Das IRAN Update
Seit dem Tod der 22jährigen Kurdin, Mahsa Jina Amini setzen täglich tausende Menschen in Iran ihr Leben aufs Spiel. Aus den Protesten, die im September begonnen haben, hat sich eine Revolution entwickelt. Seither strömen jeden Tag neue, schreckliche, aber auch beeindruckende News über Twitter, Instagram und TikTok zu uns. Den Überblick über die aktuelle Situation in Iran zu behalten, ist eine Herausforderung.
"Das IRAN Update" setzt genau da an und verschafft einen wöchentlichen Rückblick auf die Geschehnisse in Iran. Die Hosts, Gilda Sahebi und Sahar Eslah, besprechen die wichtigsten Themen, werfen einen kritischen Blick auf Kommentare von Expert*innen, Journalist*innen und Politiker*innen und erklären politische und geschichtliche Zusammenhänge.
Eine Produktion von 190p GmbH.
Weil es uns von Radio X wichtig ist, unsere Hörer:innen regelmässig und mit der nötigen Tiefe über die Lage im Iran zu informieren, haben wir bei Gilda Sahebi und Sahar Eslah angefragt, ob wir ihren Podcast ausstrahlen dürfen. Du hörst ihn ab dem 2. Dezember jeweils freitags um 14 Uhr auf Radio X. Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle Beteiligten.
Alle Podcast-Folgen zum Nachhören
Album der Woche: Too Cold To Hold von Warmduscher
Sie sind die charmant-verruchte Band aus dem Londoner Untergrund – wobei unbekannt sie schon lange nicht mehr sind. Warmduscher, die Sleaze-, Funk- und Post-Punk-Brigade, die vor allem live eine beeindruckende Band ist, hat am Freitag ihr neues Album Too Cold to Hold veröffentlicht. von Mirco Kaempf
Album der Woche: Too Cold To Hold - Warmduscher
Warmduscher veröffentlichen ihr fünftes Studioalbum
Die Band ist ja eine Erscheinung für sich: Der Gitarrist, Adam Harmer, dünn wie ein Skelett, der Sänger, eine persiflierte Gangster-Figur mit Schnauzbart und Cowboyhut, und ein Synthesizer-Spieler, Mutado Pintado, der wie ein Sektenguru aussieht. Die Band setzt sich aus Projekten wie Paranoid London, Insecure Men oder Fat White Family zusammen. Bei Warmduscher jedoch steht der Funk-Appeal im Zentrum.
Zum einen wäre da der fuzzy Bass (gespielt von Ben Roman Hopcraft), der direkt in die Tanzbeine geht. Ergänzt wird das immer wieder durch discoartige Einlagen an den Synthesizern. Doch das Ganze ist keine einfache Retro-Kiste, sondern integriert den immernoch angewendeten Zeitgeist des englischen Post-Punks mit Spoken-Word-Gesang, vorgetragen vom Amerikaner Clams Baker Jr. Dieser singt am liebsten über absurde Themen – wie im Song Cleopatras, der von Alien-Vampiren handelt, welche die Energien von Menschen aussaugen, in diesem Fall von Musikern in einer heruntergekommenen Bar.
Das Ganze wird durch ein paar willkommene Features ergänzt: Bei Cleopatras ist die französische Produzentin Coucou Chloe dabei. Andere Features sind Lianne La Havas oder Janet Planet von Confidence Man. Die Songs sind mal melodischer, mal geradliniger, die Atmosphäre bleibt jedoch stimmig: zwielichtig, aufgeweckt, verrucht und humorvoll.
Der Opener des Albums Too Cold to Hold wird übrigens erneut von einer Art Quasi-Promi gesprochen – in diesem Fall vom schottischen Autor Irvine Welsh, der durch seinen Kultfilm Trainspotting bekannt ist. Warmduscher bewegen sich auf ihrem fünften Album immer noch in einer gezielt perversen Welt, wie sie selbst sagen. Doch was verrucht und nicht nur glatt ist, hat oft auch spannende Seiten. Das Album Too Cold to Hold bietet daher einiges für tanzfreudige Indie-Kids sowie kulturpessimistische Dive-Bar-Connaisseurs.