Woche gegen Rassismus 2019

Manuel Ballmer von den Grünliberalen beim Interview im Radio X Studio.

Regierungsratskandidat Manuel Ballmer im Interview

Am 12. Februar stehen im Baselbiet die Regierungs- und Landratswahlen an. In den kommenden Wochen stellen wir dir auf Radio X alle Regierungsratskandidat:innen näher vor. Angefangen mit dem Unternehmer und Ökonom Manuel Ballmer von den Grünliberalen. von Tim Meyer

23.01.15 Manuel Ballmer Interview

Wir haben mit dem grünliberalen Regierungsratskandidat Manuel Ballmer geredet.

Herr Ballmer, im Regierungsrat ist momentan niemand von den Grünliberalen vertreten. Was würde sich ändern, wenn Sie als Regierungsrat gewählt werden?

Wir hätten einerseits mehr Power auf den grünen Themen. Wir haben Grün im Namen, das soll auch in der Politik widergespiegelt werden. Uns geht es um den gesamten Klimaschutz und um die gesamten Massnahmen, die es im Energiebereich braucht. Dort würden wir mehr Strom draufgeben, damit sich etwas verändert. 

 

Sie haben die Energiethematik angesprochen, welche weiteren Kernanliegen haben Sie als Politiker?

Neben der Energie ist es die ganze Digitalisierung, denn ich komme aus dem IT-Bereich. Ich bin noch jugendlich unterwegs und bin mit der digitalen Welt gross geworden. Dort würde ich gerne eine Duftmarke setzen, damit der Kanton in diesen Fragestellungen weiterkommt. Auch die Gleichstellung ist ein Thema, das mich sehr beschäftigt. Ich bin Vater von drei Töchtern und habe zwei Schwestern. Mir ist es wichtig, dass Chancengleichheit besteht und die Gleichstellung von Mann und Frau und allen Geschlechtern sichergestellt ist.

 

Sie sagen selbst, dass Ihre Chancen, als Regierungsrat gewählt zu werden, klein aber bestehend sind. Können Sie diese Selbsteinschätzung erklären?

Ich bin auf der Aussenseiterposition. Ich geniesse es aber, der Herausforderer zu sein. Ich habe die Hoffnung, dass der Wähler nicht nur auf das Parteibuch schaut, sondern auf die Zusammensetzung des Regierungsrates: Was für Kompetenzen diese Leute mit sich bringen, wie das Gesamtgremium zusammengesetzt ist, ob diese Person die Bevölkerung vertritt und ob diese Person Antworten, Know-How und Kompetenzen zu den Themen besitzt, bei denen für die aktuelle Regierung Herausforderungen bestehen. 

 

Sie haben bis jetzt noch kein politisches Amt ausgeübt, was bringt das für Vorteile mit sich?

Ich bin unabhängig. Ich habe keine Seilschaften. Ich habe keine Altlasten und bin niemandem irgendwie etwas schuldig, weil ich schon Deals eingegangen wäre. Ich kann befreit und unbefangen ab dem ersten Tag loslegen. Ich bringe meinen Rucksack mit aus der Wirtschaft, meine Ausbildung und bin überzeugt, dass ich mich mit meinem Interesse, Engagement, Ehrgeiz und Intellekt in diese Aufgabe hineingeben werde.

 

Jetzt die andere Seite: Was denken Sie, sind die Nachteile?

Ich sag’s mal so: Die Erfahrung fehlt mir beim politischen Geplänkel. Ich habe nicht so Angst, dass ich "lost" wäre und keine Unterstützung in Sachen Fraktion bekommen würde. Die GLP ist eine kleine Partei, aber wir sind stark im Aufwind. Einerseits sehe ich, dass wir die Fraktionsstärke in diesen Wahlen im Landrat erreichen werden. Wir haben unglaublichen Zuspruch. Mein Komitee ist extrem breit aufgestellt, auch aus Mitte- oder Grüne-Vertreter:innen. Beide Parteien unterstützen mich offiziell. Ich habe das Gefühl, ich würde als Regierungsrat auch im Parlament eine Mehrheit hinbekommen.

 

Auf Ihrer Website steht, dass Sie sich für ein nachhaltiges und innovatives Baselbiet einsetzen. Wie würde dieses Ihrer Meinung nach in Zukunft aussehen?

In meinen Augen müssen wir echt Vollgas oder Vollstrom geben beim Thema Photovoltaik. Es braucht auch sicher noch das eine oder andere Windrad. Wichtig sind auch Batterien und Effizienz, wo noch einiges drin liegt. Nicht zuletzt dürfen wir Europa in der Energiefrage nicht vergessen. Ohne wird es enorm teuer. Es ist sinnlos oder nicht wirklich angebracht, ein Alleingang zu vollziehen und auf eine Autarkie in der Schweiz in Sachen Energie zu setzen. Wir müssen unbedingt weg von den Fossilen [Anm. d. Red. Brennstoffen]. Ich staune jetzt noch, wie sehr Ölheizungen in den letzten Jahren noch ersetzt worden sind. Dort müssen wir definitiv das Ruder herumreissen. Bei den Fossilen wäre ich von den Grünliberalen sogar für ein Verbot von Ölheizungen.

