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Future F: Pop, Protest und FINTA Empowerment im Humbug
Es ist ein strukturelles Problem: Auch in der Musik- und Kulturbranche sind nicht-männliche Personen als Chef:innen, Künstler:innen oder Backstage-workers unterrepräsentiert. Somit ist das Kulturbild in der Schweiz streng genommen weniger als halb so gut, wie es sein könnte. Mit der neuen Konzertreihe Future F dreht das Humbug den Lautstärkeregler auf, für mehr Sichtbarkeit. Wir sprachen mit einem der Acts des Freitagabends: eggs and tiaras. von Mirco Kaempf
24.09.26 Future F ft eggs and tiaras
Am Freitag startet die neue Konzertreihe im Humbug Future F, welche FINTA Acts regelmässig eine Bühne geben will. Es spielen Eggs and Tiaras und Manic Pixxies.
Tanzen funktioniert auch mit Songs zu heavy Themen. Wer sich gerade zu Songs wie "chaleur" oder "Lasst uns" uns sein bewegt, wird vielleicht auch mal leer schlucken dürfen: denn eggs and tiaras singen im FINTA-gaze über persönliche Empfindsamkeiten, sexualisierte Gewalt oder den patriarchalen Status Quo. Solche Erlebnisse auf einer Bühne zu teilen sei wichtig, denn so fühle man sich gehört und verschafft diesen Themen Aufmerksamkeit. Gleichzeitig fragt sich Mara Meier aber auch, wie viele solcher Songs müssen FINTA Personen noch aufzeichnen, bevor es endlich besser wird?
„Tout ce que je fais moi, ce n'est jamais pour toi.“
eggs and tiaras haben an der Kunstschule Lausanne ECAL zueinander gefunden. Dort wurde ihnen Raum gegeben, dieses Projekt gedeihen zu lassen. Mit Einflüssen aus Techno und Hip-Hop, die sich zu einer elektronisch angehauchten, konfessionellen Pop-Poetik entwickelt haben. Ihre Releases seit 2022 geben sich thematisch mal direkter, mal universeller, musikalisch mal eher Richtung Electroclash, in neueren Songs wie „Lost“, eher sphärisch.
Dass so ein 'Gedeihungsraum' besteht, liegt auch Projekten wie Helvetia Rockt am Herzen, welcher regelmässig Workshops für FINTA Personen organisiert. In einer Kooperation mit Helvetia Rockt entsand nun auch die neue Reihe Future F, wo teilweise auch weniger erfahrenen FINTA Acts die Möglichkeit gegeben werden soll, professionell zu performen.
Klar ist, Musik von FINTA Personen ist in der Schweiz weniger sichtbar, und wird weniger entlohnt. Dies ergab eine Vorstudie am Zentrum für Gender Studies der Universität Basel im Jahr 2021. Die Studie führt das marode Verhältnis von 9 % Frauen zu 91 % Männern auf, die im Rock/Pop-Bereich auf der Bühne auftreten. Auch hinter der Bühne, in den Arbeiten des Backstage-Bereichs, würde es besonders auffällig sein, sagt uns Mara Meier im Gespräch.
FUTURE F: Kick-Off-Party with Manic Pixxies│eggs and tiaras│Aftershow
Übrigens: Aktuell können sich FINTA Musiker:innen welche im Rahmen der Future F Reihe im Humbug spielen wollen, direkt bei Organisator:in Luca melden.