Wahlen BL 2023
Am 12. Februar wird im Kanton Basel-Landschaft Landrat und Regierungsrat neu gewählt. Hier findest du die Ausgangslagen zu den beiden Wahlen und Interviews mit allen acht Kandidierenden für den Regierungsrat.
Erstmals Stolpersteine in Basel und Riehen gesetzt
Die Schweiz wurde während des Zweiten Weltkriegs zwar nicht von den Deutschen besetzt, jedoch gab es viele Menschen in der Schweiz, die zu Opfern der Konzentrationslager der Nazis wurden. In Basel sind nun erstmals Stolpersteine gesetzt worden, um an sie zu erinnern. Ausserdem ist eine Stolperschwelle bei Riehen ist in Gedenken an die etwa 30'000 Verfolgten platziert worden, die damals an der Schweizer Grenze abgewiesen wurden. von Paul von Rosen
21.11.09 Infobeitrag zur Setzung von Stolpersteinen in Basel
Infobeitrag zur Setzung von vier Stolpersteinen und einer Stolperschwelle in Basel für die Erinnerung an die Opfer der NS-Zeit
In über 20 europäischen Ländern erinnern circa 85'000 in die Bürgersteige eingelassene beschriftete Messingtafeln, Stolpersteine genannt, an die Opfer des Nationalsozialismus. Die Stolpersteine bilden das grösste dezentrale Mahnmal der Welt. Im Juni 2021 sind in Zürich die ersten Stolpersteine in der Schweiz gesetzt worden. Der Verein Stolpersteine Schweiz hat sich dafür eingesetzt, dass am 2. November auch in Basel vier Stolpersteine verlegt wurden. Sie sind vor den letzten freiwillig gewählten Wohnsitzen von Anna Maria Böhringer, Kurt Preuss, Gaston Dreher und Armin Weiss platziert. Diese vier Menschen und viele weitere in der Schweiz Lebende fanden in den Konzentrationslagern der Nazis den Tod - auch, weil die Schweizer Behörden sie als Personen ohne Bürgerrechte nicht schützten und in vielen Fällen sogar direkt an Deutsche Behörden auslieferten. Etwa 30'000 von den Nazis verfolgte und für uns heute oft namenlos gebliebene Menschen wurden ausserdem an der Schweizer Grenze abgewiesen. An sie erinnert nun eine Stolperschwelle beim Grenzübergang Riehen Lörrach.
Im Beitrag wird das Schicksal von Armin Weiss näher beleuchet, der 1939 in der Schnabelgasse 3 lebte und als geflüchteter Jude aus Österreich einem Arbeitsverbot in der Schweiz unterlag. Ihm ist einer der vier Stolpersteine in Basel gewidmet. Ruth Schweikert, Vizepräsidentin vom Verein Stolpersteine Schweiz, setzt sich dafür ein, dass in Zukunft auch weitere Stolpersteine in Basel gesetzt werden, um im Alltag an die Opfer des Nationalsozialismus, die hier lebten, zu erinnern.
Wenn du mehr über das Thema erfahren möchtest, empfiehlt sich das Buch: "Schweizer KZ-Häftlinge Vergessene Opfer des Dritten Reichs" von Balz Spörri, Renê Staubli und Benno Tuchschmid. Unseren Beitrag zum Buch findest du hier.