Woche gegen Rassismus 2019

Album der Woche: Aykathani Malakon صنم - أيقظني ملاكٌ von SANAM

In ihrem Debütalbum spüren das Sextett aus Beirut einer Sehnsucht nach, welche älter ist als die aktuellen, so horrenden politischen Zustände ihres Heimatlandes zu lamentieren geben. Geboren aus Improvisation und inspiriert von Poesie und Folklore, spielten sie während acht Tagen ein Album gleich eines Fiebertraums ein. Zwischen Rock, Jazz und Noise. von Mirco Kaempf

Album der Woche: SANAM - Aykathani Malakon

Das Debütalbum von SANAM

Die Vorzeichen des Albums sind in zeitloser Form gehalten. Weder verortet sich der Sound in der Jetzt-Zeit, noch soll die Musik nostalgisch klingen. Denn: die sechs Members der Band SANAM kommen zusammen mit verschiedenen Hintergründen und was sie eint, das sei die Lust am experimentieren. Aufgenommen innert acht Tagen, ohne Overdubs, in einem abgeschiedenen, "traditionellen" Anwesen im Dorf Saqi Reschmaya nahe Byblos in ihrem Heimatland Libanon. Als Inspiration für die Lyrics dienten Sängerin Sandy Chamoun vor allem zeitgenössische Poesie, Taarab und klassische arabische Folklore.

"I was totally inspired by the sound and the music that the band created. During the jam sessions I used to read poems and tried to imagine a story and then choose the lyrics and try it with the music. These poems and folk songs are in my head [like] a baggage that I collected , so it resonates more with my obsession in music and sounds so yeah maybe my existence?" Sandy Chamoun

In dieser Zeit lebte die Band in vollkommener Abgeschiedenheit. Ein Vakuum der everyday-struggles welches sie nun mit Kreativität füllen konnten. Ein absoluter Luxus, wie sie sagen. Wenige Jahre nach den zivilen Protestaktionen vom 17. Oktober 2019 befindet sich das Land noch immer in einer humanitären Krise: Unter einer Landesführung, in welchem nur die Oberschicht profitiert, herrscht im Libanon noch immer eine gebodigte Wirtschaft. Trinkwassermängel, Strommängel, Korrpution, Gewalt und medizinische Notfälle bishin zu Ausbrüchen von Cholera.

"It was the best thing to happen to me during that period. To disconnect with the every day stress and to be outside the city creating music was a dream! Spending this 8 days with my colleagues and throwing all our ideas and emotions in the middle of the woods was a big inspiration and a big healing for us. We build a small studio and spend the days cooking and creating music and getting to know each-other throw sounds and taste." Sandy Chamoun

Die Abgeschiedenheit rund um die Zeit des Musizierens sei spürbar gewesen. Dass die aktuelle, politische Misere des Landes allerdings nicht den Weg in die Musik der Band gefunden hätte, ist allerdings schwer vorstellbar. SANAM nutzen Worte der Poesie: Im Song Ayouha Al-Taiin Fi Al-Mawt (He Who Stabs Death) zitieren sie den Dichter Paul Chaoul – welcher im weitesten Sinne die Verendung skizziert. Es sind suchende Sentimente und Motive welche im Grunde des Menschen verankert sind. Sie beinhalten Miseren, Glück und politische Verirrungen, Verendungen und Anfänge, allesamt.

Begründet hatte sich die Band aufgrund einer Einladung von Hans Joachim Irmler der deutschen Krautrockband FAUST. Sie haben das vorliegende Album im Jahr 2022 aufgenommen zu einem Zeitpunkt, in welchem sich die sechs Mitglieder weder musikalisch noch menschlich besonders gut kannten. Dies führte allerdings zu einer sehr fruchtbaren Offenheit, Neugierde und Experimentierfreudigkeit.

"Every member in this band comes from different backgrounds and communities. Also all the members of the band are professional musicians  but at the same time we have the spirit of experimenting and assimilate new sounds - which made this work more rich and free. Discovering new techniques and new sounds without judging it is so liberating and always push you further while composing." Sandy Chamoun

Erschienen ist Aykathani Malakon ص​ن​م - أ​ي​ق​ظ​ن​ي م​ل​ا​ك​ٌ via Mais Um. Folgt der Band via Bandcamp oder Instagram und hört nochmals unser Portrait zu Sandy Chamoun in Airtime!

Die Woche

Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019

Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.

Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.

Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019

Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm

 

 
Das Programm


Montag, 18. März 2019

Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus. 

19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)

Eintritt frei. 

 

Dienstag, 19. März 2019

Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo

19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)

Eintritt frei.

 

Mittwoch, 20. März 2019

Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*ShTheater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.

17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Donnerstag, 21. März 2019

Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.

Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).

Moderation: Bernard Senn, SRF

Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.

19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Freitag, 22. März 2019

Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)

Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch

19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel

Eintritt frei.

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Samstag, 23. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien

The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required. 

14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen

 

Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg

16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr 

Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.

20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

 

Sonntag, 24. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch

14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)

Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.

Eintritt frei.

 

 

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.

 

** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.

 
Ausstrahlungstermine

 

Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)

Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus

u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus

 

Donnerstag 21.3., 18 h  & Samstag 23.3.19, 13 h

Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein

 

Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h

Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen

Kontakt

tatiana.vieira@radiox.ch

rebecca.haeusel@radiox.ch

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Die Woche gegen Rassismus wird unterstützt durch:

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