Banksy [unauthorised]

21.03.28 Banksy (unauthorised)

Das ambivalente "Phänomen Banksy" wird aktuell aufgezeigt in der Messe Basel, abseits der Street.

Banksy selbst hat es in seinem Buch Wall and Piece so formuliert: "Graffiti ist die ehrlichste Form der Kunst. Es gibt kein elitäres Denken, es ist zu sehen an den besten Wänden einer Stadt und niemand ist abgeschreckt vom Eintrittspreis". Im gleichen Text fügt er hinzu: "Die Menschen, die wirklich unsere Nachbarschaften verunstalten sind die Firmen, die mit ihren riesigen Slogans auf Gebäuden und auf den Bussen die Message verbreiten, wir seien nichts wert, wenn wir nicht ihr Zeugs kaufen." Er endet mit einem für ihn so typisch, süffisanten Satz: "Manche Menschen werden zu Polizisten um die Welt besser zu machen, andere werden Vandalen, um die Welt schöner zu machen."

Was Banksy ausmacht, dürfte mittlerweile allen klar sein: Da ist zum einen dieser gesellschaftskritische, antikapitalistische Geist. Zum anderen ist da die Tatsache, dass die Identität von Banksy bis heute der Öffentlichkeit unbekannt ist. Dieser Strassen-Mythos hat mittlerweile einen ziemlich hohen Wert im Kunstmarkt. Herausgebrochene Wandstücke, verifizierte Papierdrucke, solche Reliquien der zeitgenössischen Kunst befinden sich mittlerweile in den Sammlungen von Celebrities wie Brad Pitt oder ex YBA Damien Hirst. Banksys Kunst bringt bringt Unsummen von Geld ein und zwar nicht nur Banksy, sondern jedem, der damit Profit machen kann. 

Ana Vujic: In der Street Art ist die Stadt die Leinwand. In den Innenräumen geht dieser Kontext verloren.
Ana Vujic: In der Street Art ist die Stadt die Leinwand. In den Innenräumen geht dieser Kontext verloren.

Banksy - Building castles in the sky ist eine von vielen Ausstellungen, die es immer wieder gibt, die Banksys Kunst zeigen. Ohne Beteiligung des Künstlers. Das finden die Kuratoren zwar schade, wollen aber dennoch vermitteln. Acht Jahre haben sie für diese Ausstellung hingearbeitet, haben Stücke von Sammler*Innen weltweit einbezogen und zeigen nun über hundert dieser Banksy Stücke in der Messe Basel. Das ist zwar zwiespältig, aber nicht minder zwiespältig, als 'rebellische', 'antikapitalistische' Kunst in Millionen Beträgen zu beziffern. Oder wie Banksy es selber in einem seiner Bilder beschreibt: I Can’t Believe You Morons Actually Buy This Shit​​​​​​.​

Grosse Kunst erfordert grosse Formulierungen, oder?
Grosse Kunst erfordert grosse Formulierungen, oder?

Banksy [unauthorised]

21.03.28 Banksy (unauthorised)

Das ambivalente "Phänomen Banksy" wird aktuell aufgezeigt in der Messe Basel, abseits der Street.

Banksy selbst hat es in seinem Buch Wall and Piece so formuliert: "Graffiti ist die ehrlichste Form der Kunst. Es gibt kein elitäres Denken, es ist zu sehen an den besten Wänden einer Stadt und niemand ist abgeschreckt vom Eintrittspreis". Im gleichen Text fügt er hinzu: "Die Menschen, die wirklich unsere Nachbarschaften verunstalten sind die Firmen, die mit ihren riesigen Slogans auf Gebäuden und auf den Bussen die Message verbreiten, wir seien nichts wert, wenn wir nicht ihr Zeugs kaufen." Er endet mit einem für ihn so typisch, süffisanten Satz: "Manche Menschen werden zu Polizisten um die Welt besser zu machen, andere werden Vandalen, um die Welt schöner zu machen."

Was Banksy ausmacht, dürfte mittlerweile allen klar sein: Da ist zum einen dieser gesellschaftskritische, antikapitalistische Geist. Zum anderen ist da die Tatsache, dass die Identität von Banksy bis heute der Öffentlichkeit unbekannt ist. Dieser Strassen-Mythos hat mittlerweile einen ziemlich hohen Wert im Kunstmarkt. Herausgebrochene Wandstücke, verifizierte Papierdrucke, solche Reliquien der zeitgenössischen Kunst befinden sich mittlerweile in den Sammlungen von Celebrities wie Brad Pitt oder ex YBA Damien Hirst. Banksys Kunst bringt bringt Unsummen von Geld ein und zwar nicht nur Banksy, sondern jedem, der damit Profit machen kann. 

Ana Vujic: In der Street Art ist die Stadt die Leinwand. In den Innenräumen geht dieser Kontext verloren.
Ana Vujic: In der Street Art ist die Stadt die Leinwand. In den Innenräumen geht dieser Kontext verloren.

Banksy - Building castles in the sky ist eine von vielen Ausstellungen, die es immer wieder gibt, die Banksys Kunst zeigen. Ohne Beteiligung des Künstlers. Das finden die Kuratoren zwar schade, wollen aber dennoch vermitteln. Acht Jahre haben sie für diese Ausstellung hingearbeitet, haben Stücke von Sammler*Innen weltweit einbezogen und zeigen nun über hundert dieser Banksy Stücke in der Messe Basel. Das ist zwar zwiespältig, aber nicht minder zwiespältig, als 'rebellische', 'antikapitalistische' Kunst in Millionen Beträgen zu beziffern. Oder wie Banksy es selber in einem seiner Bilder beschreibt: I Can’t Believe You Morons Actually Buy This Shit​​​​​​.​

Grosse Kunst erfordert grosse Formulierungen, oder?
Grosse Kunst erfordert grosse Formulierungen, oder?