Woche gegen Rassismus 2019
Zwischen Moos, Latex und Wut
In der Ausstellung Eat My Anger in der Kunsthalle Palazzo in Liestal geht es nicht ums Anschauen, sondern ums Eintauchen. Die Künstlerin Livia Rita erschafft darin emotionale Welten, die sich mit allen Sinnen erfahren lassen. Ausgangspunkt der Ausstellung sind sechs Songs ihrer noch unveröffentlichten EP Dystopia Wetlands und die Gefühle, die diese Songs tragen. von Noemie Keller
25.06.24 Livia Rita Eat My Anger
Diese Gefühle werden durch Materialien, Formen, Düfte, Bewegungen und Sounds in den Raum übersetzt. Beim Eintritt in die Ausstellung wählt man eine von sechs Karten, benannt nach den Songs:
Eat My Anger, Dream Soft, Dangerous Thoughts, Icicle, Into Swamp und Our Hell.
Jede Karte steht für eine eigene Gefühlswelt und eine Creature, die diesen Raum bewohnt, Wesen mit besonderen Eigenschaften, Fähigkeiten, Bewegungen, Spells und Ritualen. Als Einstieg erhält man ein passendes Elixier zum Trinken, abgestimmt auf die gewählte Karte.
Die Werke von Livia Rita verbinden Mensch und Natur, Körper und Mythos und entwickeln dabei eine eigenständige emotionale Mythologie. Jede Kreatur hat ein eigenes Gewand: gefertigt aus Materialien wie Latex, Sand, oder Perlen. Die Outfits sind nicht nur Teil der Ausstellung, sie werden auch in Performances getragen, in denen die Creatures lebendig werden. Das Verkörpern und Ablegen dieser Figuren sei genauso wichtig wie das Erleben selbst, sagt Livia Rita.
Entstanden ist ein Grossteil der Arbeiten in ihrem Atelierhaus in den Bündner Alpen, gemeinsam mit dem Künstler:innenkollektiv Avantgardeners. So ist die Nähe zur Natur Teil des Prozesses, sichtbar etwa in einer Tasche aus Rinde und Metallringen, in Blüten, welche in Silikon verewigt sind oder Schnee, der mit Wachs übergossen wurde und fast wie erstarrte Lava wirkt.
In den hinteren Räumen entfalten sich dann die sechs emotionalen Welten: Die zarten, weiss-rosafarbenen Membrane von Dream Soft, welche in das rohe, fleischige Reich von Eat My Anger hineinführt. Die massive Moosfigur von Into Swamp, welche über den Raum wacht und die erdige Landschaft dahinter, welche die Unterwelt von Our Hell bildet. Über den glänzenden, reflektierenden Metallbehangenen Korridor von Dangerous Thoughts, gelangen wir in den schimmernden Kosmos von Icicle.
Jeder Raum hat seinen eigenen Duft, seine eigene Soundkulisse, seine eigene Atmosphäre, alle zusammengenommen ergeben sie ein physisch erfahrbares Gefühlsuniversum.
Die Ausstellung läuft noch diese Woche in der Kunsthalle Palazzo in Liestal.
Am Freitag, 27. Juni, gibt es einen Rundgang mit den Kurator:innen, und zur Finissage am Sonntag findet um 15 Uhr eine Performance mit Livia Rita selbst statt.
Die Woche
Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019
Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.
Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.
Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019
Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm

Das Programm
Montag, 18. März 2019
Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus.
19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)
Eintritt frei.
Dienstag, 19. März 2019
Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo
19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)
Eintritt frei.
Mittwoch, 20. März 2019
Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*Sh, Theater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.
17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Donnerstag, 21. März 2019
Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.
Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).
Moderation: Bernard Senn, SRF
Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.
19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Freitag, 22. März 2019
Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)
Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch
19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Samstag, 23. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien
The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required.
14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen
Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg
16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr
Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.
20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Sonntag, 24. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch
14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)
Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.
Eintritt frei.
* Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.
** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.
Ausstrahlungstermine
Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)
Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus
u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus
Donnerstag 21.3., 18 h & Samstag 23.3.19, 13 h
Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein
Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h
Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen
Kontakt
tatiana.vieira@radiox.ch
rebecca.haeusel@radiox.ch
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Die Woche gegen Rassismus wird unterstützt durch:
