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Die regionale Politwoche für dich zusammengefasst

Der Wochenrückblick geht für dich den Fragen nach, warum Verhaltenssüchte gerade bei Männern zunehmen, welche weiteren Massnahmen es bei der Basler Polizei nach dem Bericht Schefer gibt und wie ein Parteienwechsel von links zu bürgerlich aussehen kann. von Ben Haab

24.07.21 Wochenrückblick

Der Wochenrückblick informiert über das politische Geschehen aus der Region

Zunahme der Fälle von Verhaltenssucht

Am Mittwoch veröffentlichte das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt den 15. Monitoringbericht zur Umsetzung der kantonalen Suchtpolitik. Wie in den letzten Jahren waren auch 2023 die meisten Beratungen auf problematischen Alkoholkonsum zurückzuführen. Auffällig im Bericht ist zudem eine deutliche Zunahme ambulanter Beratungsfälle aufgrund von Verhaltenssüchten in der Universitären Psychiatrischen Klinik (UPK). Diese stiegen um bis zu 41 Prozent an. Der leitende Psychologe Renanto Poespodihardjo erklärt, dass die spezialisierte Station der UPK an Bekanntheit gewonnen hat und ihr Angebot auch über die Kantonsgrenzen hinaus sichtbarer wurde.

Im Bericht ist auch zu erkennen, dass sich mehrheitlich Männer wegen einer Verhaltenssucht behandeln lassen als Frauen. Laut Poespodihardjo hat das damit zu tun, dass die Produkte, die zu solchen Süchten führen, oft auf Männer ausgerichtet sind. Zudem sind Verhaltenssüchte wie Pornosucht oder Geldspielsucht bei Frauen stärker stigmatisiert. Bei der Kaufsucht fragen zwar mehr Frauen nach Behandlung, doch die allgemeine Nachfrage ist gering, da es in der Schweiz kaum Sensibilisierungskampagnen zu diesem Thema gibt.

Poespodihardjo betont, dass im Bereich des Geldspiels nicht zwingender Massen neue Gesetze braucht; vielmehr müsste man bei der Umsetzung des bestehenden Geldspielgesetzes auch die illegalen Geldspielangebote aus dem Ausland, welche über das Internet zugänglich sind, berücksichtigen. Den ganzen Monitoring Bericht 2024 vom Gesundheitsdepartement, Abteilung Sucht findest du hier.

Weitere Massnahmen bei der Basler Polizei

Der Schefer-Untersuchungsbericht über die Zustände bei der Basler Polizei hat hohe Wellen geschlagen. Es geht um autoritären Führungsstil, Sexismus und Rassismus im Kops und eine allgemeine Angstkultur. Nachdem der Kommandant Martin Roth seinen Posten bereits räumen musste, hat Regierungsrätin Stephanie Eymann nun weitere Massnahmen bekannt gemacht.

Vier weitere Leitungspersonen werden freigestellt. Platz machen muss die Leitung des Spezialkommandos, die Leiterin Verkehr, die Leitung Spezialformation sowie die Leitung Operationen. Für die Stelle als Kommandant:in wird Stephanie Eymann vorerst eine:n Interimskommandant:in einstellen. Bis die Stelle definitiv besetzt wird, dürfte es ein Jahr gehen.

Zudem soll eine externe Meldestelle in Zürich geschaffen werden. Durch die Auslagerung sollen sich mehr Angehörige der Polizei ermutigt sehen, Misstände zu melden. Um weitere im Bericht Schefer geforderte Massnahmen umzusetzen wurde eine Taskforce installiert. Die Überwindung der Krise im Basler Polizeikorps und die Wiederherstellung des Vertrauens intern und innerhalb der Bevölkerung, werde allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen, so Stephanie Eymann.

Ungewohnter Parteienwechsel

Parteienwechsel sind nicht gerade auf der Tagesordnung – aber auch nicht ganz ungewöhnlich. Beispielsweise hat Stephanie Eymann von der FDP zur LDP gewechselt. Ein kompletter Wechsel des politischen Lagers ist dagegen eher selten. Eine solche Ausnahme ist Adrian Mangold. Der ehemalige Präsident der Juso Baselland kandidiert kommenden Herbst für die LDP. Sein politischer Gesinnungswechsel sei ein jahrelanger Prozess gewesen, wie er Regionaljournal verriet. Nach einer mehrjährigen Politik-Pause habe er mit der LDP die zu ihm passende Partei gefunden.