Woche gegen Rassismus 2019

Symbolbild

Psychische Erkrankungen: "Jeder Tag ist ein Kampf"

«Auch wenn meine Angststörung & PTSD sich erschöpfend und anstrengend auf mich auswirkt, bin ich mir bewusst, dass mein Körper und meine Denkweise mich nur beschützen will». Yonca ist 15 Jahre alt und leidet unter einer starken Angststörung und PTSD (Posttraumatische Belastungsstörung).

Heute gibt sie uns einen Einblick in ihre Gedanken und erzählt uns ihre Geschichte. von Norma Schaffner

Psychische Erkrankungen: "Jeder Tag ist ein Kampf"

Yonca erzählt uns ihre Geschichte.

Yonca hat uns zusätzlich zum Gespräch noch diesen Text mitgebracht. Gerne möchten wir ihn - mit ihrem Einverständnis selbstverständlich - mit euch teilen: 

Was ich für wichtig halte ist, dass wir wissen, dass unsere Bewältigungsmechanismen nicht gegen uns ‘arbeiten’ sondern für uns. Unser Körper vergisst nie, was wir erlebt haben und meint es nur gut mit uns.

Auch wenn meine Angststörung & PTSD sich erschöpfend und anstrengend auf mich auswirkt, bin ich mir bewusst, dass mein Körper und meine Denkweise mich nur beschützen will. Wir sind nicht was wir denken. Unsere Denkweise ist lediglich ein Mechanismus, der uns beschützen möchte vor Situationen wiederleben die unseren Körper in Leid versetzt hat um in diese in Zukunft oder in der Präsenz zu meiden.

Was mir immer wieder hilft wenn ich in so ein Zyklus komme ist, meine Gedanken nicht zu verurteilen. Ich sehe Bilder in meinem Kopf, lasse sie dann aber wieder los. Das ist aktive Akzeptanz. Ich akzeptiere meine Vergangenheit ohne sie zu verurteilen weder halte ich mich krampfhaft an sie an. Es ist ein erster Schritt zur inneren Heilung. Es ist wichtig zu wissen das im Jetzt – unserer Präsenz – wir an einem anderen Punkt sind und diese Situation/Situationen sich nie mehr gleich wiederholen können. Wir haben Erfahrungen gesammelt und unser Wesen wachst konstant, auch wenn wir es Bewusst manchmal nicht merken.

Egal welche Situation, sie wird sich nie wieder gleich ausspielen. Das heisst nicht, dass wir in keine neuen unangenehmen oder verletzenden Lebenssituationen geraten, jedoch lernen wir nach jeder neuen Erfahrung etwas dazu. Wir nehmen etwas mit und mit der Zeit lernen wir, dass solche Situationen keine Kontrolle mehr über uns haben. Wir können das Leben nicht kontrollieren, aber wir haben volle Kontrolle über unseren Handlungen. Es liegt an uns, diese zu erkennen und daran zu arbeiten. Aber auch dann sind unsere Emotionen manchmal überwältigend und das ist okay. Wir müssen uns selbst mehr Mitgefühl zeigen. Jeder hat das recht dazu, sich akzeptieren zu dürfen in jeder Weise oder Form.

 Es ist nichts falsch mit dir, wenn du manchmal deinen eigenen Standard oder sogar den Standard der Gesellschaft nicht erreichen kannst. Das Leben ist ein auf und ab – eine Schwingung oder Welle so zu sagen. Wir sind hier um verschiedene Seiten des Lebens zu erleben. Und man ist nicht weniger Wert, wenn man auf eine niedrige Schwingung trifft. Ich arbeite mit dem Leben und nicht das Leben mit mir.

Meine Angststörung ist entstanden, indem ich sehr oft von Menschen die ich geliebt habe, verletzt, missverstanden und auch missbraucht wurde. Sie ist sehr nah mit meinem post traumatic stress disorder verbunden. Ich habe kein Scham das zu zu geben weder zu sagen, dass meine Angststörung im Moment ein täglicher Kampf ist. Sie tretet auf, indem ich Gedanken bekomme die geknüpft mit Misstrauen sind und ich überanalysiere. Mir ist bewusst, mein inneres Kind ist verletzt. Ich bin bereit, mein jüngeres ich zu heilen. Ich habe mich so lange nach Frieden gesehnt und jetzt weiss ich, was mir Frieden bereitet. Ich habe gelernt, dass Liebe und Dankbarkeit Frieden ist. Liebe für den nächsten. Liebe für unsere Natur. Liebe und Dankbarkeit. Dankbarkeit zu atmen und Dankbarkeit jeden Tag aufwachen und neu starten zu dürfen.

Selbstliebe ist nicht einfach. Manchmal tut es weh und man muss sich überwinden, sich von toxischen Wegen/Umgebungen ab zu Grenzen. Selbstliebe braucht Zeit, Stärke und Disziplin, ist jedoch lohnt es sich. Selbstliebe kann in vielen Formen kommen; Grenzen setzen oder sich über seinen Körper kümmern. Es gibt kein richtig oder falsch, jeder muss für sich herausfinden, was für einen stimmt.

Anlaufstellen

Dargebotene Hand: anonym - 24 Stunden

Tel: 143

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Telefon 147: Für Kinder und Jugendliche

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Zur Reihe: 

Psychische Krankheiten sind immer noch sehr stark stigmatisiert. Radio X will diesem Stigma mit einer Beitragsreihe entgegenwirken. Junge Menschen, die von einer psychischen Erkrankung betroffen sind, erzählen uns, wie ihr Leben aussieht und, was sie sich von der Gesellschaft wünschen. Alle Beiträge kannst du fortlaufend hier nachhören.

Die Woche

Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019

Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.

Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.

Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019

Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm

 

 
Das Programm


Montag, 18. März 2019

Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus. 

19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)

Eintritt frei. 

 

Dienstag, 19. März 2019

Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo

19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)

Eintritt frei.

 

Mittwoch, 20. März 2019

Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*ShTheater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.

17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Donnerstag, 21. März 2019

Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.

Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).

Moderation: Bernard Senn, SRF

Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.

19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Freitag, 22. März 2019

Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)

Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch

19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel

Eintritt frei.

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Samstag, 23. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien

The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required. 

14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen

 

Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg

16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr 

Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.

20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

 

Sonntag, 24. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch

14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)

Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.

Eintritt frei.

 

 

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.

 

** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.

 
Ausstrahlungstermine

 

Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)

Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus

u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus

 

Donnerstag 21.3., 18 h  & Samstag 23.3.19, 13 h

Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein

 

Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h

Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen

Kontakt

tatiana.vieira@radiox.ch

rebecca.haeusel@radiox.ch

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Die Woche gegen Rassismus wird unterstützt durch:

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