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Psychiatrische Versorgung in der Region - die beiden Basel sind gefordert
Die beiden Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft wollen zusammen das Psychiatrieangebot in der Region weiterentwickeln. Mit dem grossen Fachkräftemangel scheint dies eine unlösbare Aufgabe zu sein. Trotzdem haben die beiden Basel Pläne für die Zukunft: Ab 2024 soll eine gemeinsame Spitalliste für die Psychiatrie geführt und mehr Behandlungen in Tageskliniken verlagert werden. von Tim Meyer
22.12.12 Psychiatrische Versorgung
Die Beiden Basel wollen das Psychiatrieangebot weiterentwickeln.
Die beiden Kantone haben einen Versorgungsplanungsbericht erstellt mit Analysen und Prognosen zur regionalen Lage in der Psychiatrie. Aus diesem geht hervor, dass es in der Region rund 20% mehr stationäre Fälle gibt (über Nacht in einer Klinik bleiben), als dies anhand der Bevölkerungsstruktur zu erwarten wäre. Ebenso sind die Kosten für stationäre Behandlungen seit 2017 um ein Viertel gestiegen: von 80 auf 100 Millionen Franken. Auf 1000 Einwohner gibt es 16 psychiatrische Hospitalisierungen in den beiden Basel - der höchste Wert in der ganzen Schweiz.
Mit diesen Erkenntnissen wollen die beiden Kantone die psychiatrischen Angebote in der Zukunft mehr verlagern. So sollen in der Erwachsenenpsychiatrie Fälle konsequent durch intermediäre Angebote behandelt werden. Das sind Aufenthalte in Tageskliniken, Unterstützung im eigenen Wohnumfeld mit Home Treatment oder Digitale Angebote. Dies ist aber nur möglich, wenn es medizinisch vertretbar ist. Bis 2029 wollen die beiden Basel rund 158 mehr intermediäre Plätze schaffen.
Auch finanziell gesehen hätte diese Verlagerung einen Einfluss auf die kantonalen Ausgaben. Denn ein stationärer Behandlungstag kostet cirka 700 Franken. In Basel-Stadt zahlt der Kanton davon 55% und in Basel-Landschaft 56%. Ein Aufenthalt in einer Tagesklinik wiederum kostet nur die Hälfte, also 350 Franken. Davon übernimmt die Versicherung 200.- und die restlichen 150.- zahlen die Kantone. Die beiden Gesundheitsdirektoren Lukas Engelberger und Thomas Weber betonen, dass Geld einsparen kein wichtiger Hauptgrund sei für die Entscheidung der Angebotsverlagerung. Es würde mehr darum gehen, mit dem begrenzten Personal, dass bestmöglichste psychiatrische Angebot auf die Beine zu stellen.
Gestützt auf den Versorgungsplanungsbericht läuft ab heute bis ende Januar ein Bewerbungsverfahren für sämtliche psychiatrische Kliniken in der Schweiz. Diese können sich für Leistungsaufträge in der Region bewerben. Daraus soll dann die gemeinsame Spitalliste für 2024 entstehen.