 

Sie setzten sich für eine international vernetzte Region ein. Was bringt Ihrer Meinung nach dem Baselbiet eine Vernetzung mit Europa?

Speziell bei uns in der Region Basel mit unserem Wirtschaftsraum, mit dem trinationalen Raum sieht man, wie wichtig uns die Arbeitskräfte aus Europa sind. Darum reichen nicht nur Freihandelsabkommen, wir brauchen auch die Personenfreizügigkeit. Wenn wir die Chemie- oder Pharmabranche anschauen, die Med-Tech Branche, diese machen einen unglaublich hohen Anteil von unseren Exporten aber auch vom gesamten BIP aus. Ohne geregelte Zusammenarbeit und Vereinbarungen wird es schwierig. Es braucht Investitionssicherheit für unsere Firmen in der Region, damit sie planen können. Es könnte sonst schnell gefährlich werden, dass gewisse Branchen das Weite suchen, was unserem Wohlstand hier überhaupt nicht dienlich wäre. 

 

Gegenüber der bz Basel haben Sie gesagt, dass im Baselbiet in vielen Bereichen angepackt werden müsse. Sie haben den Reformstau angesprochen in Bereichen wie Steuern, Liegenschaftsmarkt, Einkommenssteuerbereich, Energie- und Bildungspolitik oder im Gesundheitswesen. Das sind sehr viele Baustellen, können Sie da den Überblick behalten?

Ich wäre ein Teil der Regierung und hätte als Hauptthema nur eine Direktion. Ich würde nicht gleich alle Baustellen in meinen Laden bekommen. Ich würde natürlich meine Kolleg:innen herausfordern und unterstützen bei ihren Themen, wenn ich dort meine Kompetenzen einbringen kann. Das würde ich unbedingt machen, ich sehe es als Aufgabe in so einem Gremium. Ich habe das aufgezählt, um zu zeigen, dass wir in verschiedensten Bereichen Baustellen haben und ich viele Stellen sehe, wo angepackt und vorwärts gemacht werden muss. Je nachdem, welche Direktion ich bekommen würde, wäre ich schwergewichtig auf diesen Themen unterwegs.

 

Um wieder an den Anfang zurückzukommen, Sie haben die Gleichberechtigung angesprochen. Haben Sie da bereits konkrete Massnahmen? Was können Sie als Regierungsrat in diesem Bereich bewirken?

Ich habe in meiner Vergangenheit als Führungsperson in der Wirtschaft gemerkt, dass vor allem die Vereinbarkeit von Familie und Job ein Problem für die Gleichstellung der Frau ist. Das führt sehr oft zum Karriereknick, zum Fernbleiben oder Aussetzen von der Erwerbstätigkeit durch die Frau. Mir ist ein Anliegen, dass es dort viel besser Hand in Hand geht, dass die gut ausgebildeten Frauen nicht unterbrechen müssen. Aber auch, dass es den Männern möglich ist, wenn sie den Wunsch haben wie ich, einen Teil der Erziehungs- und Betreuungsarbeit bei den eigenen Kindern leisten zu wollen. Da gibt es verschiedenste Massnahmen mit Gesetz und Regelungen, die man umsetzen kann. Danach liegt es aber in der direkten Führung der Leute, wir müssten nicht die Welt neu erfinden. Es ist die gelebte Kultur, die es besser ermöglicht.

 

Für Sie ist es das erste Mal und alles neu in diesem Wahlkampf, wie erleben Sie diesen?

Das ist richtig. Für mich ist alles neu, was ich jeden Tag erleben darf. Ich komme langsam damit klar. Ich lerne enorm viel und habe grossen Spass. Ich habe diese Kandidatur noch keine Sekunde oder Minute bereut. Es ist abwechslungsreich, lernreich, spannend und ich habe richtige Freude, dabei zu sein. Ich bin gespannt auf den 12. Februar.

 

Die Woche

Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019

Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.

Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.

Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019

Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm

 

 
Das Programm


Montag, 18. März 2019

Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus. 

19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)

Eintritt frei. 

 

Dienstag, 19. März 2019

Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo

19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)

Eintritt frei.

 

Mittwoch, 20. März 2019

Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*ShTheater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.

17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Donnerstag, 21. März 2019

Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.

Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).

Moderation: Bernard Senn, SRF

Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.

19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Freitag, 22. März 2019

Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)

Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch

19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel

Eintritt frei.

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Samstag, 23. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien

The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required. 

14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen

 

Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg

16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr 

Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.

20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

 

Sonntag, 24. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch

14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)

Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.

Eintritt frei.

 

 

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.

 

** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.

 
Ausstrahlungstermine

 

Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)

Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus

u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus

 

Donnerstag 21.3., 18 h  & Samstag 23.3.19, 13 h

Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein

 

Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h

Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen

Kontakt

tatiana.vieira@radiox.ch

rebecca.haeusel@radiox.ch

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Die Woche gegen Rassismus wird unterstützt durch:

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