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Doch kein Schulprovisorium am Hafen
Im Januar wurde bekannt, dass auf dem Zwischennutzungsareal am Hafen ein Schulprovisorium für die Primarschule Kleinhüningen erbaut werden soll. Dafür hätten i-Land, Trägerverein der Zwischennutzung, und alle betroffenen Betriebe auf dem Hafen nach über zehn Jahren den Platz räumen müssen. Jetzt aber die Kehrtwende: Die Schule kommt doch nicht an den Klybeckquai. von Tim Meyer
23.04.04 Hafen
Auf dem Zwischennutzungsareal am Hafen wird doch keine Schule gebaut.
Ende Oktober läuft der Vertrag von i-Land mit dem Kanton aus. Ursprünglich ist die Zwischennutzung am Hafen durch den Verein für drei Jahre geplant gewesen, jetzt soll sie nach zehn Jahren definitiv zu Ende sein. Oder doch nicht?
Mitte Januar wurde publik, dass der Kanton das Zwischennutzungsareal selber braucht: Es soll ein Schulprovisorium für die Primarschule Kleinhüningen am Hafen gebaut werden. 2024 wäre die Schule für zwei Jahre temporär an den Klybeckquai gezügelt. Nun ist dies aber laut der Koordinationsstelle Zwischennutzung Hafen doch nicht der Fall:
"Die Frage der Schulwegsicherheit für das geplante Schulprovisorium auf der Ex Esso Parzelle wurde in den letzten Wochen vertieft untersucht. Es hat sich dabei ergeben, dass die Schulwegsicherheit in dem Stück der Hafenbahnüberquerung, zwischen Wiesenkreisel und Uferstrasse nicht gewährleistet ist und damit das Projekt der Schule an dem Standort nicht realisierbar ist. Es wurde damit eine erneute Standortsuche lanciert."
Auf Anfrage beim Erziehungsdepartement heisst es:
"Die Abklärungen sind zu diversen Fragen auf verschiedenen Ebenen erfolgt und zeigten Lösungen und Probleme auf. Die erste positive Einschätzung zur Schulwegsicherheit musste bei einer Begehung vor Ort letztlich aber revidiert werden. Die Notbremse musste unter Abwägung aller relevanten Gesichtspunkte gezogen werden, das Wohl und die Sicherheit der Schulkinder steht an erster Stelle."
Auch wenn kein Schulprovisorium am Hafen gebaut wird, bleibt die Zukunft der Zwischennutzung ungewiss. Stand jetzt ist im Herbst Schluss. Deshalb suchen die betroffenen Betriebe wie das Quarterdeck, die Marina Bar, Hafeschweissi oder die Trendsporthalle nach Alternativen.
Ebenfalls mitte Januar wurde bekannt, dass die ehemalige Gondrand-Halle, die momentan als Lager- und Logistikgebäude genutzt wird, für die Bevölkerung geöffnet werden soll. Geplant ist, dass Nutzungen im Bereich Gewerbe, Kultur, Events, Bildung und Sport einziehen sollen.
Es bleibt abzuwarten, ob und wie es weitergeht mit dem Zwischennutzungsareal am Hafen. Es ist durchaus möglich, dass sogar das Stimmvolk darüber entscheiden muss. Im Oktober 2021 hat die Juso Basel-Stadt die Volksinitiative "Hafen für alle" eingereicht. Diese fordert, dass das Klybeckquai vor allem für Freizeit- und kulturelle Nutzung freigehalten wird. Die Unterschriften sind eingereicht, ein Abstimmungsdatum steht aber noch nicht fest.