Woche gegen Rassismus 2019

Zwischen Schöpfung und Zerstörung: Totem Nevada

Nach langer Vorarbeit ist das Debütalbum der Basler Neopunks Totem Nevada nun Wirklichkeit geworden. Sacred Heart reisst die Grenzen auf zwischen sphärischer Psychedelik und krachendem Post-Punk. Getauft wird morgen - wir stellen euch schonmal das Album vor. von Mirco Kaempf

19.03.28 Totem Nevada

Rund zweieinhalb Jahre haben sich Totem Nevada für ihr Debütalbum "Sacred Heart" Zeit genommen. Ein beschwörerischer Einstieg, der sich gewaschen hat.

Das Trio um Noëmi Siegfried (Vocals/Synth), Marco Müller (Guitar) and Tobija Stuker (Drums/Sax) besteht seit 2016. Viel kreative Strömung ist hierbei vor allem in die Albumarbeit geflossen. Wir haben nachgefragt:

«Totem Nevada» klingt erstmal nach heiliger Einöde. Seht ihr euch denn so?

Noëmi Siegfried: „Totem Nevada“ kam mir in den Sinn, als ich vom Einkauf mit zwei Froot Loops Packungen unter dem Arm nach Hause lief. Kein ausgetüftelter Name also, sondern vielmehr verbunden mit meiner persönlichen Vergangenheit. Nevada diente mir (aus Jux) als Pseudonym auf meiner einjährigen Südamerikareise, die wesentlich war für die Entscheidung eine Band zu gründen. Ich mag den Ausdruck „heilige Einöde“, ich habe so noch nie darüber nachgedacht. Ich denke jedoch nicht, dass wir uns als heilige Einöde sehen, sondern vielmehr, versuchen aus der heiligen Einöde zu schöpfen. Einen Zustand während des Musikmachens zu erreichen, in dem wir diesen Ort finden.

Ihr habt rund 2.5 Jahre an eurer Debüt LP gearbeitet. Gibt es denn überhaupt «den perfekten Song»?

NS: Es fällt mir schwer zu definieren, was ein perfekter Song ausmacht, ich denke perfekt ist ein Song, wenn er zugleich zeitlos ist. (Elizabeth Frasers Version von „Song to the Siren“, empfinde ich als solchen.) Unser Fokus liegt stark auf dem kreativen Prozess, wir begegnen uns in dem Zustand in welchem wir uns gerade befinden und versuchen dem Unsichtbaren eine Form zu geben, indem wir musikalisch aufeinander eingehen. Manchmal vergehen dann auch Monate, bis ein Song zufriedenstellend ist, da wir dem ersten Gefühl, das wir aus den Jams raushören, möglichst treu bleiben möchten.

Eure Musik hat etwas Beschwörerisches, der Gesang etwas Schamanenhaftes. Ist Musik für euch etwas Zeremonielles?

NS: Ja, ich denke schon auch. Ich persönlich bin fasziniert von traditioneller Musik, die ungarische Volksmusik liegt mir (wegen meinen ungarischen Wurzeln) sehr nahe. Auch die klassische Musik, vor allem die mittelalterliche Epoche hat meine musikalische Entwicklung beeinflusst.

Auf Sacred Heart singst du in verschiedenen Sprachen, und im Song «Satellites» redest du davon «the world in my throat» zu haben. Wo spielt sich für Dich denn die Welt ab?

NS: Mich haben die Surrealisten mit ihren Methoden „Écriture und Déssin Automatique“ stark inspiriert, so arbeite ich immer wieder mit diesen um innere Bilder ins Bewusstsein zu wecken. Die Lyrics zu diesem Song entstanden auf diese Weise; ich malte ein Gesicht in dessen Hals eine Weltkugel steckenblieb. Entweder man ist still und lauscht, verbindet sich mit der Melodie des Anderen, hütet die fremden Klänge und verarbeitet sie um neue Welten zu erschaffen, oder man lässt sich vom Weltschmerz überfluten und erstickt dabei.

Was hörst du sonst so im Moment (irgendwelche Musiktipps?)

NS: Ich habe letztens Anna von Hausswolff entdeckt, ihr Album „Dead Magic“ hat mich so richtig weggepustet. Ansonsten höre ich zurzeit immer wieder den epischen Song „Gyöngyhaju lany“ von Omega.

-> Folgt Totem Nevada auf Bandcamp, Facebook, Instagram. Die Plattentaufe findet morgen im Hirschneck statt.

Meet the Band: Tobija Stuker, Noëmi Siegfried, Marco Müller

Die Woche

Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019

Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.

Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.

Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019

Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm

 

 
Das Programm


Montag, 18. März 2019

Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus. 

19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)

Eintritt frei. 

 

Dienstag, 19. März 2019

Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo

19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)

Eintritt frei.

 

Mittwoch, 20. März 2019

Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*ShTheater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.

17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Donnerstag, 21. März 2019

Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.

Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).

Moderation: Bernard Senn, SRF

Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.

19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Freitag, 22. März 2019

Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)

Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch

19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel

Eintritt frei.

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

Samstag, 23. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien

The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required. 

14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen

 

Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg

16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel

Eintritt frei. 

 

Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz

ab 19 Uhr 

Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.

20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)

 

 

 

Sonntag, 24. März 2019

Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch

14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)

Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.

Eintritt frei.

 

 

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.

 

** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.

 
Ausstrahlungstermine

 

Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)

Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus

u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus

 

Donnerstag 21.3., 18 h  & Samstag 23.3.19, 13 h

Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein

 

Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h

Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen

Kontakt

tatiana.vieira@radiox.ch

rebecca.haeusel@radiox.ch

Social Media

facebook.com

Die Woche gegen Rassismus wird unterstützt durch:

Woche gegen Rassismus 2019