Woche gegen Rassismus 2019

Album der Woche: I Told Them... von Burna Boy

Mit "I told them..." bringt Damini Ebunoluwa Ogulu alias Burna Boy sein 7. Studio-Album in 10 Jahren auf den Markt. Das Hauptthema ist dass er sich selbst, gegen alle Widerstände, gegen den Klatsch in der Presse und die Vorhersagen anderer Leute bewiesen hat. Er feiert sich wohlverdient selbst und rechnet teils humorvoll mit den Leuten die bisher an ihm gezweifelt haben ab. von Dion Monti

pop

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Burna Boy_I told them...Album Review

Album der Woche: I Told Them... von Burna Boy

Ein wiederkehrendes Thema seit dem ersten und zweiten Album ist, dass Burna Boy sich selbst, gegen alle Widerstände, gegen den Klatsch und die Vorhersagen anderer Leute beweist. In einem Interview erklärt er die Bedeutung des Albumtitels wie folgt: 

“I told them…” is meant for the part of my own home and the people in my own home, who didn’t believe and are still doubting me […] and if you go back to my old tweets, I basically predicted everything that is happening now”.

Dies unterstreicht das verbleibende Bedürfnis, sich selbst zu beweisen, schließt aber auch damit ab, da es ja jetzt vollbracht ist. Zehn Jahre nach seinem ersten Album füllt Burna Boy, mit 41000 verkauften Tickets, das Citi Fields Stadium in New York, dem angeblich härtesten Ort der Welt, um "es zu schaffen". Burna Boy hat es geschafft und einen Punkt erreicht, an dem seine Gage für ein Konzert bei 1 Million USD liegt. Dieses neue Selbstvertrauen spiegelt sich auch in diesem Werk wieder.

Die vorherigen Alben fühlten sich manchmal zu ehrgeizig und strategisch an. Obwohl darauf mehr als genug Hits und qualitativ hochwertige Songs für ein solides Projekt zu finden waren, hatten sie auch berühmte Features wie Ed Sheeran und Chris Martin von Coldplay. Letztere erwiesen sich zwar für Daminis Aufstieg als strategisch sinnvoll, aber trugen künstlerisch nichts Wesentliches zu den Alben bei. Im Gegensatz dazu ist "I Told Them..." ein solides Album mit einer klaren Vision und 15 Songs, die sich zu einer Gesamtlänge von etwa 40 Minuten summieren. Für mich hat es weniger 'herausragende Songs', aber es fließt insgesamt besser und schwächelt nicht zum Ende hin wie frühere Alben. Ein frühes Highlight ist der Song 'One Form' mit seinem ansteckenden Groove und der Bassline die zum Tanzen bewegt.

Das Album ist stark von Burna Boy's persönlichen musikalischen Helden, dem Wu-Tang Clan, inspiriert, verwendet einiges ihrer 90er-Jahre-Ästhetik und zeigt sogar die Köpfe des Clans, RZA und GZA auf dem Intro-Track und einem Interlude. Es scheint mir Damini hat bei diesem Projekt mehr Spaß denn je. Er konzentriert sich auf die Musik und seine persönlichen Interessen, während er einige der stärksten Rapper der vergangenen und aktuellen Generation aus den USA, Nigeria und Großbritannien auf sein Album einlädt.

In "Cheat on Me" ist der Londoner Rapper Dave zu hören, Mit dem Burna Boy schon vor 4 Jahren eine erfolgreiche Zusammenarbeit hatte. Der Sample des gleichnamigen Songs des britischen Sängers Kwabs wird hier gekonnt im Chorus verwendet.

Das Fehlen jeglicher weiblichen Gaststimmen,  lässt das Album sehr Maskulin wirken und das aber auf einer etwas faden Art und Weise.

Das Zentrum des Albums und der mit Abstand beste Song ist Big 7. Der einzige Song, der an die Höhen von 'Kilometre' und 'Last Last' vom vorherigen Album 'Love, Damini' heranreicht. Er geht Hand in Hand mit dem vorangegangenen Interlude, in dem wir den verstorbenen Modedesigner Virgil Abloh und Freund von Damini über die Strategie und das Artwork des Albums diskutieren hören.

Einen seltenen Moment der Verletzlichkeit zeigt der Song 'If I'm Lying'. Eine Ballade, in der der Künstler den Verlust der Kontrolle und die Notwendigkeit von Dankbarkeit und Vertrauen erwähnt.

Im Großen und Ganzen ist es eine wohlverdiente Selbstfeier mit, wie Zane Lowe in einem Interview für Apple anmerkte, einem Chip auf Burna Boy's Schulter, also einem Komplex, der sich im letzten Song "Thanks feat. J. Cole" manifestiert, wo man den Künstler am Anfang und am Ende des Songs rufen hört:

"Ist das der verdammte Dank, den ich dafür bekomme, dass ich mein Volk bei jeder Gelegenheit stolz mache?"  

Als Bonustrack erschein noch der Song „Talibans II“ feat. Byron Messiah der für sich alleine gut funktioniert und sicherlich sehr erfolgreich sein wird aber dem Album nichts wichtiges ergänzt und daher tatsächlich sich wie ein Anhängsel, ein ‘Bonustrack anfühlt.

Technisch ist das Album einwandfrei, sauber und wunderschön gemacht, wie man es von einem Pop-Giganten wie Burna Boy erwarten kann. Es ist vielleicht nicht sein bestes Album bisher, aber definitiv sein reifstes. 

Die Woche

Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019

Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.

Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.

Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019

Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm

 

 
Das Programm


Montag, 18. März 2019

Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus. 

19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)

Eintritt frei. 

 

Dienstag, 19. März 2019

Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo

19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)

Eintritt frei.

 

Mittwoch, 20. März 2019

Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*ShTheater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.

17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Donnerstag, 21. März 2019

Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.

Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).

Moderation: Bernard Senn, SRF

Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.

19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Freitag, 22. März 2019

Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)

Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch

19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel

Eintritt frei.

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Samstag, 23. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien

The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required. 

14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen

 

Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg

16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr 

Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.

20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

 

Sonntag, 24. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch

14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)

Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.

Eintritt frei.

 

 

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.

 

** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.

 
Ausstrahlungstermine

 

Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)

Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus

u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus

 

Donnerstag 21.3., 18 h  & Samstag 23.3.19, 13 h

Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein

 

Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h

Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen

Kontakt

tatiana.vieira@radiox.ch

rebecca.haeusel@radiox.ch

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Die Woche gegen Rassismus wird unterstützt durch:

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