Woche gegen Rassismus 2019
Album der Woche: Postcards from Italia von Mykki Blanco
Mykki Blanco. Non-binäre Queer Rap-Ikone. Spielte schon mit Madonna, Blood Orange oder Kathleen Hannah zusammen. Seit rund einem Monat studiert Mykki Blanco an der HGK am Institut für Kunst, Gender und Natur (MA). In unserem Studio sprechen wir über Geminschaft, Musikindustrie und Postcards from Italia.
ADW Mykki Blanco - Postcards from Italia
Wir sprechen mit Mykki Blanco über die EP Postcards from Italia
Mykki Blanco ist ein Name. Ein Name einer Kunstfigur. In den letzten 10 Jahren wurde dieser Name oft als Schutzschild verwendet. Bis Mykki Blanco begann, auch sehr persönliche Themen anzusprechen. Zum Beispiel, über die eigene HIV-positiv Diagnose. Songs thematisieren sexuelle Traumata, Liebe und Spiritualität. Aktivismus ist heute Teil der Persönlichkeit. Im Interview betont Mykki Blanco, wie wichtig es ist, die eigene Wahrheit authentisch auszudrücken.
Es überrascht daher nicht, dass wir Mykki Blanco im Studio als sehr aufgewühlte Person empfangen. Mykki Blanco ist erregt, über fliegende Bomben, von betretendem Schweigen von Politiker:innen, und vom Wunsch nach zivilem Widerstand. Dies ist die Seite von Mykki Blanco als Aktivist:in.
Die andere Seite ist die von Mykki Blanco als Künstler:in, Performer:in und Dichter:in. Der ursprüngliche Hintergrund von Mykki Blanco liegt in den 'performing Arts'. Das Ziel war es, die künstlerische Identität so weit aufzubauen, dass Musik nur noch aus Spass an der Freude gemacht werden kann, ohne monetären Zwang. Lange Zeit, so erzählt uns Mykki Blanco, hatte man das Gefühl gehabt, dass Underground-Musik auch kommerziell betrieben werden könne. Aber in den letzten Jahren, wurde die Musikindustrie wieder stark von Künstler:innen dominiert, die von Major Labels abhängig sind, Arena-Touren machen und im Takt grosser Booking-Agenturen wie Live Nation agieren würden. Off-Spaces würden um ihr überleben kämpfen. Junge Künstler:innen plötzlich wie Dreck behandelt.
Ein Vorgeschmack darauf, wie es sein könnte, Musik nur aus Freude zu produzieren, ist die aktuelle EP von Mykki Blanco, "Postcards from Italia". Sie wurde in einer Zeit produziert, nachdem zwei sehr dicht beieinander liegende, groß vermarktete und handwerklich äusserst polierte Alben veröffentlicht wurden: "Broken Hearts & Beauty Sleep" aus dem Jahr 2021 und "Stay Close To Music" aus dem Jahr 2022. Die sechs Tracks von "Postcards from Italia" seien leicht, gestisch, wie ein Pinselstrich. Lustvoll und befreit. Es sei wahrscheinlich das befreiteste Album, das Mykki Blanco je veröffentlicht hat, sagt die Künstler:in selbst.
Und in Basel? Hier schätzt Mykki Blanco die kurzen Wege und die Ruhe, die hier findbar wäre. Gross schätzen würde Mykki Blanco auch das Institut Art Gender Nature, das von Chus Martinez geführt wird, und als eine wahres "Powerhouse" gilt.
Das Interview führten Nahom Mehret und Mirco Kaempf.
Die Woche
Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019
Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.
Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.
Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019
Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm
Das Programm
Montag, 18. März 2019
Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus.
19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)
Eintritt frei.
Dienstag, 19. März 2019
Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo
19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)
Eintritt frei.
Mittwoch, 20. März 2019
Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*Sh, Theater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.
17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Donnerstag, 21. März 2019
Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.
Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).
Moderation: Bernard Senn, SRF
Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.
19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Freitag, 22. März 2019
Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)
Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch
19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Samstag, 23. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien
The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required.
14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen
Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg
16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr
Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.
20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Sonntag, 24. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch
14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)
Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.
Eintritt frei.
* Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.
** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.
Ausstrahlungstermine
Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)
Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus
u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus
Donnerstag 21.3., 18 h & Samstag 23.3.19, 13 h
Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein
Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h
Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen
Kontakt
tatiana.vieira@radiox.ch
rebecca.haeusel@radiox.ch