Woche gegen Rassismus 2019
Auf der Suche nach Geborgenheit in der Schweiz
Im vergangenen Jahr haben 2450 unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMAs) in der Schweiz Zuflucht gesucht. Diese jungen Menschen sind entweder allein aus ihrer Heimat geflohen oder wurden auf der Flucht von ihren Familien getrennt. Wie weiter, wenn sie in der Schweiz angekommen sind?
23.11.08 UMA
Die Lebenswege von UMAs sind häufig von traumatischen Erlebnissen geprägt, sowohl in ihren Heimatländern als auch während ihrer Flucht. Auch nach ihrer Ankunft in der Schweiz finden sie keine unmittelbare Erleichterung, wie Eva Malikova vom Kompetenzzentrum für unbegleitete minderjährige Asylsuchende (KUMA) erklärt. Oftmals realisieren die Kinder und Jugendlichen erst dann, dass sie ihre Familien eine lange Zeit oder vielleicht auch nie wieder sehen.
Der Verein KUMA sorgt im Auftrag der Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) vom Kanton Basel-Landschaft dafür, dass UMAs altersgerecht untergebracht werden und Zugang zu Bildung und Versorgung erhalten. Zudem fungiert das KUMA als Beistand für die Jugendlichen. Nach einem positiven Asylverfahren im Bundesasylzentrum des Staatssekretariats für Migration werden die UMAs den Kantonen zugewiesen. Im Kanton Basel-Landschaft kommen die meisten UMAs zunächst im Zentrum Erlenhof unter, wo sie betreut werden, Anträge auf Beistandschaften gestellt werden und zusammen mit dem Verein KUMA die geeignete Wohnform für die jeweiligen Jugendlichen gefunden wird: Nebst Wohngruppen für UMAs und gemischten Wohnheimen gibt es die Form der Pflegefamilie. Ein familiäres Umfeld kann den Jugendlichen Sicherheit und Entwicklungsmöglichkeiten bieten und ihnen helfen sich in der Gesellschaft besser zurecht zu finden.
Laut Eva Malikova warten im Baselbiet momentan 25 Jugendliche auf Pflegefamilien. Es gibt zu wenige, für den Bedarf. Ein Grund dafür könnte sein, dass sich viele unter einer Pflegefamilie ein anderes Bild vorstellen: In Frage kommen nicht nur Familien und Paare, sondern auch Einzelpersonen, Wohngemeinschaften oder Personen in Rente, solange die räumlichen Voraussetzungen stimmen, die richtige Motivation besteht und natürlich eine Pflegeplatzbewilligung besteht.
Das Zentrum Pflegekinder der Familea sucht nach neuen Pflegefamilien, informiert Interessierte und hilft bei der Ausbildung und Erlangung einer solchen Pflegeplatzbewilligung.
Was genau von einer Pflegefamilie vorausgesetzt wird oder wie man zur Pflegefamilie werden kann, darüber informiert heute die Familea an einem Vernetzungstreffen. Dort kannst du auch gleich selber Pflegeeltern und Pflegekinder kennenlernen und in den Austausch kommen. Das Treffen ist kostenlos, unverbindlich und findet von 16 bis 18 Uhr im KLARA Basel statt.
Die Woche
Lesungen, Theater, Diskussion, Musik, Ausstellungen und vieles mehr: Die Woche gegen Rassismus 2019 in Basel bietet ein vielfältiges Programm, sie findet statt von: Montag, 18. März bis Sonntag, 24. März 2019
Radio X setzt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Beteiligten ein Zeichen gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und gemeinsam in einen Dialog zu treten.
Während der ganzen Woche strahlt Radio X jeweils um 11:30 Uhr und um 16:30 Uhr thematische Beiträge aus.
Flyer Woche gegen Rassismus in Basel 2019
Medienmitteilung Woche gegen Rassismus 18.-24.3.19 mit Programm
Das Programm
Montag, 18. März 2019
Forumtheater "Sans Frontières" - Ein interaktiver Theaterabend zum Thema Diskriminierung und Rassismus.
19.30 Uhr, KLARA (Clarastrasse 13)
Eintritt frei.
Dienstag, 19. März 2019
Uni von unten: «Alltäglicher Ausnahmezustand: Racial Profiling in der Schweiz» mit Mohamed Wa Baile, Sarah Schilliger und Claudia Wilopo
19 Uhr, Internetcafé Planet 13 (Klybeckstrasse 60, 4057 Basel)
Eintritt frei.
