Basquiat: Die Modena Paintings in der Fondation Beyeler
Der 1960 in New York City geborene Künstler Jean-Michel Basquiat hat im Alter von nur 21 Jahren einige seiner heute wertvollsten Bilder gemalt. Acht grossformatige vor Farbe leuchtende Bilder entstanden in nur einer Woche in der Kleinstadt Modena. Zu sehen sind sie nun zum ersten Mal als ganze Werkgruppe in der Fondation Beyeler. von Danielle Bürgin
23.06.25 Basquiat Modena Paintings
Leuchtende Farben, Cryptische Zahlen- und Buchstabenkombinationen, Engel, Teufel. Basquiat's Bilder sprechen eine ganz eigene, ausdrucksvolle Sprache.
13 Jahre nach der grossen Retrospektive von Jean-Michel Basquiats Gesamtwerk zeigt die Fondation Beyeler erneut einen tiefen Einblick in das Schaffen des Ausnahmekünstlers. Seine Modena Paintings entstanden 1982 in der italienischen Stadt Modena. Die geplante Ausstellung in Italien fand jedoch nicht statt. Die Gemälde befinden sich in verschiedenen internationalen Privatsammlungen. Vierzig Jahre nach deren Entstehung sind die Bilder zum ersten Mal als komplette Werkgruppe zu sehen.
Die Bilder zeigen Figuren, die an Engel oder Teufel erinnern. Rätselhafte Buchstaben- sowie Zahlenkombinationen sind zu erkennen. Die erhobenen Arme der Figuren können unterschiedlich interpretiert werden. Entweder der Künstler wollte uns seine Frustration gegen das rassistische, kapitalistische System zeigen oder uns in seiner ganz eigenen Welt willkommen heissen. Die Bilder explodieren wahrlich vor Farbe und Kraft.
Jean-Michel Basquiat hat die Kunstwelt bereits Anfang der 1980er Jahre revolutioniert. Als erster Schwarzer hat er den weiss-dominierten Kunstmarkt aufgemischt. Heute sind seine Bilder in den grössten Sammlungen der Welt zu finden.
Basqiuat, der anfangs seiner künstlerischen Laufbahn als Streetartist bekannt war und zusammen mit seinem Graffitti-Partner Al Diaz als SAMO© in den Strassen von Manhatten seine Tags hinterliess, gehörte zur New Yorker Underground-Szene. Dieser Szene schlossen sich Künstler:innen, DJs, Rappers, Punk- und Jazzbands, Filmleute und andere Kreative an.
Basquiat interessierte sich schon früh auch für die Kunstgeschichte, für die Antike und Themen wie Wirtschaft, soziale Ungerechtigkeit, Comic und Sport. All diese Themen sind in seinen Bildern wieder zu finden.
Seine Künstlerfreundschaft zu Andy Warhol und Debby Harry (Blondie) prägen viele der Legenden, die es um das bewegte Leben des 1988 verstorbenen Basquiat gibt.