Woche gegen Rassismus 2019
 
           Long Covid und das Chronische Fatigue Syndrom
Schätzungsweise eine halbe Million Menschen leben in der Schweiz mit Long Covid. Zehn Prozent davon sind von der schwersten Form betroffen. Chronische Erschöpfung, Arbeitsunfähigkeit und ein Gesundheitssystem, das angepasst werden muss - Ein Bericht einer schwerst Betroffenen. von Danielle Bürgin
25.11.01 und 25.11.02 Spezialsendung zu Long Covid
Long Covid und das chronische Fatigue Syndrom - ein wenig erforschtes Gebiet in der Schweiz
Eine junge Frau aus Basel, hat im Spätsommer mit einem Instagram Post auf ihr Leiden aufmerksam gemacht: "Seit 14 Monaten bin ich im Stadium der schweren und schwersten M.E. Myalgische Enzephalomyelitis (MECFS), einer neuro-imunologischen Erkrankung, die meistens durch Virus Infektionen ausgelöst wird, bei mir durch Covid. ...Bis heute kann ich keinen Strahl Tageslicht aushalten, weil es mein Gehirn überreizt. Keine Düfte, keine Geräusche, keine Musik, keine Berührungen und keinen Besuch. Lange Monate konnte ich nicht auf mein Handy schauen, da das Licht des Displays zu viel war".
Die junge Frau ist zu 100% bettlägerig. Hilfe bekommt sie vor allem durch die Familie und ihrem Lebenspartner. Vom Gesundheitssystem fühlt sie sich im Stich gelassen: "Ich bin zu krank um für IV Abklärungen zu verschiedenen Ärzten in andere Städte zu reisen & darum wird mir vorgeworfen ich komme meiner Mitwirkungspflicht nicht nach & ich erhalte keine IV (Invaliden Rente) und auch keine Sozialhilfe. Mein Fall muss nun vor Gericht damit die IV den fünf Ärzt:innen glaubt die meinen Zustand und die Unzumutbarkeit der geforderten externen Begutachtungen bestätigen. Es ist tatsächlich unfassbar und ich bin auch hier kein Einzelfall". Mit dem privaten Einblick in ihren Alltag möchte sie auf ME/CFS aufmerksam machen, damit sich bald etwas für die rund 50'000 Betroffenen in der Schweiz etwas ändert.
Was sagen die Fachleute?
Für Maja Strasser, Fachärztin für Neurologie, ist der Zustand in der Schweiz ein Skandal. Seit 2023 kann sie keine Neuaufnahmen mehr annehmen, weil sie eine der ganz wenigen Schweizer Ärzt:innen ist, die sich mit ME/CFS wirklich auskennt. Im Interview spricht von schwindel erregenden Kosten, die jährlich auf die Schweiz zukommen, wird nicht bald eine passende Strategie eingeleitet.
Hintergrund
Aktuellen Schätzungen zufolge leben in der Schweiz über 60'000 Menschen mit ME/CFS und ca. 450’000 mit Long Covid – darunter etwa 18'000 Kinder. Rund 70 Prozent aller Betroffenen sind Frauen.
Die Bezeichnung ME/CFS beschreibt eine schwere chronische Erkrankung, die neben vielen weiteren möglichen Beschwerden vor allem eine starke körperliche Erschöpfung und eine verminderte Leistungsfähigkeit nach Belastungen bewirkt. ME/CFS tritt meist nach viralen oder bakteriellen Infektionen auf; sie zählt zum Spektrum von Long Covid.
Expert:innen für die Myalgische Enzephalomyelitis oder das Chronische Fatigue-Syndrom (ME/CFS) gibt es in der Schweiz nur wenige. Umso wichtiger ist der politische und gesellschaftliche Fortschritt in dieser Frage. Der Ständerat hat am 18. September einer Motion zugestimmt, die eine nationale Strategie zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation von Menschen ME/CFS und Long Covid fordert.
Links:
Was ist Post-Covid? (Infos vom BAG)
Schweizerische Gesellschaft für ME & CFS
Politischer Vorstoss in Zürich
Die Woche
Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019
Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.
Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.
Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019
Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm
 
          
          
            
           Das Programm
 
         Montag, 18. März 2019
Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus.
19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)
Eintritt frei.
Dienstag, 19. März 2019
Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo
19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)
Eintritt frei.
Mittwoch, 20. März 2019
Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*Sh, Theater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.
17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Donnerstag, 21. März 2019
Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.
Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).
Moderation: Bernard Senn, SRF
Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.
19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Freitag, 22. März 2019
Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)
Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch
19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Samstag, 23. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien
The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required.
14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen
Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg
16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr
Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.
20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Sonntag, 24. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch
14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)
Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.
Eintritt frei.
* Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.
** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.
          
            
           Ausstrahlungstermine
 
         
Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)
Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus
u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus
Donnerstag 21.3., 18 h & Samstag 23.3.19, 13 h
Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein
Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h
Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen
Kontakt
tatiana.vieira@radiox.ch
rebecca.haeusel@radiox.ch
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Die Woche gegen Rassismus wird unterstützt durch: