Das IRAN Update

Seit dem Tod der 22jährigen Kurdin, Mahsa Jina Amini setzen täglich tausende Menschen in Iran ihr Leben aufs Spiel. Aus den Protesten, die im September begonnen haben, hat sich eine Revolution entwickelt. Seither strömen jeden Tag neue, schreckliche, aber auch beeindruckende News über Twitter, Instagram und TikTok zu uns. Den Überblick über die aktuelle Situation in Iran zu behalten, ist eine Herausforderung.

"Das IRAN Update" setzt genau da an und verschafft einen wöchentlichen Rückblick auf die Geschehnisse in Iran. Die Hosts, Gilda Sahebi und Sahar Eslah, besprechen die wichtigsten Themen, werfen einen kritischen Blick auf Kommentare von Expert*innen, Journalist*innen und Politiker*innen und erklären politische und geschichtliche Zusammenhänge.

Eine Produktion von 190p GmbH.

Weil es uns von Radio X wichtig ist, unsere Hörer:innen regelmässig und mit der nötigen Tiefe über die Lage im Iran zu informieren, haben wir bei Gilda Sahebi und Sahar Eslah angefragt, ob wir ihren Podcast ausstrahlen dürfen. Du hörst ihn ab dem 2. Dezember jeweils freitags um 14 Uhr auf Radio X. Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle Beteiligten. 

Alle Podcast-Folgen zum Nachhören

Haben Daten ein Geschlecht?

Bei einem Herzinfarkt haben Menschen mit weiblichem Körper das höhere Risiko, daran zu sterben, als Menschen mit männlichem Körper. Der Grund: Fehldiagnose. Vor allem junge Frauen zeigen oft nicht die klassischen Symptome wie Brustschmerzen, die viele mit einem Herzinfarkt assoziieren. Dass die Symptome eines Herzinfarkts bei weiblichen Körper weniger bekannt sind, ist mit dem Gender Data Gap zu erklären. Auf Deutsch: Geschlechter-Datenlücke. von Claire Micallef

Um den Gender Data Gap geht es auch morgen Abend am Roundtable des Festivals science+fiction. (Und wenn du dich für das Thema interessiert, grosser Veranstaltungstipp von uns.) Dabei diskutieren die Teilnehmer:innen Caroline Arni (Historikerin), Muriel Staub (Präsidentin Wikimedia Schweiz), Karolin Heckemeyer (Sportwissenschaftlerin) und Frank Luck (Gesundheitswissenschaftler und Geschlechterforscher) über die Problematik, dass beispielsweise bei medizinischen Studien oft nur vom männlichen Körper ausgegangen wird, und suchen Ursachen und Lösungsansätze.

21.09.14 Gender Data Gap

"Haben Daten ein Geschlecht?" sucht nach Lösungsansätzen zum Gender Data Gap.

Ein paar Beispiele vom Gender Data Gap in unserem Alltag:

Die Raumtemperatur in Büroräumen richtet sich nach dem Stoffwechsel eines durchschnittlich 40-jährigen Mannes von siebzig Kilogramm. Somit sind Büros fünf Grad zu kalt für Frauen. Kein Wunder also, dass im Winter manchmal gar der Wintermantel auch im Büro getragen wird.

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Zu Erektionsstörungen wird fünfmal häufiger geforscht als zu PMS. Thx for that.

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Die Dummies, die in Crashtests von Autos verwendet werden, entsprechen meistens dem durchschnittlichen Mann. Die Folge: Eine Frau wird bei einem Autounfall mit 47 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit als ein Mann schwer verletzt. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie stirbt, liegt um 17 Prozent höher.

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Oft wird beim Bau eines neuen Gebäudes gleich viel Platz für Männer- und Frauentoiletten einberechnet. Das Problem: Pissoirs nehmen weniger Platz ein, weswegen auf der gleichen Fläche mehr Pissoirs als Toiletten zur Verfügung stehen. Und ja, Frauen brauchen zwar länger für die Toilettenbenutzung, aber wenn gleich viele Möglichkeiten zur Verfügung stehen würden, wäre die Schlange vor Damenklos bestimmt kürzer. Just saying.

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Mehr Beispiele zum Gender Data Gap findest du übrigens im Buch "Invisible Women" von Caroline Criado Perez. (Lesetipp!)