Woche gegen Rassismus 2019

Das Team vom Musikbüro Basel feiert die Namensänderung mit einem gemeinsamen Teamfoto und viel Konfetti.

Goodbye RFV, hello Musikbüro Basel!

Pop Musik ist mehr als Pop. Mehr als Rock. Hip Hop, Trap, Techno oder House. Mit einem Rebranding will das Musikbüro Basel klarstellen, dass sie eine Anlaufstelle sind, für alle Musikmachende in der Region. von Mirco Kaempf

22.06.01 Musikbuero Basel

Der RFV vollzieht ein Rebranding und heisst jetzt Musikbüro Basel. Dabei pushen sie Zugänglichkeit und Diversität.

Rebranding: Wer Musik macht, braucht eine Bühne. Und wer eine ganze Musikszene vertreten will, braucht eine Plattform. 1994 hiess diese damals gegründete Plattform Rockförderein, ab 2012 dann RFV. Doch auch dieser Namen ist nun passé. Seit heute funktioniert der Verein als Musikbüro Basel. Schau selbst: musikbuerobasel.ch

Inklusiv: Nicht zuletzt möchte das Musikbüro Basel mit dem Rebranding klar machen, dass sie eine Anlaufstelle für alle Musikmachenden sind, obgleich welcher Genres, obgleich Amateur oder Professional. Ihr könnt euch weiterhin auf Fördermittel bewerben oder ein kostelonses Beratungsgespräch suchen. Seit neuerem bietet der Verein mit seinen rund 400 Mitgliedern auch eine Gratismitgliedschaft an.

Divers: In den vergangenen 28 Jahren sei vieles gleich geblieben, vieles habe sich aber auch verändert. So divers wie die Musikszene spielt, so divers ist auch unsere Gesellschaft. Dieses Bewusstsein wird in der Bevölkerung immer stärker. So will sich das Musikbüro Basel auch weiterhin mit einer Fachstelle für die Förderung von Sensibilisierung für Diversität und Geschlechtergerechtigkeit in unterschiedlichen Formen einsetzen. Konkret setze man sich aktuell mit der Rollstuhlzugänglichkeit im Basler Pop Preis auseinander oder plant Workshops zu kulturellen Aneignungen in der Musik.

Eine der Gewinner:innen der 2022 Soundclinic: Linda Wolf

Linda Wolf, ist für dich Förderung wichtig?

Ich bin hauptberuflich keine Musikerin. Die Förderung bekräftigte mich aber einen Schritt zu machen, welchen ich ohne Förderung vielleicht nicht gewagt hätte.

Ist dein Ziel nun, hauptberufliche Musikerin zu werden?

Dream big! Also eigentlich schon, ja. Aber in erster Linie geht es mir darum die Musik machen zu können, wonach mein Herz strebt.

Wie stellst du dir ein ideales Fördergefäss vor? Wären das vor allem finanzielle Mittel oder eher sowas wie coachings?

Geld ist sicher essenziell. Aber die Tatsache, dass man beim Musikbüro Basel einfach mal zu einem Beratungsgespräch gehen kann, empfand ich schon als hilfreich. Es sind wohlwollende Leute da, die sich Zeit nehmen und mir das Gefühl geben, dass es in diesem Moment um mich als Person und Musikerin geht. Das finde ich sehr toll.

1994 hiess der Verein noch Rockförderverein und die Musikszene war möglicherweise auch noch etwas machoider unterwegs. Wie nimmst du die Musikszene in der Region heute wahr, wie divers ist sie?

Die Szene ist sicher am diverser werden, das merkte man glaube ich auch an der BScene, wo viel Wert darauf gelegt wurde. Aber grundsätzlich kann ich diese Frage nicht so gut beantworten, da ich selber auch etwas biased bin und nicht von allen weiss, die es noch gäbe. Das ist für mich also schwierig zu beurteilen.

 

Erhielt 2019 den Anerkennungspreis: Roli Frei

Roli Frei, wie viel diverser ist die Basler Musikszene heute als noch 1994?

Ich denke schon, dass die Szene einiges diverser geworden ist. Gerade der Frauenanteil auf den Bühnen im Singer-Songwriter Genre krieg ich mit. Aber es wird immer Arbeit in diesem Bereich geben, für jede Gruppierung. Was mir gefällt ist, wenn etwas passiert, wo verschiedene Gruppierungen zusammenkommen. Also nicht dass nur Punktuelles in speziellen Gefässen gefördert wird. Wichtiger ist, dass man Festivals oder kleine Anlässe wie hier haben. Ich habe mich nicht irgendwie komisch gefühlt sondern gefreut, mit der rund 45 Jahren jüngeren Linda das Setup aufzubauen und Soundcheck zu machen. Es sind diese kleinen Dinge, doch sie funktionieren. Solange es musikalisch funktioniert ist es egal, welcher Gruppierung du angehörst.

Besonders in einer Musikszene, wo alles etwas emotionaler ist. Können vielleicht gerade Musikevents eine politische Durchflutung oder Veränderung bewerkstelligen?

Das kann ich mir durchaus vorstellen. Ich finde es gut, dass du das Emotionale ansprichst. Manchmal komme ich mit gewissen Musikszenen in Kontakt aber spür dann nichts. Manchmal sind die Szenen halt isoliert. Aber auch diese Szenies werden mal zehn Jahre älter und vielleicht gibt es dann plötzlich mal Kooperationen. Bei vielen ist eine Altersmilde zustande gekommen. Früher haben einige über den RFV geklagt, dass sie nie beachtet würden. Aber man kann halt nicht immer im Mittelpunkt stehen. Aber ich glaube wenn du beständig gute Musik machst im ernsthaften Sinne, egal in welcher Richtung, dann hast du beim RFV/Musikbüro Basel in irgendeinem ihrer Gefässe, egal ob Beratung oder Geldpreise, davon zu profitieren.

Die Woche

Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019

Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.

Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.

Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019

Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm

 

 
Das Programm


Montag, 18. März 2019

Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus. 

19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)

Eintritt frei. 

 

Dienstag, 19. März 2019

Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo

19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)

Eintritt frei.

 

Mittwoch, 20. März 2019

Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*ShTheater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.

17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Donnerstag, 21. März 2019

Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.

Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).

Moderation: Bernard Senn, SRF

Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.

19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Freitag, 22. März 2019

Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)

Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch

19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel

Eintritt frei.

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Samstag, 23. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien

The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required. 

14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen

 

Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg

16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr 

Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.

20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

 

Sonntag, 24. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch

14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)

Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.

Eintritt frei.

 

 

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.

 

** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.

 
Ausstrahlungstermine

 

Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)

Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus

u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus

 

Donnerstag 21.3., 18 h  & Samstag 23.3.19, 13 h

Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein

 

Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h

Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen

Kontakt

tatiana.vieira@radiox.ch

rebecca.haeusel@radiox.ch

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Die Woche gegen Rassismus wird unterstützt durch:

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