nine Inch Nails, mit welchen sie allesamt auch schon die Bühne teilten. In dieser Zeit erspielten sie sich vor allem einen Namen als laute, chaotische und unvorhersehbare Live-Band. Mit einem Debütalbum, was vom Pitchfork Magazine schliesslich als best new music betitelt wurde, konnten sie 2007 erstmals grössere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Und setzten dann gleich nach mit den Alben Exploding Head (2009) und Worship (2012).
Beständig blieb der Hang zum Lärm, abwechslungsreicher waren da die internen Mitgliederwechsel. Die Konstante hierbei blieb der Sänger, Songwriter und Gründer der beliebten Effektpedalfirma Death By Audio: Oliver Ackermann. Immer wieder wird diesem vorgeworfen, mehr von flash (Effekten) statt von substance (Songwriting) zu verstehen. Hierzu möchte man kontern: die Komponenten Lärm, Dezibel und Krach erheben das Gespielte in Sphären des Spürbaren, Zeremoniellen und Unbeschreibbaren. Gleich einer explosionsartigen Meditation inmitten des Musikclubs. Im aktuellen Studioalbum allerdings, offenbart sich auch eine Lust am Geschichten erzählen. Allen voran der so untypische Liebessong "Love Reaches Out" oder wie Ackermann es ausdrückt: "The hope at the end of the tunnel concluding this album [...] I went through such a traumatic experience while writing this record and yet there were people there to help me through so this song is about appreciating and thanking them."
Heute Abend spielen APTBS im Humbug mit Support von Samuel Tschudin. Einlass ab 21 Uhr.
Wir verlosen in diesem Kulturtipp zwei Eintritte. Scheibt uns per Mail eure Namen!
Die Woche
Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019
Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.
Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.
Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019
Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm
Das Programm
Montag, 18. März 2019
Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus.
19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)
Eintritt frei.
Dienstag, 19. März 2019
Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo
19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)
Eintritt frei.
Mittwoch, 20. März 2019
Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*Sh, Theater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.
17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Donnerstag, 21. März 2019
Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.
Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).
Moderation: Bernard Senn, SRF
Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.
19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Freitag, 22. März 2019
Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)
Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch
19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Samstag, 23. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien
The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required.
14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen
Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg
16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr
Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.
20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Sonntag, 24. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch
14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)
Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.
Eintritt frei.
* Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.
** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.
Ausstrahlungstermine
Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)
Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus
u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus
Donnerstag 21.3., 18 h & Samstag 23.3.19, 13 h
Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein
Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h
Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen
Kontakt
tatiana.vieira@radiox.ch
rebecca.haeusel@radiox.ch