Das IRAN Update
Seit dem Tod der 22jährigen Kurdin, Mahsa Jina Amini setzen täglich tausende Menschen in Iran ihr Leben aufs Spiel. Aus den Protesten, die im September begonnen haben, hat sich eine Revolution entwickelt. Seither strömen jeden Tag neue, schreckliche, aber auch beeindruckende News über Twitter, Instagram und TikTok zu uns. Den Überblick über die aktuelle Situation in Iran zu behalten, ist eine Herausforderung.
"Das IRAN Update" setzt genau da an und verschafft einen wöchentlichen Rückblick auf die Geschehnisse in Iran. Die Hosts, Gilda Sahebi und Sahar Eslah, besprechen die wichtigsten Themen, werfen einen kritischen Blick auf Kommentare von Expert*innen, Journalist*innen und Politiker*innen und erklären politische und geschichtliche Zusammenhänge.
Eine Produktion von 190p GmbH.
Weil es uns von Radio X wichtig ist, unsere Hörer:innen regelmässig und mit der nötigen Tiefe über die Lage im Iran zu informieren, haben wir bei Gilda Sahebi und Sahar Eslah angefragt, ob wir ihren Podcast ausstrahlen dürfen. Du hörst ihn ab dem 2. Dezember jeweils freitags um 14 Uhr auf Radio X. Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle Beteiligten.
Alle Podcast-Folgen zum Nachhören
No Wave Punk und Relativitätstheorie: Richard McGuire im Cartoonmuseum
Wie nahe beisammen sind Vergangenheit und Gegenwart? Alles relativ, sagt der New Yorker Künstler, Musiker und Zeichner Richard McGuire. Das Cartoonmuseum Basel widmet ihm eine Retrospektive, in welcher frühe Konzertposter, Holzschnitte, Filme wie auch die vielen verschiedenen Stile seiner Comickunst gezeigt wird. von Mirco Kaempf
24.07.18 Richard Mcguire
Das Cartoonmuseum Basel zeigt eine Ausstellung zum amerikanischen Künstler Richard McGuire in "Then and There, Here and Now" noch bis zum 3.11.24.
Die Ausstellung beginnt dort, wo die Sozialisierung des Künstlers Richard McGuire eingesetzt hat, im New York der frühen 80er Jahre. Der Spielplatz: Lower East Side Manhattan. Dampf, der über den Asphalt aufsteigt. U-Bahn-Stationen. Keith Haring und Jean-Michel Basquiat. Die Stadt als Leinwand.
Während zu Beginn des Rundgangs noch viel Schwarz und Weiss und sehr viel 'grittyness' in den Silhouetten als Sujets zu sehen ist, ist wenig später plötzlich alles farbig. Richard McGuire hatte immer nach neuen Ausdrucksformen gesucht. Sehr schön sieht man das auch in den vielen verschiedenen Covern, die er für das Magazin The New Yorker erstellte, stets in einem anderen Stil.
Bemerkenswert sind dabei auch immer die gewählten Erzählperspektiven. Auch wer von vorne nach hinten durch den Ausstellungskatalog blättert, folgt auch dort keinem chronologischen Strang von Bildern. Einmal sind Konzertposter aus den 80er Jahren abgebildet, gefolgt von Holzschnitten aus dem Jahr 2013, dann plötzlich 'Stills' aus dem Animationsfilm Micro-Loup aus dem Jahr 2003. Das passt zu einer der Aussagen von Richard McGuire, dass man im Comic besonders nah ans echte Leben kommt. Denn auch im echten Leben würden sich Momente aus Erinnerungen genauso zusammensetzen wie aus Beobachtungen im Jetzt. Das ist ein Nondualismus und ein Gedanke, den er zum Motiv gemacht hat - in seinem berühmtesten Werk, dem Comicband HERE von 2014. Das ist eigentlich ein ganzes Buch, das immer nur den gleichen Ausschnitt zeigt, ausgehend von einer Ecke in einem Apartment, über tausende von Jahren hinweg.
HERE zeigt, wie ein so scheinbar simpler Ausdruck sehr tiefgründige Konsequenzen haben kann. Ein Konzept, das er in seinen neuesten Arbeiten weiterführt. Auch zu sehen in der Ausstellung in Form von Sounddiagrammen. Wer sie sehen will, kann das noch bis zum 3. November, in der Ausstellung Richard McGuire: Then and There, Here and Now im Cartoonmuseum Basel.