Woche gegen Rassismus 2019
Übersicht zu den Grossratswahlen Basel Stadt 2024
In einer Woche stehen in Basel-Stadt die Gesamterneuerungswahlen an: Parlament und Regierung werden neu gewählt. In unserem Politspecial erfährst du alles Wichtige zu den Wahlen und wie der Wahlprozess funktioniert. Heute nehmen wir den Grossen Rat genauer unter die Lupe. Mehr Infos zum Regierungsrat findest du auf unserer Website www.radiox.ch. von Nahom Mehret
24.10.12 Grossratswahlen
Infos zu den Anstehenden Grossratswahlen 2024
In knapp einer Woche finden in Basel-Stadt die Gesamterneuerungswahlen statt. Das bedeutet, dass sowohl das Parlament als auch die Regierung von Basel-Stadt neu gewählt werden. In unserem Politspecial geben wir euch Hintergrundinformationen und erklären, wie genau die Wahl abläuft. Heute schauen wir uns den Grossen Rat genauer an. Falls du dich über den Regierungsrat informieren möchtest, kannst du das auf unserer Website www.radiox.ch tun.
Der Grosse Rat hat 100 Sitze und ist die Legislative, das heisst, er ist zuständig für die Ausarbeitung von Gesetzen und die Aufsicht über andere Behörden. Der Grosse Rat diskutiert die Gesetze, die der Regierungsrat vorschlägt, und jede Person aus dem Grossen Rat kann ihre Meinung dazu äussern. Diese Diskussionen finden in der Regel zweimal im Monat während der Grossratssitzungen im Rathaus statt. Neben der Gesetzesausarbeitung und der Kontrolle anderer Behörden entscheidet der Grosse Rat auch über alle Ausgaben des Kantons. Bei Ausgaben von mehr als 300.000 Franken muss der Grosse Rat diese zuerst genehmigen. Ausserdem legt der Grosse Rat die Steuern fest.
Da Basel-Stadt ein Stadtkanton ist, übernimmt der Grosse Rat sowohl die Aufgaben des Kantons- als auch des Stadtparlaments. Wie bereits erwähnt, hat der Grosse Rat 100 Mitglieder, die meisten davon gehören einer Partei an. Damit sind im Grossen Rat verschiedene Parteien vertreten. Zusammen bewilligen sie Gesetze ab oder heben diese auf. Zusätzlich kann jedes Mitglied neue politische Verstösse einbringen. Zusammengefasst bedeutet das, dass mit den Wahlen in einer Woche bestimmt wird, welche Parteien wie stark im Grossen Rat vertreten sind und damit auch, wer in den nächsten vier Jahren die politische Landschaft im Kanton Basel-Stadt mitgestalten wird.
Die Legislaturperiode des Grossen Rats dauert vier Jahre, das bedeutet, dass alle vier Jahre der Grosse Rat und die Regierung vom Basler Stimmvolk neu gewählt werden. Wenn du über 18 Jahre alt bist, in Basel-Stadt lebst und Schweizer Bürger:in bist, hast du das Recht zu wählen. Dafür hast du sicher in den letzten Tagen ein Wahlcouvert erhalten.
Im Wahlcouvert findest du deinen Stimmzettel, den Zettel zur Wahl des Regierungsrats und des Regierungspräsidenten sowie einen dicken Bogen mit 16 Listen. Auf diesen 16 Listen sind alle Personen aufgeführt, die sich für den Grossen Rat zur Wahl stellen. Dieses Jahr sind es 870 Kandidierende, davon 38,3 Prozent Frauen. Insgesamt stellen sich 96 Personen zur Wiederwahl auf. Ein Grund, warum jemand nicht erneut zur Wahl antreten darf, ist, wenn die Person bereits vier Legislaturperioden absolviert hat, also viermal gewählt wurde. Das bedeutet, dass eine Person maximal 16 Jahre im Grossen Rat sitzen darf. Sie muss dann eine Amtszeit aussetzen, bevor sie sich zur Wiederwahl stellen kann.
Aber wie genau wird gewählt? Alle Kandidierenden für den Grossen Rat treten in sogenannten Wahlkreisen an. Diese sind in Grossbasel-Ost, Grossbasel-West und Kleinbasel, Riehen und Bettingen unterteilt. Jeder Wahlkreis hat einen eigenen Wahlzettel. Das bedeutet, du findest in deinem Wahlcouvert nur die Wahlzettel für den Kreis, in dem du wohnst. Wichtig ist, dass du nur einen Wahlzettel abgibst.
In deinem Wahlcouvert findest du die Listen der Parteien mit ihren Kandidierenden. Die einfachste Art zu wählen, ist, eine Liste unverändert abzugeben. In diesem Fall gehen alle Stimmen an die gewählte Partei, und alle Kandidierenden erhalten eine Stimme. Du kannst die Liste aber auch nach deinem Interesse anpassen. Wenn du zum Beispiel eine bestimmte Person auf der Liste nicht wählen möchtest, kannst du sie auf der Liste durchstreichen. Deine Stimme geht dann zwar nicht an die durchgestrichene Person, zählt aber trotzdem für die Partei.
Wenn du die Chancen einer Person auf der Liste erhöhen möchtest, kannst du ihr eine zweite Stimme geben. Das kannst du entweder tun, wenn es noch eine freie Zeile auf der Liste gibt, oder wenn du jemanden durchgestrichen hast. Dies nennt man kumulieren. Es erhöht die Chancen der einzelnen Kandidat:in, beeinflusst aber nicht die Parteistimmen.
Eine weitere Option ist das Panaschieren. Das bedeutet, du kannst auch Personen von anderen Listen zu deiner bevorzugten Liste hinzufügen, wenn noch freie Plätze auf der Liste vorhanden sind oder du Namen durchgestrichen hast. Oder du erstellst einfach deine eigene Liste mit den Persönlichkeiten, von denen du glaubst, dass sie deine politischen Werte am besten vertreten. Achte dabei darauf, dass du auch die Kopfzeile ausfüllst und den Namen deiner gewünschten Partei dort angibst. Auf diese Weise werden leere Zeilen deiner Wunschpartei zugeordnet und gehen nicht verloren. Wenn du keine Partei angibst, werden leere Zeilen nicht zugeordnet und gehen somit verloren.
Jetzt weisst du, wie es funktioniert und wie du mitbestimmen kannst, wie das Basler Parlament in den nächsten vier Jahren aussehen wird. Also geh wählen – brieflich hast du noch Zeit bis Dienstag, den 15. Oktober, dann kommt deine Stimme auch sicher an – oder du gehst am Sonntag, dem 20. Oktober, vor 12 Uhr zur Urne.
Die Woche
Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019
Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.
Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.
Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019
Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm
Das Programm
Montag, 18. März 2019
Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus.
19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)
Eintritt frei.
Dienstag, 19. März 2019
Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo
19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)
Eintritt frei.
Mittwoch, 20. März 2019
Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*Sh, Theater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.
17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Donnerstag, 21. März 2019
Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.
Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).
Moderation: Bernard Senn, SRF
Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.
19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Freitag, 22. März 2019
Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)
Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch
19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Samstag, 23. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien
The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required.
14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen
Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg
16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr
Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.
20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Sonntag, 24. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch
14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)
Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.
Eintritt frei.
* Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.
** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.
Ausstrahlungstermine
Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)
Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus
u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus
Donnerstag 21.3., 18 h & Samstag 23.3.19, 13 h
Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein
Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h
Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen
Kontakt
tatiana.vieira@radiox.ch
rebecca.haeusel@radiox.ch