Woche gegen Rassismus 2019

Eine weiblich gelesene Person mit roten Haaren hebt die Arme vor einer Rosen-Tapete

Album der Woche: LUV (Songs of Yesterday) von Laena Myers

Das Debütsoloalbum der Kalifornierin und Begründerin der Postpunk Band FEELS klingt bemerkenswert zeitlos: Im Arrangement, in der Instrumentierung, im Biegen und Brechen ihres Gesangs. Es sind sehr introvertierte Rocksongs, die klingen, als wären sie schon längst Teil eines Classic-Rock-Kanons. Erschienen auf dem Zürcher Label Taxi Gauche Records. von Mirco Kaempf

Album der Woche - Laena Myers - Luv

Die L.A. Musikerin Laena Myers (Postpunkband FEELS) veröffentlicht ihr Debütsoloalbum via Taxi Gauche Records

Patti Smith hat proklamiert, dass die E-Gitarre die Mittel zur nächsten Revolution sein würde. "it weighs less than a machine gun/ and never runs out of ammunition.” (Babelfield, 1976).  Und auch heute noch, 40 Jahre später, dient die Gitarre im klassischen Musikkatalog immer noch als Waffe der Wahl für so viele Träumer:innen, um ihre subversiven Energien zum Ausdruck zu bringen. Ein Mittel zur Findung und zum Aufbruch. Auch für die in Los Angeles ansässige Laena Myers, Frontfrau der (Postpunk)-Band Feels, ist die Gitarre seit über zehn Jahren Mittel zu vorallem, lautstarken Äusserungen. Im letzten FEELS Album (Post-Earth) wurden planetarische Krisenzustände thematisiert. Für ihr Debütsoloalbum allerdings, schreibt sie keine Songs über gesellschaftliche Konflikte, sondern greift nach ganz persönlichen Referenzpunkten.

Das Handwerk der Musik hatte Laena Myers quasi in die Wiege gelegt bekommen. Ihre Mutter ist die rumänische Künstlerin Greta Ionita von der Band Babooshka, ihr Vater war der DEVO-Drummer Alan Myers (you know the one) - sie ist also schon kantiger Musik sozialisiert worden. In der Highschool habe sie stets Sonic Youth und Velvet Underground auf den Kopfhörern gehabt, während sie gleichzeitig im Junior Philharmonic Orchestra of California spielte. Später arbeitete sie als Session-Musikerin von Noise bis Pop, mit Ty Segall oder den Allah Las. Auf ihrem ersten Soloalbum spielt sie Gitarre, Violine, Bratsche, Omnichord und Perkussion.

Die Songs auf diesem Album sind in einem ähnlichen Zeitraum entstanden wie die Songs vom letzten FEELs-Album, einer Band, mit welcher sie schon bald 10 Jahre unterwegs ist. Währenddem "Post Earth" sich um sehr externe Themen drehte - Klima, Politik, Gesellschaft -, beziehen sich die Songs hier sehr auf eine innere Gefühlswelt. Viele Songs drehen sich um Erschöpfung, Trauer -  aber auch den dazugehörigen Aufbruch aus einer Misere. Die Songs von Laena Myers haben eine Haltung, eine Art  innere Grösse inne, welche mit den Akkorden herauszuresonieren scheinen.

This is my first release where I’m not hiding behind anything, and even though I’ve been writing songs and playing music since I can remember, releasing this record has been a really long process. I’ve come from a place of being a really shy person to one where I feel I can share my most tender feelings publicly, even finding strength in it, and I’m realising I can also connect with people on a deeper level this way too.

Bei den jetzigen Songs auf ihrem Debütsoloalbum bei "LUV" wurde zum ersten Mal deutlich, dass sie nichts zu verbergen habee. Es gibt eine Stärke, die sie in dieser Zerbrechlichkeit gefunden hat. Es ist Musik, die immer noch im Rock'n'Roll- und Gitarrenkanon verwurzelt ist. Auch wenn sie die Gitarrenmusik nicht neu erfindet, muss sie das auch gar nicht – sie bringt treffsichere, pointierte Songs hervor, die mal geschmackvoll zurückhaltend sind (in 'The Choir' singt sie im träumerischen Beet der Natur), mal aufpeitschend wirken (in 'Give em Hell' ruft sie sich selber ein Mantra der Ermächtigung zu). Die Lieder auf "Luv, Songs of Yesterday" von Laena Myers finden bei vielen sicherlich einen Anklang, eben gerade weil sie von LUV, von Herzen kommen, und über ganz subjektive Dinge gesungen wird, die wir alle irgendwie kennen. Bandcamp / Instagram / Taxi Gauche

Die Woche

Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019

Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.

Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.

Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019

Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm

 

 
Das Programm


Montag, 18. März 2019

Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus. 

19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)

Eintritt frei. 

 

Dienstag, 19. März 2019

Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo

19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)

Eintritt frei.

 

Mittwoch, 20. März 2019

Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*ShTheater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.

17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Donnerstag, 21. März 2019

Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.

Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).

Moderation: Bernard Senn, SRF

Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.

19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Freitag, 22. März 2019

Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)

Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch

19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel

Eintritt frei.

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Samstag, 23. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien

The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required. 

14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen

 

Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg

16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr 

Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.

20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

 

Sonntag, 24. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch

14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)

Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.

Eintritt frei.

 

 

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.

 

** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.

 
Ausstrahlungstermine

 

Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)

Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus

u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus

 

Donnerstag 21.3., 18 h  & Samstag 23.3.19, 13 h

Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein

 

Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h

Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen

Kontakt

tatiana.vieira@radiox.ch

rebecca.haeusel@radiox.ch

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Die Woche gegen Rassismus wird unterstützt durch:

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