Das IRAN Update
Seit dem Tod der 22jährigen Kurdin, Mahsa Jina Amini setzen täglich tausende Menschen in Iran ihr Leben aufs Spiel. Aus den Protesten, die im September begonnen haben, hat sich eine Revolution entwickelt. Seither strömen jeden Tag neue, schreckliche, aber auch beeindruckende News über Twitter, Instagram und TikTok zu uns. Den Überblick über die aktuelle Situation in Iran zu behalten, ist eine Herausforderung.
"Das IRAN Update" setzt genau da an und verschafft einen wöchentlichen Rückblick auf die Geschehnisse in Iran. Die Hosts, Gilda Sahebi und Sahar Eslah, besprechen die wichtigsten Themen, werfen einen kritischen Blick auf Kommentare von Expert*innen, Journalist*innen und Politiker*innen und erklären politische und geschichtliche Zusammenhänge.
Eine Produktion von 190p GmbH.
Weil es uns von Radio X wichtig ist, unsere Hörer:innen regelmässig und mit der nötigen Tiefe über die Lage im Iran zu informieren, haben wir bei Gilda Sahebi und Sahar Eslah angefragt, ob wir ihren Podcast ausstrahlen dürfen. Du hörst ihn ab dem 2. Dezember jeweils freitags um 14 Uhr auf Radio X. Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle Beteiligten.
Alle Podcast-Folgen zum Nachhören
Mit "Zünder" in die Zeit des Ersten Weltkriegs
Gestern hatte das Stück „Zünder“ Premiere. Das historisch inspirierte Theater des Autors Patrick Tschan und Regisseurs Georg Darvas spielt an zwei Originalschauplätzen in Dornach – dazwischen fährt der Linienbus. von Ben Haab
24.08.15 Granaten, Liebe, Goetheanum - Das Theaterstück Zünder.wav
Das Theaterstück Zünder beleuchtet die Munitionsproduktion der Schweiz im Ersten Weltkrieg. Am Schauplatz Dornach steht das im Kontrast zur lebendigen Reformbewegung.
Als die Bergier-Kommission 2002 ihren Bericht publizierte, war dies ein wichtiger Schritt in der historischen Aufarbeitung zur Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg. Etwas im Schatten steht dagegen die Diskussion über den Ersten Weltkrieg. So wissen vermutlich die wenigsten, dass in Delémont, Genf, aber auch in Dornach Munitionsbestandteile für Granaten hergestellt wurden. Die Schweizer Uhrenindustrie passte sich der Kriegssituation an und stellte ihre Produktion um auf Zeitzünder. Dank Materiallieferungen von Frankreich und Deutschland konnten die technisch anspruchsvollen Produkte fleissig produziert werden. 30 – 50‘000 Arbeiter:innen fanden auf dem Höhepunkt 1917 eine Beschäftigung in der Munitionsproduktion. Die Genfer Firma Pictet lieferte bis zu 400‘000 Zünder pro Woche.
Dieser Geschichte nimmt sich das Stück „Zünder“ an. Die Munitionsproduktion in der Metalli Dornach wird kontrastiert mit dem zeitgleich stattfindenden Bau des ersten Goetheanums auf dem Dornacher Bluthügel. Aus 18 Nationen arbeiteten Handwerker:innen und Künstler:innen am Johannesbau – ein Zentrum der lebensreformerischen Bewegung. Diese Gleichzeitigkeit habe ihn fasziniert und motiviert, das Stück zu schreiben, sagt der Autor Patrick Tschan. Entstanden ist ein Theater an den beiden Originalschauplätzen in der Schreinerei des Goetheanums und einer Produktionshalle der Metallwerke Dornach. Inhaltlich verbunden werden die beiden Geschichtsstränge durch eine Liebesgeschichte. Kleopha, eine Aussteiger-Gräfin aus Berlin, verliebt sich in Serge, einen in der Munitionsproduktion beschäftigten kommunistischen Weinbauern aus dem Elsass. Physisch werden die beiden Schauplätze verbunden durch einen Bus-Shuttle der BLT.
Das Stück Zünder läuft bis am ersten September jeweils Freitag bis Sonntag. Alle Infos zur Anreise finden sich hier.