Woche gegen Rassismus 2019
"Das Learning aus den letzten Monaten ist etwas schräg"
Am 3. und 4. September findet in Basel die 12. Ausgabe des Jugendkulturfestivals (JKF) statt. Die Vorfreude sei gross, auch wenn man sich die Lautsprecherbewilligungen erkämpfen musste, sagt Simon Handschin, Präsident des JKF. von Marcello Capitelli
21.08.25 JKF
Simon Handschin (JKF) und Matthias Nabholz (AUE) über den Bewilligungs-Streit.
Das Programm des JKF 2021 ist schon seit einigen Wochen bekannt. Auf neun Bühnen zeigen junge Künstler:innen aus der Region insgesamt über 100 Darbietungen in den Sparten Musik, Tanz, Theater, Spoken Word, Kunst und Projekte aller Art. Am Mittwoch, 25. August, weniger als zwei Wochen vor Festivalbeginn, richten sich die Veranstalter:innen aber mit einer Medienmitteilung an die Öffentlichkeit: "Die umfassende Bespielung von zwei geplanten Openairbühnen scheitert nun aber an den Behörden. Aufgrund der Bewilligungspraxis für schallintensive Freiluftveranstaltungen des Amtes für Umwelt und Energie Basel-Stadt (AUE) kämpft das JKF mit schmerzhaften Einschränkungen des Musikprogramms".
Die Vorgeschichte: Um trotz Corona-Pandemie ein möglichst abwechslungsreiches Programm anbieten zu können, habe das JKF im Aussenbereich des Sommercasinos und auf dem Klybeckareal kleine Openair-Konzertbühnen geplant. Der entsprechende Antrag für eine Lautsprecherbewilligung sei bescheiden gewesen: "An beiden Festivaltagen jeweils bis 22 Uhr Konzerte mit max. 93dB veranstalten". Diesem Antrag wurde nicht stattgegeben. Das AUE erlaubte die Nutzung von Lautsprechern im Christoph-Merian-Park bis max. 22 Uhr lediglich an einem Tag. Auf dem Klybeckareal wird überhaupt keine Lautsprecherbewilligung erteilt. Die Begründung: Die Standorte seien ungeeignet, der Schutz der Anwohnenden vor Beschallung liesse eine derartige Bespielung der Bühnen nicht zu.
Dann aber die Wende. "Völlig unerwartet wird die Beschallung im Christoph-Merian Park mit Lautsprechern bis 22 Uhr plötzlich an beiden Festivaltagen bewilligt. – bis dato ein rotes Tuch..", schreiben die Veranstalter am Mittwoch. Knapp eineinhalb Wochen vor dem Festival sei es nun aber etwas knapp, ein Programm für den zusätzlichen Spielabend auf die Beine zu stellen, so JKF-Präsident Handschin.
Matthias Nabholz, Leiter des Amts für Umwelt und Energie Basel Stadt (AUE) wiederspricht. Man habe von Beginn weg offen und transparent kommuniziert, welche Veranstaltungen bewilligungsfähig seien und welche nicht. "Das JKF wollte bis Mitternacht eine schallintensive Veranstaltung im Christoph Merian Park durchführen. Wir haben gesagt, eine sei möglich oder an zwei Abenden jeweils bis um 22 Uhr. Das steht so auch in der Bewilligung".
Man versuche nun kurzfristig ein kleines Programm auf die Beine zu stellen für den zweiten, bewilligten Abend, so Handschin. Es sei aber zweifelhaft, ob das in einer solch kurzen Zeit möglich ist.
Die Woche
Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019
Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.
Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.
Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019
Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm
Das Programm
Montag, 18. März 2019
Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus.
19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)
Eintritt frei.
Dienstag, 19. März 2019
Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo
19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)
Eintritt frei.
Mittwoch, 20. März 2019
Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*Sh, Theater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.
17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Donnerstag, 21. März 2019
Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.
Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).
Moderation: Bernard Senn, SRF
Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.
19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Freitag, 22. März 2019
Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)
Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch
19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Samstag, 23. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien
The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required.
14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen
Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg
16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr
Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.
20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Sonntag, 24. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch
14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)
Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.
Eintritt frei.
* Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.
** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.
Ausstrahlungstermine
Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)
Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus
u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus
Donnerstag 21.3., 18 h & Samstag 23.3.19, 13 h
Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein
Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h
Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen
Kontakt
tatiana.vieira@radiox.ch
rebecca.haeusel@radiox.ch