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Nichts für Zartbesaitete: Diese Texte behandeln die Menstruation
Der Tampon, der beinahe unsichtbar unter dem Tisch Besitzer:in wechselt. Der Spruch: „Hast du deine Tage oder warum bist du so gereizt?“ Die Menstruation ist immer noch stark tabuisiert, obwohl sie für gut die Hälfte der Menschen für einen Abschnitt fester Bestandteil des Lebens ist. Gegen diese Tabuisierung setzt sich das Social Start-Up Rouge ein – neu auch mit einem Buch, das den Einzug der Menstruation in die Literatur feiert. von Claire Micallef
23.04.14 Un-Heimlich
„Verständnis kann nur dann geschaffen werden, wenn darüber geredet wird“, sagt Tina Frey, Managing Partner von Rouge. Neben dem bestehenden Angebot hat Rouge letzten Frühling einen Versuch gestartet, die Menstruation in der Literatur sichtbarer zu machen und einen Schreibwettbewerb zum Thema ausgeschrieben. Von den eingeschickten Texten seien sie danach beinahe überrannt worden, sagt Frey. 453 Kurzgeschichten sind zusammengekommen, geschrieben von Frauen, non-binären Personen, Männer, von jungen bis älteren Menschen. So vielfältig wie die Autor:innen waren auch die ausgewählten Themen. Von Krimi über Fantasy bis zu autobiographischen Geschichten, von locker über gesellschaftskritisch, bis ergreifend und tragisch. Eine Sammlung an Texten, die unsere Gesellschaft und menstruierende Menschen widerspiegeln.
Die ursprüngliche Idee, drei Gewinner:innentexte zu prämieren, wurde über den Haufen geworfen. Die vierköpfige Jury einigte sich auf sieben Gewinner:innentexte und publizierte 35 Kurzgeschichten in einem Buch. „Wir fanden, es kann nicht sein, dass diese Texte nur bei uns bleiben“, sagt Frey. „Un-Heimlich – der Einzug der Menstruation in die Literatur“ ist eine Sammlung von Texten, die etwas gemeinsam haben: Es wird zwischen den Beinen geblutet. Und noch was verbindet die Texte. Sie alle zeigen auf, die Sichtbarkeit, der normale Umgang mit der Menstruation in der Literatur, in Film, Kunst, Musik, in der Gesellschaft ist längst überfällig.