Das IRAN Update

Seit dem Tod der 22jährigen Kurdin, Mahsa Jina Amini setzen täglich tausende Menschen in Iran ihr Leben aufs Spiel. Aus den Protesten, die im September begonnen haben, hat sich eine Revolution entwickelt. Seither strömen jeden Tag neue, schreckliche, aber auch beeindruckende News über Twitter, Instagram und TikTok zu uns. Den Überblick über die aktuelle Situation in Iran zu behalten, ist eine Herausforderung.

"Das IRAN Update" setzt genau da an und verschafft einen wöchentlichen Rückblick auf die Geschehnisse in Iran. Die Hosts, Gilda Sahebi und Sahar Eslah, besprechen die wichtigsten Themen, werfen einen kritischen Blick auf Kommentare von Expert*innen, Journalist*innen und Politiker*innen und erklären politische und geschichtliche Zusammenhänge.

Eine Produktion von 190p GmbH.

Weil es uns von Radio X wichtig ist, unsere Hörer:innen regelmässig und mit der nötigen Tiefe über die Lage im Iran zu informieren, haben wir bei Gilda Sahebi und Sahar Eslah angefragt, ob wir ihren Podcast ausstrahlen dürfen. Du hörst ihn ab dem 2. Dezember jeweils freitags um 14 Uhr auf Radio X. Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle Beteiligten. 

Alle Podcast-Folgen zum Nachhören

Auf dem Triptychon sind Bäume, Pflanzen, zwei Frauen und ein Hase abgebildet.

Zwischen einfühlsam und surreal

Das Cartoonmuseum widmet Gabriella Giandelli eine Retrospektive und zeigt dabei die ganze Vielfalt der italienischen Künstlerin. Artikel vom 18.06.2022 von Noemie Keller

22.06.18 Cartoonmuseum Gabriella Giandelli

Das Cartoonmuseum zeigt eine Retrospektive der italienischen Künstlerin Gabriella Giandelli.

Stundenlang verbringt Gabriella Giandelli in ihrem «Kämmerchen». Im Hintergrund läuft Nick Cave, The Cure oder Soundtracks ihrer Lieblingsfilme. Für Giandelli zählt nur die Musik, das Bild, das Gefühl. Und so zeichnet und schraffiert sie mit Farbstiften oder Pastellkreide und geniesst die Anfertigung – diese «Beziehung» zum Bild – so lange wie möglich. Und gerade wegen diesem langen Entstehungsprozess, ist es umso beeindruckender, wie viele Werke die Wände des Cartoonmuseums zieren.

Erdgeschoss des Museums mit Bildern von Gabriella Giandelli.
©Cartoonmuseum

Es ist jedoch nicht nur die Menge, die beeindruckt, sondern auch die Vielfalt: Zeitungsillustrationen, Graphic Novels, Kinderbücher, Reiseillustrationen. Von harschem Schwarz-Weiss, zu gedämpften Farben mit einzelnen leuchtenden Farbakzenten, zu poppig bunten Werken. Ein Element, das sich immer wieder durch ihre Werke zieht: Die Natur. So zeigt sie in «Mirabile Bestiarium» wie übergrosse Tiere die Zivilisation erobern und die Menschen dem Untergang weihen. Klingt wie ein Albtraum, ist jedoch völlig ruhig, unaufgeregt und selbstverständlich auf Papier festgehalten. In satten Farben kriecht eine Schnecke über Hochhäuser oder regieren Vögel über leere Strassen.

Zwei riesige Singvögel über einer leeren Strasse.
©Gabriella Giandelli, "Rhabdornis inornatus", Mirabile Bestiarium, Christoph Merian Verlag, 2022

Stellt Giandelli hingegen den Menschen in den Vordergrund, so ist es meistens das Alltägliche, welches sie fasziniert. Die Leiden, Wünsche, Träume, Schicksale, Probleme, Glücksmomente, kurzum das «normale» Leben.

Schwarzweiss Comicstrips, welche Momentaufnahmen zeigen.
©Gabriella Giandelli, "They waited a while then they left", Edition Seuil, 2008

Kaleidoscope zeigt die vielen Facetten der italienischen Künstlerin, die sich nicht auf eine Technik oder auf ein Thema festlegen möchte, wie sie uns im Interview verriet. Doch zwischen Surrealem und Realität blitzt immer wieder die Empathie, die Ruhe und die Liebe zum Schaffen durch.

Kaleidoscope ist noch bis Ende Oktober im Cartoonmuseum zu sehen.