Alexia Thomas (Foto: Binta Kopp)

Goodbye 2024 - Diese Tracks hörten wir besonders gerne

Zum Jahresende haben wir nochmals ins Archiv geblickt und präsentieren euch an dieser Stelle Tracks aus Basel welche wir dieses Jahr besonders feierten. von Mirco Kaempf

Morphing Territories - Irregular Energy (Januar)

Im Januar veröffentlichte Morphing Territories den Track Irregular Energy. Der introvertierte Clubsound ist Teil einer gesamten EP mit dem Titel Imaginary Ark. Polyrhythmen und subaquatische Soundscapes sollen euch auf eine assoziative Reise ins Weltall und durch ausserirdische Landschaften mitnehmen. Natürlich auch hörbar auf irdischen Kopfhörern.

Klaus Johann Grobe - Try (Feburar)

Nach sechs Jahren präsentieren uns Klaus Johann Grobe endlich wieder neues Material. Aber Achtung: Das ehemals so schwärmende Kraut-Disco-Duo gibt sich auf "Io tu il loro" bewusst ruhiger und introspektiver. Die zweite Single des neuen Albums erklingt nicht mehr mit deutschen, sondern mit englischen Texten. 

Jasmin Albash - Goddess (März)

Im März veröffentlichte Jasmin Albash die gleichnamige Single zu ihrem später im Jahr erschienenen, gleichnamigen Album. Die Sängerin und Produzentin sagte uns damals im Interview, dass 'Goddess' gleichermassen eine persönliche Standortbestimmung wie auch eine feministische Ansage sei. Zudem prägen vier Jahre Erfahrung und Entwicklung den Song – Mutter sein, Stärke finden und Weiblichkeit leben.

dudette x svmthoX - COOL CUZN (April)

Ende April veröffentlichen Basel Produzentin Alexia Thomas unter ihrem dudette Moniker zusammen mit Basel Rapperin svmthoX eine erste Kollaboration und stürmen die Sommerplaylists mit 'Cool Cuzn' via Forcefield Records. Der Mix zwischen Deutschrap und Bars in Englisch funktioniert hier extrem gut, was zum einem der Produktion geschuldet ist, zum anderem dem Talent der beiden Superstars.

Lost in Lona - Please Adore Me (Mai)

In einem Liverecording Release gab das Duo Lost in Lona einen Song zum besten, welcher später im Jahr auf ihrem Debüt Longplayer 'Scared Like A Mother And Her Gun' erschienen ist: ""Please Adore Me" addresses the fear of not meeting one's own and others' expectations and the inability to flourish due to self-criticism and dissatisfaction."

Alexia Thomas - Welcome to Peace (Juni)

Im Juni veröffentlocjte die Sängerin und Produzentin Alexia Thomas mit 'Welcome to Peace' einen Vorgeschmack auf ihr später im Jahr veröffentlichtes Debütalbum 'Based on a Dream' (via Forcefield) heraus. Mit akustischen und digitalen Elementen lädt Alexia Thomas dazu ein, über den Unterschied zwischen Utopie und Realität nachzudenken. Es ist sehr meditativer Pop, der helfen soll, die innere Mitte zu finden und kurze Momente des Friedens zu schaffen.

Mehmet Aslan - Spectra (Juli)

Die Ambient/Konzept LP 'Augur' folgt dem Studioalbum The Sun Is Parallel. Beide Tonträger sind zwar unterschiedlich, kommen allerdings aus dem Ansatz des kollaborativen Schaffens. Inspiriert von der griechischen Küstenlandschaft, soll dieses Album auch eine Meditation über Klimawandel sein: "“We need to transform our connections with other living beings to protect the Earth and live together harmoniously”[...] Opener ‘Spectra’ provides a forceful, almost industrial breakbeat that establishes the exigency of the album as well as its sense of wonder".

Zeal & Ardor - Sugarcoat (August)

Die derzeit erfolgreichste Basler Band, die mit ihrer Mischung aus Black Metal, Blues und Pop einen Hype ausgelöst hat, brachte mit dem Album GREIF ein beinahe kleinbaslerisch konnotiertes Werk heraus. Daneben sind aber auch klassische Themen wie Rassismus, Ausbeutung sowie persönliche Verdammung und Befreiung vertreten: Wir schrieben: "Auch das neue Zeal & Ardor Album ist eine Art Provokation, nämlich gegen die Herrschenden und Wohlhabenden auf dieser Welt. Genauso wie der Kleinbasler Vogel Gryff dem reichen Grossbasel den Hintern gezeigt hat, zeigt Zeal & Ardor den Reichen den Stinkefinger."

glitchBABY, HATEPOP - fuckshitupyeah (September)

Für die Lust an digitalem Emo Hype: Im September erschien der erste von zwei HATEPOP Releases von glitchBABY in diesem Jahr mit der EP gamepop. Dabei orientieren sie sich stark an "electronic d’n’b heavy bass lastigen Sounds", mit Overdrive Ästhetik, zuckrigem Krawall und aufgedrehter Melancholie.

La Nefera - Del Arbol Al Rio (Oktober)

Aprendi a Vivir heisst das dritte Album von La Nefera, welches einen Ticken elektronischer daherkommt als das letzte. Es gehe in der Essenz der Songs darum, was es heisst, leben zu lernen, mit allen künstlerischen und ökonomischen Hindernisse, die dazwischen kommen mögen. Sie schreibt: "Das Album ist ein Statement für Mut und Durchhaltevermögen und spiegelt ihre künstlerische Entwicklung sowie ihre Reise durch Mittel- und Südamerika wider."

Melicious – Never Get to Rest (November)

Die zweite EP trägt den Titel 'Ugly Starts and Promises' und bringt den Kitsch und das Drama (aber auch die Aufrichtigkeit) jugendlicher Vulnerabilität auf den Punkt. Mit Eilisch-esquer Manier haucht, faucht und fragt sie dem Strudel des stress-inducing Zeitgeists entgegen: "Why do the good ones [Never Get to Rest]?

Les Reines Prochaines - Scissor*hood (Dezember)

Zum Ende des Jahres besingt das Art-Punk&Chanson-Cabaret die Schönheit einer verschworenen, schwesterlichen Gemeinschaft. Es sei an der Zeit, Dinge beim Namen zu nennen, sagten sie uns im Interview.  Mit scharfer Klinge und tiefer Verbundenheit ist "Scissor*hood" das bis dato vielleicht politischste Album der Band.