Woche gegen Rassismus 2019
Projekt Schweiz
Hinter «Projekt Schweiz» verbirgt sich eine Sammlung von 44 erstaunlichen, amüsierenden und inspirierenden Geschichten. Geschichten von Menschen, die die Schweiz und ihre Entwicklung mit ihrem Handeln und ihrem Sein geprägt – und für eine fortschrittliche, progressive und feministische Entwicklung des Landes beigetragen haben. von Julia Brogli
21.12.31 Projekt Schweiz
Kulturtipp zu dem Buch "Projekt Schweiz"
44 Schreibende haben sich an dem Projekt beteiligt. Sie sind Schriftsteller:innen, Musiker:innen, Kunstschaffende oder Dozenten. Zentral ist in den Beiträgen stets die Verbindung von Autor:in und Protagonist:in, welche auch immer eine Verbindung zwischen Vergangenem und der Gegenwart herstellt.
Was die Texte ebenfalls eint, ist, dass mit jeder Biografie auch ein Stückchen weit Schweizer Geschichte erzählt wird. Sie gewähren Einblick in das schicksalhafte Leben Schweizer Verdingkinder, in die Flüchtlingspolitik der Schweiz im 2. Weltkrieg oder in den Alltag einer Schweizer Hausfrau in den 60er Jahren. Wir erfahren von gesellschaftlichen Konventionen in früheren Zeiten und lernen mehr über prägende Momente der Schweizer Landesgeschichte.
«Im Mittelpunkt des Lebens und Schaffens von Meret Oppenheim steht die Frauenfrage, verstanden nicht als Anspruch, sondern als Ablehnung der vorgegeben Rollen und Suche nach einem vorurteilsfreien Raum für sich als Frau in der Welt und insbesondere in der Welt der Kunst. Vor allem in dieser Hinsicht ist sie eine Pionierin»
Viele der Biografien erzählen Geschichten von Auflehnung, von Pionier:innen und Personen, die es sich getraut haben, sich aller Unerwünschtheit zum Trotz, für beziehungsweise gegen etwas stark zu machen, oder einfach das Leben zu führen, dass sie führen wollten. Es erzählt von Menschen, die ein Stück weit dazu beigetragen haben, dass das Alternative, die Linke oder der Feminismus in der Schweiz heute ihren Platz hat.
Unter den dargestellten Personen finden sich durchaus auch einige grössere Namen wie ein Mani Matter oder Max Frisch, Jean-Jacques Rousseau oder eine Meret Oppenheim. Doch vielen von ihnen sind Persönlichkeiten, deren Werk oder deren Tat zunehmend in Vergessenheit geraten zu scheinen. «Projekt Schweiz» ist auch ein Versuch, diese Personen vor dem Vergessenwerden zu bewahren und möchte ihnen die Bühne bieten, die es für verdient hält.
Den Autor:innen wurde nicht vorgegeben, in welcher Form sie ihren Text verfassen wollen, dennoch scheinen die meisten einem ähnlichen Konzept nachgegangen zu sein. Auf eine kurz geschilderte Momentaufnahme aus dem Leben der dargestellten Person folgt eine chronologische Aufzählung der wesentlichen Lebensereignisse. Nach dem Lesen mehrerer Biografien kann dies zu einer gewissen Eintönigkeit führen.
Doch da die Biografien unabhängig voneinander funktionieren, kann man unbefangen immer mal wieder in dem Buch rumstöbern, in ein zwei Kapitel eintauchen und an einem anderen Tag damit weiterfahren.
Herausgekommen ist «Projekt Schweiz – 44 Portraits aus Leidenschaft» im Unionsverlag, publiziert wurde es von dem ehemaligen WOZ-Redaktor Stefan Howald.
Die Woche
Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019
Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.
Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.
Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019
Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm
Das Programm
Montag, 18. März 2019
Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus.
19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)
Eintritt frei.
Dienstag, 19. März 2019
Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo
19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)
Eintritt frei.
Mittwoch, 20. März 2019
Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*Sh, Theater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.
17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Donnerstag, 21. März 2019
Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.
Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).
Moderation: Bernard Senn, SRF
Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.
19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Freitag, 22. März 2019
Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)
Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch
19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Samstag, 23. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien
The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required.
14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen
Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg
16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr
Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.
20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Sonntag, 24. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch
14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)
Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.
Eintritt frei.
* Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.
** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.
Ausstrahlungstermine
Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)
Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus
u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus
Donnerstag 21.3., 18 h & Samstag 23.3.19, 13 h
Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein
Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h
Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen
Kontakt
tatiana.vieira@radiox.ch
rebecca.haeusel@radiox.ch