Woche gegen Rassismus 2019

Foto von Yasser Booley

Die Cowboys von Südafrika

Diese Woche präsentiert das Atelier mesmerrahmen die Fotoausstellung Karoo Cowboys. Die hierbei abgelichteten Cowboys reiten – ganz unseren Erwartungen entsprechend – auf Pferden und treiben ihre Kälber durch die endlose Graslandschaft. Doch sie sind weder weiss, noch in Amerika. Bei diesen Cowboys handelt es sich um Angehörige der Khoisan, einer indigenen Bevölkerungsgruppe Südafrikas.  von Julia Brogli

22.01.27 Karoo Cowboys

Bericht zu der der Fotografie-Ausstellung "Karoo Cowboys" von Yasser Booley

Yasser Booley ist ein Fotograf, Produzent und Regisseur aus Kapstadt, Südafrika. In seinem Leben ist er viel gereist, gerade auch innerhalb des afrikanischen Kontinents. So zum Beispiel vor drei Jahren, als er mit dem Zug und Bus von Kapstadt nach Sansibar fuhr – eine Strecke von 5000 Kilometern. Seine Reisen dokumentierte Yasser stets mit Schrift, Film- und Fotokamera. Die Menschen, die ihm auf dem Weg begegnet sind, die Geschichten, die er erlebt, und die Erkenntnisse, die er gewonnen hat.

Gerade die Trips innerhalb seines Heimatkontinents prägten ihn und veränderten seine Beziehung und seine Ansichten gegenüber Afrika nachhaltig. Sie liessen ihn das Potenzial, das Können und Wissen und vor allem die Selbstachtung und die Würde Afrikas und dessen Bewohner:innen erkennen und verinnerlichen. Dieses Bewusstsein trägt Yasser Booley nun mit seinem künstlerischen Schaffen und seinen Fotos an die Öffentlichkeit – so auch in seiner aktuellen Ausstellung im mesmerrahmen.

Karoo Cowboys portraitiert die Khoisan, ein südafrikanisches Urvolk, welches gleichzeitig genetischen Untersuchungen zufolge das älteste Volk der Welt ist. Ihre Spuren lassen sich 150 000 Jahre zurückverfolgen. Zum Vergleich: der Homo Sapiens verliess den afrikanischen Kontinent gerade einmal vor 120 000 Jahren.

Yassers Fotos dokumentieren das Leben der Khoisan – ihre Haltung, ihre Arbeit, ihr Können, ihre Traditionen. Die Fotos stehen im weiteren Sinne aber auch für den ganzen Kontinent und repräsentieren ein Afrika, welches stolz, vielfältig, selbstbestimmt und reich an Ressourcen und Wissen ist. Ein Afrika, welches nicht dem auf kolonial-basierten Ideologien und von Medien und Machtstrukturen bis zum heutigen Tag aufrecht erhaltenen Bild des hilfsbedürftigen und auf den erhabenen Westen angewiesenen Kontinenten entspricht.

Karoo ist die Bezeichnung für die Region, in der die Fotos aufgenommen wurden – eine Halbwüstenlandschaft in den Hochebenen Südafrikas. Der Begriff „Cowboys“ steht für das verhärtete und vielfach reproduzierten Bild des weissen Helden mit Pferd und Hut, welcher durch die Gegend reitet und gegen „böse“ nicht-weisse Ureinwohner kämpft (und diese natürlich tapfer im Alleingang besiegt). Die Ausstellung Karoo Cowboys zeigt uns eine alternative Auslegung dieser Geschichte. Sie konfrontiert uns mit den eigenen festgefahrenen Vorstellungen und ermöglicht eine selbstreflektierte Auseinandersetzung mit der eigenen Weltanschauung.

Heute Abend um 18:30 findet im Atelier mesmerrahmen im Rahmen der Ausstellung noch zusätzlich eine Präsentation von Yasser Booley statt, in der er weitere Einblicke in seine Arbeit gewährt.

Seine Fotografie-Ausstellung „Karoo Cowboys“ kann man noch bis und mit diesen Samstag, den 29. Januar im mesmerrahmen in der St. Johanns-Vorstadt besichtigen.

Die Woche

Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019

Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.

Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.

Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019

Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm

 

 
Das Programm


Montag, 18. März 2019

Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus. 

19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)

Eintritt frei. 

 

Dienstag, 19. März 2019

Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo

19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)

Eintritt frei.

 

Mittwoch, 20. März 2019

Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*ShTheater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.

17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Donnerstag, 21. März 2019

Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.

Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).

Moderation: Bernard Senn, SRF

Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.

19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Freitag, 22. März 2019

Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)

Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch

19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel

Eintritt frei.

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Samstag, 23. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien

The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required. 

14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen

 

Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg

16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr 

Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.

20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

 

Sonntag, 24. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch

14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)

Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.

Eintritt frei.

 

 

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.

 

** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.

 
Ausstrahlungstermine

 

Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)

Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus

u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus

 

Donnerstag 21.3., 18 h  & Samstag 23.3.19, 13 h

Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein

 

Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h

Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen

Kontakt

tatiana.vieira@radiox.ch

rebecca.haeusel@radiox.ch

Social Media

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Die Woche gegen Rassismus wird unterstützt durch:

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