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Album der Woche: Offshore von Nadeem Din Gabisi
Der Londoner Künstler Nadeem Din Gabisi hat kürzlich sein zweites Album Offshore veröffentlicht. In diesem ambitionierten Werk erschafft er eine Welt um die Figur eines Fussballfans mit Migrationshintergrund, um verschiedene Aspekte und Fragen rund um Identität und Zugehörigkeit in England zu untersuchen. So ist ein Album entstanden mit einem sehr durchdachten Konzept und starken Texten, die genauso kritisch wie konstruktiv sind. von Dion Monti
25.08.11 ADW Nadeem Din Gabisi - Offshore ADW Podcast
Das neue Album von Nadeem Din Gabisi-Offshore
Wir leben gerade in einer Zeit großer Veränderung; weltweit kämpfen Menschen gegen unterschiedliche Missstände. Historisch wurde Veränderung oft von Kunst begleitet, dokumentiert und angestossen – und manchmal gibt es Künstler*innen, die all das zugleich tun.
Der multidisziplinäre Künstler Nadeem Din Gabisi aus London hat am 1. August sein zweites Album Offshore über das Label Moshi Moshi veröffentlicht. In diesem ambitionierten Werk erschafft er eine Welt, die sich um die Figur eines Fussballfans mit Migrationshintergrund dreht, um verschiedene Aspekte und Fragen rund um Identität und Zugehörigkeit zu untersuchen.
Als Engländer mit Eltern aus Sierra Leone behandelt Nadeem Din Gabisi die Frage, was es für ihn bedeutet, Engländer zu sein. Um sich nicht nur auf seine eigenen Erfahrungen zu beschränken, hat er ein Alter Ego geschaffen – mit einem langen, humorvollen Namen:
Jack Surname George in the Land of Hope and Glory.
Seine Figur ist Fussballfan und trägt weisse Sportkleidung mit dem roten St.-Georgs-Kreuz. Durch diese Figur verhandelt er verschiedenste englische Stereotype, Symbole und Ikonografien, die oft mit dem Britischen Empire und konservativ/nationalistischen Szenen in Verbindung gebracht werden.
Nadeem Din Gabisi sagt, dass diese Symbole und der Sport oft benutzt werden, um Menschen zu entfremden und einzuschüchtern. Er weigert sich jedoch, das hinzunehmen. Er sagt, dass seine Vorfahren dafür bezahlt hätten, dass er hier sein und dazugehören dürfe – und dass es deshalb wichtig sei, dass er diese Symbole tragen und als Künstler mit ihnen spielen könne. So könne die Symbolik viel mehr sein: eine Bekräftigung der Zugehörigkeit, ein ironisches Statement, eine Konfrontation – oder eine Mischung aus all dem und mehr.
Seine Songs sind gleichzeitig kritisch, konfrontativ und konstruktiv.
Im Song Enter Claim sagt er beispielsweise: rip the whole ting up and start again / rip the whole ting up and make amends.
Im Song B Happy bezieht er sich auf Worte von Morrissey, dem mittlerweile nach rechts abgerutschten Sänger der ikonischen Band The Smiths. Diese Worte entstanden in den 1980er-Jahren als Kritik am Neoliberalismus von Margaret Thatcher – und werden nun, 40 Jahre später, von einem schwarzen Engländer erneut als Spiegel vorgehalten.
Es gibt aber auch Momente purer Wut und Zweifel, wie etwa in den Songs Gratis und New Wave.
Das Album ist konzeptuell komplex und sehr durchdacht, die Texte sind stark. Was manchmal irritieren kann, ist, dass Nadeem Din Gabisi seine beeindruckend scharfen Texte sehr sanft vorträgt. Auch in der Produktion sind die Vocals oft etwas Laut gemischt – fast wie eine aufdringliche Kompensation dieser Sanftheit.
Es gäbe noch viel zu erzählen über Din Gabisies Biografie, seine weiteren Arbeiten als Maler, Dichter und Filmemacher – und wie all das in dieses Album eingeflossen ist –, aber das würde den Rahmen dieser Artikels sprengen.
Mit Offshore hat Nadeem Din Gabisi ein beeindruckendes Album geschaffen. Es zeugt von großer Tiefe, Persönlichkeit und Intelligenz – und könnte für Hörer*innen, insbesondere für Liebhaber moderner Poesie, ein Werk sein, das sie über Jahre begleitet.