Das IRAN Update
Seit dem Tod der 22jährigen Kurdin, Mahsa Jina Amini setzen täglich tausende Menschen in Iran ihr Leben aufs Spiel. Aus den Protesten, die im September begonnen haben, hat sich eine Revolution entwickelt. Seither strömen jeden Tag neue, schreckliche, aber auch beeindruckende News über Twitter, Instagram und TikTok zu uns. Den Überblick über die aktuelle Situation in Iran zu behalten, ist eine Herausforderung.
"Das IRAN Update" setzt genau da an und verschafft einen wöchentlichen Rückblick auf die Geschehnisse in Iran. Die Hosts, Gilda Sahebi und Sahar Eslah, besprechen die wichtigsten Themen, werfen einen kritischen Blick auf Kommentare von Expert*innen, Journalist*innen und Politiker*innen und erklären politische und geschichtliche Zusammenhänge.
Eine Produktion von 190p GmbH.
Weil es uns von Radio X wichtig ist, unsere Hörer:innen regelmässig und mit der nötigen Tiefe über die Lage im Iran zu informieren, haben wir bei Gilda Sahebi und Sahar Eslah angefragt, ob wir ihren Podcast ausstrahlen dürfen. Du hörst ihn ab dem 2. Dezember jeweils freitags um 14 Uhr auf Radio X. Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle Beteiligten.
Alle Podcast-Folgen zum Nachhören
Album der Woche: What's Bad Enough? von Comfort
Seit vier Jahren veröffentlichen Comfort ziemlich unbequeme Musik. Sie sind laut, weil ihre Geistes-Genoss:innen nicht gehört werden. Mit ihrem neuen Album Whats Bad Enough? stellen sie die Frage, wie schlecht es noch werden muss, bis es besser wird. von Mirco Kaempf
Album der Woche - What's Bad Enough? - Comfort
Comfort veröffentlichen ihr neues Album Whats Bad Enough? via Fatcat Records
"Glasgow Based Bangers"
Im Zentrum der Musik von Comfort steht Nathalie McGhee, die mit ihren Lyrics das raushaut, was sie im Alltag bewegt. Als Transfrau, als Mensch mit Working Class Background, in einem Land mit einer Regierung, welche, so bezeichnet sie es selbst, einfach nur faschistisch sei, hat sie mehr als genug Themen.
Comfort sind eine avantgardistische, minimalistische, experimentelle Punkband, auch wenn sie sich selber eher als Popband sehen. Und so richtet sich auch ihre Message an die gesamte Gesellschaft. Doch massentauglich, ist dieser Sound nicht. Das Geschwisternpaar Nathalie Sean McgGhee kommen aus Aberdeen und haben sich in Glasgow niedergelassen, um einen Anker zu finden. Um sich kreativ auszudrücken in einer Szene, welche für DIY, Underground und für Queerness steht.
Wie sehr knallt Musik, welche aus einem Leben gegriffen wird, wo der Alltag als nahe einer humanitären Krise erlebt wird? Auf experiementelles Gewebe von Industrial Beats und synth-elektronischen Glitches, singt, schreit, krächzt und resümmieren Comfort über den Zwang, als queere Person sich angleichen zu sollen, über strukturellen Hass, über Kaptialismus. Eigentlich business as usual?
Doch genau dies sei der springende Punkt. Comfort sagen, dass wir als Gesellschaft gelernt hätten, diesen Zustand für bare Münze zu nehmen. Zu sagen, dass es uns zwar schlecht gehe, aber anderen würde es ja noch schlechter gehen. Es ginge darum, dieses Denken zu ändern. Und so plädiert auch What's Bad Enough für eine gesellschaftliche Transformierung: Einen Alltag ohne Zwang zu schaffen und ohne Furcht, sich anderen angleichen zu müssen. Zu sein können, wer mensch ist.
Out of the comfort zone and into the comfort zone: Am 14. September kommen Comfort nach Basel ins Humbug!