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Album der Woche: After The Curtains Close von Jonathan Bree
Wieviel Popmusik haben wir schon gebrochenen Herzen zu verdanken? Jonathan Bree reiht sich mit seinem vierten Album in den Kanon der Lonely Hearts ein und verführt uns mit kosmischen Zeitverschiebungen und lyrischer Galanz. von Mirco Kaempf
Album der Woche: Jonathan Bree - After The Curtains Close
Auf dem vierten Album des selbstinszenierten Enigmas frönt Jonathan Bree einer zerbrochenen Liebschaft, mit viel Kitsch, Poesie und herrlichen Arrangements.
Der Sound Jonathan Bree's ist wie die Liebe selbst - ein Flirt mit der Zeitlosigkeit
After The Curtains Close reiht sich in das klassische Terrain ein, wo kunstvolles Seufzen auf Tonträgern verewigt wird. Das Album behandelt den Moment danach, nach der zerbrochenen Liebesbeziehung. Denn - selbst nachdem die Vorhänge gefallen sind, geht das Leben irgendwie weiter. Im Falle der vorliegenden musikalischen Reise heisst das; Nach dem Happy Daze kommt mit Waiting For The Moment die schmachtvolle Realisierung, dass es zu Ende geht. Er trifft neue Liebschaften, intoniert von Features wie Princess Chelsea, Britta Philips oder Crystal Choi. Später findet er sich wieder, im Club und der Erkenntnis, älter geworden zu sein (Children). Insgesamt bietet das Album einen Spannungsbogen: Der Protagonist kämpft mit Einsamkeit, Narzismus, dem Künstlerleben und der Akzeptanz, dass vieles flüchtig ist. Eine kitschige Heldengeschichte, inszeniert mit einer gehobenen Portion Süffisanz. Musikalisch ist das ganze eine Gratwanderung mit Callbacks zu dem Orchester Pop der 60s (man denke an Wayne Walker oder Serge Gainsbourg), ohne auf den 12 Songs je ein zeitgenössisches Timbre zu verlieren.
After The Curtains Close erscheint diesen Freitag, 17. Juli via Lil' Chief Records. Folgt Jonathan Bree via Bandcamp / Facebook / Instagram / Webseite