Woche gegen Rassismus 2019

Die politische Woche für dich zusammengefasst

Das Präsidialdepartement unterstützt den ESC 2025 und das Stimmrecht für langjährige Einwohner:innen ohne Schweizer Pass, lehnt aber die Musikvielfaltsinitiative ab.  Die Baseldytschi Bihni erhielt für ihren Einsatz den Prix Schappo. Währenddessen kündigt der neue Polizeikommandant Thomas Würgler Reformen an, will jedoch die Vergangenheit unberücksichtigt lassen. Und Donald Trump wurde erneut zum Präsidenten der USA gewählt, was unterschiedliche Reaktionen hervorruft.

24.11.10 Politischer Wochenrueckblick

Der politische Wochenrueckblick informiert über das politische Geschehen in der Region

Abstimmungsparolen des Regierungsrats

Am Montagabend hat das Präsidialdepartement von Basel Stadt seine Parolen für drei der sieben kantonalen Abstimmungen vom 24. November bekanntgegeben. Zum Referendum zu den Ausgabenbewilligungen für den Eurovisionscontest (ESC) 2025, zur Musikvielfaltsinitiative und zum Einwohner:innenstimmrecht. Aus dem Präsidialdepartement mit dabei waren Regierungspräsident Conradin Cramer, die Vorsteherin der Abteilung Kultur Katrin Grögel, der Leiter für Aussenbeziehungen und Standortmarketing Christoph Bosshardt und die Co-Leiterin der Abteilung für Gleichstellung Jenny Pieth.
Zum Referendum zu den Ausgabebewilligungen für den ESC 2025 äusserte sich zum Einen Regierungspräsident Conradin Cramer. Das Referendum verlangt eine starke Reduktion des Grossratsbeschluss zum ESC. Der Grosse Rat hat 34 Millionen Franken für den Anlass bewilligt, das Referendumskomitee möchte jedoch, dass das Geld aus dem Grossen Rat gestrichen wird. Laut Conradin Cramer  käme der ESC aber der Basler Wirtschaft zugute und stärke die Ausstrahlung von Basel auf die Welt. Christoph Bosshardt, Leiter für Aussenbeziehungen und Standortmarketing ergänzt damit, dass der ESC für die Hotellerie und Gastronomie wichtig seien.

Die Vorlage «Ja zum Einwohner:innenstimmrecht» befürwortet das Präsidialdepartement. Sie verlangt, dass erwachsene Menschen, die seit fünf Jahren in Basel wohnen und eine C-Bewilligung haben, abstimmen dürfen. Laut Jenny Pieth sei es für eine erfolgreiche Integration wichtig, dass Migrant:innen eine gesellschaftliche Teilhabe haben.

Die Musikvielfaltsinitiative lehnt das Präsidialdepartement ab. Die Vorsteherin der Abteilung Kultur Katrin Grögel bezog Stellung zur Musikvielfaltsinitiative. Diese verlangt eine Umverteilung der Fördergelder für Kulturschaffende. Zudem sollten mindestens 30 Prozent der Fördergelder jährlich an freie Musikschaffende gehen. Laut Katrin Grögel würde das zu einer Existenznot für andere Kulturinstitutionen wie dem Sinfonieorchester, dem Birds Eye Jazz Club oder dem Gare du Nord führen.

Prix Schappo geht an «d’ Baseldytschi Bihni»

Im August wurde die «Baseldytschi Bihni» mit dem Prix Schappo ausgezeichnet. Am Mittwoch fand die öffentliche Preisverleihung mit Regierungspräsident Conradin Cramer statt. Der Preis, der zweimal jährlich verliehen wird, würdigt Vereine oder Gruppen, die sich ehrenamtlich und intensiv für andere Menschen einsetzen und zur Lebensqualität in Basel beitragen. Die Baseldytschi Bihni erhält den 53. Prix Schappo des Kantons für ihren Einsatz zur Förderung und Bewahrung des Basler Dialekts.

Die Baseldytschi Bihni beeindruckt mit ihrem großen freiwilligen Engagement: 85 Ehrenamtliche arbeiten jedes Jahr über 4800 Stunden, um das Publikum in über 50 Vorstellungen zu begeistern. Neben diesem Engagement betonte die Kommission das stolze Alter der Institution, diese existiert inzwischen seit 132 Jahren.

Die Verleihung des Prix Schappo wurde am Mittwoch im Kellertheater im Lohnhof feierlich begangen und bot den rund 85 Freiwilligen der Baseldytschi Bihni eine besondere Anerkennung für ihren unermüdlichen Einsatz für Basels kulturelle Identität.