Mittwoch, 20. März 2019
Liveübertragung Radio X, mit Interviews live vor Ort: Abendschule Import, Bla*Sh, Theater Niemandsland, Kulinarisches von Schnaboule Schnaboule und Musik zum Thema «Migration und Musik» mit Leila Moon.
17-22 Uhr, Keck Kiosk (Kaserne)
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Donnerstag, 21. März 2019
Podiumsdiskussion «Racial Profiling» mit szenischen Sequenzen des Theaters Niemandsland.
Auf dem Podium: Michel Hostettler (Community Policing Kleinbasel), Tobias Burkhard (Ausbildungsleiter KaPo BS), Nahom Mehret (Schweizer, geb. in Eritrea), Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (SP Politikerin Zürich, Künstlerin).
Moderation: Bernard Senn, SRF
Mit dabei: BastA!, STOPP Rassismus u.a.
19 Uhr, Offene Kirche Elisabethen
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Freitag, 22. März 2019
Bla*Sh, Legion Seven, Brandy Butler (CH)
Mehrstimmige Lesung, Performance, Konzert, Büchertisch
19 Uhr (Doors: 18.30 Uhr), Rossstall II, Kaserne Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Samstag, 23. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien
The tour will take place in English and is free of charge. Reservations are requested but not required.
14 Uhr, meeting point: at the pyramides in front of the Offene Kirche Elisabethen
Offener Hörsaal: Interaktiver Parcours**, über Hürden und Weichen auf dem schweizerischen Bildungsweg
16.00-18.30 Uhr, Foyer Junges Theater Basel
Eintritt frei.
Ausstellung*: Bundes(asyl)lager- Zunehmende Isolierung und Kontrolle im Migrationsregime Schweiz
ab 19 Uhr
Input: Wie die Schweiz Migrant*innen 2019 isoliert und verwaltet.
20 Uhr in der Carambolage (Erlenstrasse 34, 4058 Basel)
Sonntag, 24. März 2019
Afrika-Stadtrundgang des Zentrums für Afrikastudien auf Deutsch
14 Uhr, Treffpunkt: Pyramiden-Platz (Elisabethenstrasse)
Reservierung erbeten, aber nicht zwingend erforderlich.
Eintritt frei.
* Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Neustrukturierung des Asylverfahrens und der Einführung der Bundeslager in der Schweiz. Mit der sogenannten Beschleunigung der Verfahren sollen Menschen effizienter verwaltet und ausgeschafft werden. Dafür nimmt das Staatssekretariat für Migration (SEM) Bundeslager in Betrieb, welche nicht nur die Unterbringung, sondern auch das gesamte Verfahren unter einem Dach zentralisieren und vereinheitlichen. Diese Praxis isoliert die betroffenen Menschen noch stärker vom Rest der Gesellschaft und lässt noch weniger Raum zur Selbstbestimmung. Um die Lagerpolitik umzusetzen, baut der Staat auf die Mitarbeit von Privatfirmen und NGOs.
** Bildungsparcours: Sprichst Du ausreichend Deutsch, um in der Schule mitzukommen? Wirst Du bei/auf deinem Bildungsweg unterstützt? Entsprichst Du den Bewertungskriterien des Schulsystems? Reicht das Geld für eine Ausbildung? Bringst Du die geforderten/nötigen Dokumente mit, um eine Ausbildung zu beginnen? Haben alle Menschen in der Schweiz dieselben Chancen auf Bildung? In einem interaktiven Parcours erfährst Du, welche Weichen gestellt werden und welche Hürden es zu überwinden gibt auf dem schweizerischen Bildungsweg. Ähnlich einem Leiter-Spiel, wirst Du, ausgestattet mit einer neuen Identität, unterschiedliche Aufgaben lösen, um Stufe für Stufe deinem Ziel näherzukommen.
Ausstrahlungstermine
Montag 18.3. - Sonntag, 24.3.19, täglich um 11.30 h (Wdh. 16.30 h)
Redaktionelle Beiträge auf Radio X zu diversen Themen in der Woche gegen Rassismus
u.a. mit FIASKO und STOPP Rassismus
Donnerstag 21.3., 18 h & Samstag 23.3.19, 13 h
Sendung X-Plus von Schüler/innen der FMS Münchenstein
Samstag 23.3., 16 h & Sonntag 24.3.19, 10 h
Ausstrahlung der Podiumsdiskussion zu "Racial Profiling" vom Donnerstag 21.3.19 in der Offenen Kirche Elisabethen
Kontakt
tatiana.vieira@radiox.ch
rebecca.haeusel@radiox.ch