Das IRAN Update

Seit dem Tod der 22jährigen Kurdin, Mahsa Jina Amini setzen täglich tausende Menschen in Iran ihr Leben aufs Spiel. Aus den Protesten, die im September begonnen haben, hat sich eine Revolution entwickelt. Seither strömen jeden Tag neue, schreckliche, aber auch beeindruckende News über Twitter, Instagram und TikTok zu uns. Den Überblick über die aktuelle Situation in Iran zu behalten, ist eine Herausforderung.

"Das IRAN Update" setzt genau da an und verschafft einen wöchentlichen Rückblick auf die Geschehnisse in Iran. Die Hosts, Gilda Sahebi und Sahar Eslah, besprechen die wichtigsten Themen, werfen einen kritischen Blick auf Kommentare von Expert*innen, Journalist*innen und Politiker*innen und erklären politische und geschichtliche Zusammenhänge.

Eine Produktion von 190p GmbH.

Weil es uns von Radio X wichtig ist, unsere Hörer:innen regelmässig und mit der nötigen Tiefe über die Lage im Iran zu informieren, haben wir bei Gilda Sahebi und Sahar Eslah angefragt, ob wir ihren Podcast ausstrahlen dürfen. Du hörst ihn ab dem 2. Dezember jeweils freitags um 14 Uhr auf Radio X. Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle Beteiligten. 

Alle Podcast-Folgen zum Nachhören

eine künstlerische visualisierung in blau. wasserwelten, blumen und land architektur

Wie geht Zusammenleben im Metaverse?

Die Zukunft spielt im Metaverse. Zumindest wenn es nach Big Tech geht. Die Versprechungen von Selbstbestimmung, Optimierung und gar Freiheit im virtuellen Raum klingen verlockend - sind allerdings nicht neu. Im Haus der elektronischen Künste präsentieren Kunstschaffende ihre Visionen, in "Collective Worldbuilding - Kunst im Metaversum". von Mirco Kaempf

23.06.18 Kunst im Metaversum - Hek

Das Haus der elektronischen Künste zeigt eine Gruppenausstellung zum Thema Collective Worldbuilding - Kunst im Metaversum

Was genau das "Metaversum" ist, lässt sich nicht genau definieren. Auserkoren wurde dieser Begriff vom Science Fiction Autor Neal Stephenson in "Snow Crash", einer Zukunftsgeschichte, in der reiche Menschen in eine alternative dreidimensionale Welt flüchten.

Heute gibt es viele verschiedene Metaversen. Es gibt Ausstellungen, Partys und Konzerte in digitalen Räumen. Zum Beispiel in Videospielen wie Fortnite. Es wird Handel betrieben auf Blockchain-basierten virtuellen Welten (zB Decentraland, Sandbox oder Cryptovovoxels). Die grossen Tech Firmen investieren grosse Summen in Marketing und Entwicklung solcher Plattformen. Es gibt aber auch Gegenentwürfe. Konzepte von dezentralisierten, virtuellen Räumen in denen Fragen über Identität, Selbstbestimmung und Zusammenleben verhandelt werden. Auf diese soziale Komponente fokussiert sich die neue Gruppenausstellung im Hek.

Eine Frau blickt in einem Ausstellungsraum auf einem Bildschirm. Dort herum ausgestellt sind Keramiken von Gesichtern.
Ausstellungsansicht An invitation, to eternity von Lea Ermuth. Foto: Franz Wamhof

So zeigt die Künstlerin Lea Ermuth Aufnahmen einer Motion Capture Performance, in der sie ihr digitales Selbst nach Angaben des Publikums umgeformt, verformt und ummodelliert hat. Sie stellt die Frage nach dem "wahren Ich" in den Raum und macht ersichtlich, so wird es formuliert im Saaltext, "wie sehr Gemeinschaften dazu beitragen, die Identitäten des Einzelnen zu formen". Auch zeigt die Künstlerin Katharina Haverich neben Plexiglasdrucken anhand von einem VR Headset ihre Interviews, die sie in VRChats mit Frauen über deren gewalttätige Träume gegen Männer geführt hat. Neben den angepassten virtuellen Landschaften spricht Haverich in dieser Arbeit auch über das Metaverse als safe spaces für Menschen und stellt im Interview die Frage: Wer hat überhaupt Zugang zu diesen Technologien? Einer anderen Frage, nämlich wer in der Kunst überhaupt abgebildet wird, gehen Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitėn nach, in einem epischen Zweikanalvideo, konstruiert anhand der Unreal Gaming Engine. Zu sehen ist die dritte Episode ihrer Serie Mouthless, in der ein Bauer und der Poludnica Dämon ("zwei Archetypen aus der slawischen Mythologie") zusammen im Gespräch stehen, während sich um sie herum die Welt in Chaos verfängt.

Die Gruppenausstellung Collective Worldbuilding Kunst im Metaversum ist zu sehen bis am 13. August im Hek, dem Haus der elektronischen Künste.

ein dunkel beleuchteter Raum zeigt einen Schreibtisch mit einem leeren Stuhl und einem leuchtenden Computerbildschirm.
Omsk Social Club, Unrealism 2020. Foto: Sylvia Rybak