Ein neuer Kopf an der Spitze der Kantonspolizei Basel-Stadt und eine erleichtert wirkende Regierungsrätin Stephanie Eymann

Nach der Veröffentlichung des Berichts von Schäfer im Sommer, der massive Missstände bei der Kantonspolizei Basel-Stadt aufzeigte, mussten mehrere Führungskräfte ihre Positionen räumen. Am 9. September wurde Thomas Würgler als interimistischer Polizeikommandant für Basel eingesetzt. Am Mittwoch luden die Justiz- und Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann und der neue Polizeikommandant zu einer Medienkonferenz ein, um eine erste Bilanz zu ziehen.

Laut dem neuen Polizeikommandanten Thomas Würgler funktioniert die Basler Polizei gut. Diese Einschätzung steht allerdings im Widerspruch zu den Erkenntnissen des Berichts von Schäfer. Würgler räumte während der Medienkonferenz ein, dass die Basler Polizei Veränderungen benötigt. Doch auf die konkrete Frage, wie diese Veränderungen genau aussehen sollen, konnte der Polizeikommandant kaum Antworten liefern.

Würgler sprach mehrfach von einem notwendigen „Kulturwandel“. Auf die Frage, in welchen Bereichen dieser Kulturwandel konkret umgesetzt werden soll, insbesondere im Hinblick auf Fälle von Sexismus und Rassismus innerhalb der Kantonspolizei Basel-Stadt, erklärte er jedoch: „Ich tue mich nicht beschäftigen mit dem, was früher passiert ist.“ Die Frage, wie diese Herausforderungen bewältigt werden sollen, ohne auf die Vergangenheit zurückzublicken, bleibt damit offen.

Ein Kulturwandel ohne eine systematische Aufarbeitung der Vergangenheit wirft Zweifel auf, ob ein solcher Ansatz tatsächlich zu einer Veränderung führen kann. Am Ende der Medienkonferenz blieben viele Fragen offen. Die Bilanz der Veranstaltung: Warum wurde sie überhaupt einberufen?

Die USA hat gewählt

Die USA haben am Dienstag ihre Präsident:in, ihren Senat und ihr Repräsentantenhaus neu gewählt. Der Republikaner Donald Trump ist zum zweiten Mal Präsident, nachdem er sich mit 295 Stimmen gegen seine Hauptkonkurrentin, der Demokratin Kamala Harris (226 Stimmen) durchgesetzt hat. Vizepräsident von Donald Trump wird dr J.D Vance. Donald Trump wurde bereits 2016 im Wahlkampf gegen Hillary Clinton zum Präsidenten gewählt. Bei der letzten Präsidentschaftswahl unterlag er Joe Biden.

Die Reaktionen in der Schweiz unterscheiden sich. Bundespräsidentin Viola Amherd äussert sich auf Twitter erfreut über die Wahl. Laut ihr freue sich die Schweiz, die Zusammenarbeit mit den USA weiterzuführen. Weniger erfreut äussern sich Stimmen wie die von Mattea Meyer, Co-Präsidentin der SP Schweiz. Es sei schlimm dass jemand, der die Rechte von Frauen und Minderheiten einschränkt, der mächtigste Mann der Welt wird.

Donald Trump wird am 20. Januar in Washington zum neuen Präsidenten ernannt.

Die Woche

Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019

Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.

Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.

Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019

Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm

 

 
Das Programm


Montag, 18. März 2019

Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus. 

19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)

Eintritt frei. 

 

Dienstag, 19. März 2019

Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo

19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)

Eintritt frei.

 

Mittwoch, 20. März 2019

Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*ShTheater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.

17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Donnerstag, 21. März 2019

Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.

Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).

Moderation: Bernard Senn, SRF

Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.

19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Freitag, 22. März 2019

Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)

Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch

19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel

Eintritt frei.

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Samstag, 23. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien

The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required. 

14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen

 

Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg

16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr 

Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.

20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

 

Sonntag, 24. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch

14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)

Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.

Eintritt frei.

 

 

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.

 

** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.

 
Ausstrahlungstermine

 

Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)

Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus

u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus

 

Donnerstag 21.3., 18 h  & Samstag 23.3.19, 13 h

Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein

 

Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h

Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen

Kontakt

tatiana.vieira@radiox.ch

rebecca.haeusel@radiox.ch

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Die Woche gegen Rassismus wird unterstützt durch:

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