Playlist of the month by Semaya Mehret

Die so sakralen Kunsttempel haben kritische Stimmen wie ihre verdient: Semaya Mehret gestaltet Räume und füllt diese mit neuen Ideen, Kanten und Impulsen. Mit dem Hybrid Project Space zusammen kuratiert sie post-koloniale Interventionen, als Grafikerin designt sie Posters (zb für die Kunsthalle) oder mixt sich als DJ neue geografische Zeitrechnungen zurecht. Ihr hört handpicked mood-music für so besinnlichen Dezember: music to intervene, reflect and dance to. von Mirco Kaempf

Beschreib deine Playlist in 3 Worten:

same but different

Wo war dein erster Gig, ever?

Mein erster Gig war zusammen mit einer Freundin beim Open House an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel.

Was war das letzte Konzert, das du gesehen hast?

Blood Orange beim C2C Festival in Turin. Es war genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte, wenn auch nicht besser. Dev Hynes der Habibi *.*

Die letzte Platte, die du deiner Sammlung hinzugefügt hast?

Alligator Bites Never Heal von Doechii. Das Album ist pure Energie. Mein Bruder hat es mir geschenkt.

Du darfst irgendwo in Basel eine Party schmeissen – wo?

Für den Kontrast fände ich die Uni-Bibliothek ganz gut haha. Ich würde die Party „Between Books and Beats“ nennen.

Bester Late-Night-Snack?

Ich kenne die Late-Night-Snack-Culture nicht. Eher Late-Night full Meal, am liebsten schnelle, tasty Pasta oder, mit etwas Glück, aufgewärmtes Injera, das mir meine Mama nach jedem Besuch fürsorglich mitgibt.

Carte blanche / Das muss einfach mal gesagt sein:

Ich habe lange auf diesen Moment gewartet. Danke Radio X für die Möglichkeit haha. Meiner Meinung nach sollte es eigentlich gar kein „neues Jahr“ geben. Statt dass nach dem Dezember einfach der Januar kommt, sollte das Jahr rückwärts laufen: Dezember, November, Oktober … und sobald man beim Januar angekommen ist, geht es wieder vorwärts: Januar, Februar usw.
So hätte man jedes Jahr die Chance, Dinge besser zu machen ohne die grosse Illusion von „Neues Jahr, neues Ich“. Es wäre eher ein entspanntes: „Selbes Jahr, aber besser.“
Ein weiterer Vorteil: Die Geburtstags-Jahreszeiten würden sich abwechseln – mal Herbst, mal Winter, ausser natürlich die Sommerkinder, die ohnehin schon gesegnet sind. Und vielleicht würde sich dadurch sogar unser Zeitgefühl verändern. Ein Jahr, das mal rückwärts, mal vorwärts läuft, würde man ganz anders wahrnehmen.